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Glas Schöninger aus Weiden VERNETZT sich

“Wir wollen dem Glas Wert geben“

_ Das Weidener Traditionsunternehmen mit 72 Mitarbeitern reagiert mit diesem Innovationsschub auf die gegenwärtig schwierige Situation am Markt: Den mittelständischen Glasveredlern in Deutschland bläst ein scharfer Wind ins Gesicht.

Doch Investitionen in intelligente Fertigungssoftware und neue Technologien sind nur ein Teil der Erneuerung. „Will man Wert ins Glas bringen“, erklärt Geschäftsführer Tilmann Schöninger, „muss man beste Qualität mit höchster Liefertreue und einer völlig neuen Dimension an Kundenservice verbinden. Das beginnt mit aktivem Vertrieb, der dem anspruchsvollen Kunden fachkundig berat. Denn hoch veredelte Gläser verkaufen sich nicht von selbst.“

Tradition und Hightech

„Billig“, erklärt Tilmannn Schöninger, „wollen und können wir nicht. Aber unsere Kunden wissen, dass sie sich in jeder Situation auf uns verlassen und maximalen Service erwarten können. Um das auch in Zukunft sicherzustellen, müssen wir hoch flexibel sein und unsere Prozesse durch gezielte Innovationen stetig optimieren. Das zahlt sich aus: Wir haben einen treuen Kundenstamm und erfreulich niedrige Reklamationsquoten.“

Um Qualität und beste Lieferfähigkeit zu gewährleisten, setzt Glas Schöninger seit Jahrzehnten auf A+W-Software-gesteuerte Prozesse von der Angebotserstellung über die Fertigungssteuerung bis zum Versand.

„Ohne die durchgängige Organisation mit A+W Software“, meint IT-Leiter Thomas Knott, „könnten wir die kurzen Lieferzeiten für unsere High-End Produkte niemals realisieren.“ Elemente von Industrie 4.0 setzt Glas Schöninger bereits seit Jahrzehnten Schritt für Schritt gemeinsam mit A+W und seinen Maschinenpartnern um – auch wenn das früher anders genannt wurde.

Die Weidener Glasveredler gehörten zu den ersten Unternehmen überhaupt, die bereits eine voll vernetzte Produktion realisierten, als in anderen Unternehmen noch Disketten zu den Maschinen getragen wurden.

Spätestens seit Einführung der Real-Time Optimierung A+W DynOpt in 2012, die den gesamten Zuschnitt- und Abstellprozess steuert, ist Glas Schöninger in weiten Bereichen eine Smart Factory: Mit DynOpt war es zum ersten Mal gelungen, auf kleinstem Raum bei minimalem Verschnitt vollautomatisch jede gewünschte Fertigungssequenz herzustellen. Der automatische Glaseinzug an der Isolierglaslinie ergänzt das System perfekt.

Vollsortimenter als Ziel

Glas Schöninger fertigt Performance-Isoliergläser des Flachglas MarkenKreises bis zu einer Größe von 2,70 × 5,00 m. Das A+W Production Terminal im Linieneinlauf zeigt Scheibenaufbau und Referenzkante an und verhindert Fehler beim Einstellen von Scheiben, die nicht über den Einzugsautomaten laufen.

Ein Viprotron-Qualitätsscanner erkennt eventuelle Fehler und ermöglicht den zeitnahen Nachschnitt von Schlechtscheiben. Das Ergebnis sind fehlerfreie Scheiben und pünktliche, vollständige Lieferungen.

Die Bereiche Sicherheitsglas und Schleiferei werden weiter ausgebaut und sollen künftig einen noch größeren Anteil an der Gesamtproduktion erhalten. Aktuell wird mit zwei CNC-Bearbeitungszentren, einer vollautomatischen Bohrmaschine und dem modernen ESG-Ofen das Produktportfolio ‚Raumglas‘ mit Ganzglastüren, Ganzglasanlagen, Glastrennwänden, Geländerverglasungen und Duschkabinen gefertigt; die aktuelle Produktionsumgebung ermöglicht auch die rationelle Serienfertigung von Möbel- und Ladenbaugläsern aller Art.

Wirtschaftlich machbar: Losgröße 1

Mit dem zügigen Ausbau des Bereiches Bearbeitung / Sicherheitsglas musste eine effiziente Lösung für die Fertigung von Losgröße 1 gefunden wurden. Mit Handzeichnungen, die zwischen Produzent und Kunden hin und her geschickt und schließlich manuell in das CNC-Zentrum eingegeben werden, ist in der Bearbeitung kein Geld zu verdienen.

Seit der jüngsten Software-Reorganisation sorgen intelligente A+W-Schnittstellen zwischen technischer Auftragserfassung und den CNC-Maschinen für die vollautomatische Erstellung und Übertragung der Maschinencodes. Der langwierige und teure Prozess der manuellen Maschinenprogrammierung entfällt.

Die DXF-Dateien werden online an die CNC-Zentren und die Schraml-Bohrmaschine übertragen. Der Maschinenführer scannt das Scheibenetikett und sieht daraufhin auf dem A+W Production Terminal sämtliche technischen Daten der Scheibe wie Maße, durchzuführende Bearbeitungen etc. Wenn alles passt, stößt er die Bearbeitung an.

Die erledigte Bearbeitung wird durch eine weitere Barcodelesung als „fertig“ in die Produktionsda-tenbank zurückgemeldet. Damit ist der neue Scheibenstatus an jeder Stelle der Produktion, aber auch im ERP-System A+W Business, bekannt.

Immer wissen, wo jede Scheibe ist

Eine der wichtigsten neuen Funktionen für das Glas Schöninger Team, ist die durchgängige Scheibenverfolgung via Barcode-Lesung. Durch systematische Betriebsdatenerfassung (BDE) ist jederzeit bekannt, welche Scheibe sich wo befindet, welche Bearbeitungen bereits erledigt wurden und was noch zu tun ist.

Thomas Knott: „Wir wissen immer, wo jede Scheibe im Produktionslauf ist. Das A+W Barcode-Tracking hat unsere gesamte Fertigungsorganisation auf einen neuen Performance-Level gehoben. Erst so sind wir in der Lage, uns wirklich effizient zu organisieren, ohne lange Informationswege, umständliche Anfragen oder zeitaufwendige Nachproduktionen.“

Und Thomas Knott weiter: „Früher musste ein Mitarbeiter oft stundenlang auf Gestellen suchen, um eine Scheibe zu finden, von der er nicht mal sicher wissen konnte, ob sie bereits gefertigt war oder nicht. Heute schaut er im System nach – fertig.“

Insbesondere im Versand, wo die Fertigprodukte aus den verschiedenen Abteilungen zusammengeführt und korrekt verladen werden müssen, sei die Identifizierung und Registrierung per Barcode-Lesung sehr hilfreich.

Da sämtliche BDE-Informationen ins A+W Business zurückgemeldet werden, können die Mitarbeiter in der Auftragsbearbeitung dem Kunden jederzeit Auskunft auf die Frage „Wo ist meine Scheibe?“ geben. Um eine Scheibe zu lokalisieren, braucht es nur die Angabe der Auftragsnummer oder anderer Kenndaten, das genügt. Diese Möglichkeit, dem Kunden jederzeit Auskunft geben zu können, passt zur Service-Philosophie von Glas Schöninger.

Gelebte Dynamik

Es gehört zu den Stärken des Hauses Schöninger, Investitionen im richtigen Maß zur richtigen Zeit zu tätigen. Dabei läuft der Glasverarbeiter nicht jedem Trend hinterher, sondern gestaltet den Wandel aktiv und mit Augenmaß. So wird es möglich, durch Innovation die eigene Tradition zu leben.

Zum Erfolg gehört aber auch eine Unternehmenskultur, die Mitarbeiter einbindet und fördert, Verantwortung delegiert und Wertschätzung zeigt: Das führt zu geringer Fluktuation und ist, wie Til Schöninger betont, einer der wichtigsten Werte des Familienunternehmens.

Ausbildung als hohes Gut

Glas Schöninger bildet auch junge Menschen aus und überträgt ihnen Verantwortung im Betrieb: So wurde es möglich, die gesamte Schleiferei, einschließlich der ESG-Produktion, verantwortlich von selbst ausgebildeten Nachwuchsfachkräften zu „fahren“. Damit wird das Motto der Firmen „Tradition und Fortschritt“ aktiv und konsequent gelebt.—

www.schoeninger-glas.de

www.a-w.com

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