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Abgestimmte Sonnenschutzsysteme

Richtig kombinieren

Beim Sonnenschutz geht es eigentlich schon lange nicht mehr nur um den Schutz vor intensiver Sonneneinstrahlung. Auch die Themen Wärmeeintrag, Blend- und Sichtschutz, Tageslichtnutzung und vor allem die solaren Wärmegewinne sind relevant. Hierfür gilt es, die verschiedenen Wirkungsweisen sinnvoll miteinander zu verbinden. Neben dem Anspruch an die größtmögliche Energieeffizienz müssen auch die Wünsche der Gebäudenutzer berücksichtigt werden. Unterschiedliche Nutzungsarten und die Bedürfnisse der Nutzer bringen dabei unterschiedliche Anforderungen an den Sonnenschutz.

Der Verbraucher ist heute gut informiert

Früher war es für den Fachhändler relativ einfach den Privatkunden zu beraten. Meist hieß es Rollladen oder Markise oder Jalousie. Es war mit einem Produkt am Fenster getan und der Kunde zufrieden. Heute wissen viele Endverbraucher um die Vielfalt der erhältlichen Sonnenschutzsysteme, da sie nicht mehr nur auf die Beratung des Fachhändlers angewiesen sind, sondern auch das Internet als Informationsquelle nutzen.

Die am meisten gewählte Kombination ist der außen liegende Sonnenschutz mit einem innen liegenden Rollo oder Plissee, um einen optimalen Sicht- und/oder Blendschutz zu erreichen. Nach wie vor hat zudem der Rollladen einen hohen Stellenwert als winterlicher Wärmeschutz. Zudem erfüllt er die Aspekte Privatsphäre und Sicherheit. Zunehmend wird auch das Thema Energieeffizienz beim Privathaus wichtiger. Hier geht es primär um das Steuern der solaren Einträge, bzw. um den winterlichen Wärmeschutz: Der außen liegende Sonnenschutz in Form von Rollladen oder Außenjalousie wird dazu häufig genutzt. Gerade in diesem Bereich können durch fachliche Beratung vor Ort und durch den Einsatz von Steuerungstechnik, deutliche Verbesserungen beim Energiesparen erreicht werden.

Im Büro den Blendschutz nicht vergessen

Den größten Teil des Tages verbringt ein Arbeitnehmer an seinem Arbeitsplatz. Grund genug für den Gesetzgeber, über zahlreiche Verordnungen und Regulierungen sichere und gesundheitlich unbedenkliche Arbeitsplatzverhältnisse sicherzustellen. Zusätzliche Anforderungen entstehen durch die Nutzung von Bildschirmen am Arbeitsplatz, die durch die entsprechende Installation von Blendschutz erfüllt werden müssen. Natürlich spielen gerade im Bereich der Büro- und Verwaltungsgebäude mit hohen Glasanteilen die sinnvollen Kombinationen von Sonnenschutzsystemen eine große Rolle, um die Anforderungen von Arbeitsplätzen und Energieeffizienz gleichermaßen zu erfüllen. Deshalb spielt auch hier die Steuerungstechnik eine zentrale Rolle, um allen Ansprüchen gerecht zu werden und für den Büronutzer ein angepasstes Raumklima zu schaffen.

Allen Anforderungen gerecht werden

Von der Fassade mit Lochfenstern, über Pfosten-Riegel-Kombinationen, Doppelfassaden, Verbundfenstern bis hin Fassaden mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) gibt es unterschiedlichste Anforderungen, um den Sonnenschutz richtig zu platzieren. Ziel ist es, die beste Lösung für die jeweilige Gebäudesituation (siehe Artikel „innen versus außen“ Seite 38) zu finden. Schließen wir hohe Gebäude wegen den hohen Windbelastungen einmal aus, sollten diese Lösungen immer aus einer Kombination von innen und außen liegenden Sonnenschutzsystemen bestehen. Zu beachten sind dabei die jeweiligen Anforderungen an die Sonnenschutzsysteme, denn gerade die Windstabilität und die Verschattung von großen Glasflächen stellen hier besondere Anforderungen. Die muss mit den Ansprüche von Architekten harmonieren, wenn eine designorientierte oder unsichtbare Lösung gefragt ist. Wichtig bei der Planung von außen liegendem Sonnenschutz ist die Hinterlüftung, um keine Aufheizung des Zwischenraums zur Scheibe (als unerwünschte Erwärmung) zu erhalten.

Moderne Steuertechnik nutzen

Die vielen verschiedenen Systeme am Markt bieten viele Möglichkeiten, um mit Sonnenlicht wirksam umzugehen. So können, eine entsprechende Steuerung vorausgesetzt, zum Beispiel Raffstoren genau auf den jeweiligen Sonnenhöhenwinkel abgestimmt, geöffnet oder teilgeöffnet heruntergefahren werden, ohne den Nutzer zu stören. Auch eine kurzzeitige Schaltung von Kunstlicht während des Herunterfahrens entfällt dadurch und die natürliche Raumausleuchtung bleibt erhalten.

In der Kombination mit einem motorisch betriebenen Sicht- und Blendschutz auf der Innenseite können die Anforderungen an die Bildschirmarbeitsplätze auch bei Windalarm oder der passiven Solarenergiegewinnung im Winter ohne Einbußen beim thermischen Komfort gewährleistet werden. Einer Steigerung der Energieeffizienz durch gezieltes Steuern der solaren Einträge folgt gleichzeitig eine Steigerung der Behaglichkeit der Büronutzer. Auch die Tageslichtversorgung und gleichmäßige Raumausleuchtung lässt sich bei gleichzeitiger Reduzierung von Kunstlicht erreichen.

Sonnenschutz im Isolierglas

Es gibt vielfach hohe Gebäudefassaden an denen aufgrund der Windverhältnisse ein außen liegender Sonnenschutz nicht zum Einsatz kommen kann. Eine sinnvolle Alternative stellen hier Jalousien im Scheibenzwischenraum dar. Diese können (eine entsprechende Prüfung nach der ift-Richtlinie 07 vorausgesetzt) bedenkenlos zum Einsatz kommen, wenn die Grenzwerte der Hersteller eingehalten werden.

Für Architekten stellt diese Lösung in vielen Fällen die designverträglichste Variante dar, da die Jalousien zwischen den Scheiben verschwinden. Dabei können alle gewünschten Anforderungen ohne klimatische Beeinträchtigungen erfüllt werden.

Aber auch hier, wie bei allen anderen außen liegenden Verschattungs-Lösungen, muss die Bedienung des Sonnenschutzes über eine automatische Steuerung erfolgen, um die solaren Einträge am Gebäude wirksam steuern zu können. —

Olaf Vögele

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