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GLASWELT vor Ort

aluplast Innovationstag 2015: Mit "view" nach vorne blicken

Seit über 30 Jahren zeichnet sich aluplast als Innovationstreiber in der Branche aus – besonders im letzten Jahrzehnt wurden u.a. mit der Klebe- und Schaumtechnologie (bonding inside und foam inside) starke Akzente gesetzt. In diesem Zusammenhang hob Vertriebsleiter Jürgen Huber in der Schweiz die Zusammenarbeit mit den Fenstermachern von Ideal Weinstock hervor, die sich vor über 10 Jahren für die Entwicklung der Klebetechnik stark gemacht hatten. Das stelle heute die Basis für das energeto-Profil dar, so Huber gegenüber der GLASWELT.

aluplast Vertriebsleiter Jürgen Huber - Daniel Mund / glaswelt.de - © Daniel Mund / glaswelt.de
aluplast Vertriebsleiter Jürgen Huber - Daniel Mund / glaswelt.de

Huber machte noch einmal deutlich, was das energeto-System bedeute: „Es geht uns vor allem darum, ein Fenster ohne Stahlverstärkungen zu ermöglichen.“ Dann betonte er, dass für jeden Kundentyp etwas dabei sei:  

  • Der "Technikfreak" erhält einen optimierten U-Wert,
  • der "Sicherheitsfreak" erhält ein Profil mit erhöhtem Einbruchschutz und
  • der „Rollkragenträger“ wird mit der regelkonformen Dekoroption und der schmalen Flügelansicht bedient.

Ganz nebenbei kündigt er auf der Veranstaltung auch eine weitere Neuheit für das 3. Quartal 2015 an: Dann werde ein neues Anschlagsdichtungssystem die energeto-Palette abrunden.

Das "Stilhaus" im Schweizerischen Rothrist war bis auf den letzten Platz gefüllt zum Innovationstag von aluplast. - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Das "Stilhaus" im Schweizerischen Rothrist war bis auf den letzten Platz gefüllt zum Innovationstag von aluplast. - Daniel Mund / GLASWELT

Der Innovationstag selbst stand aber ganz im Zeichen der Systemlösung „view“: Huber erläuterte den Teilnehmern die Vorteile: aluplast sei es darum gegangen, einen verdeckt liegenden Flügel mit schmalen Ansichtsbreiten (109 mm Gesamtbreite) zur Verfügung zu stellen, der Glasdicken bis zu 55 mm aufnehmen könne. Dabei soll der Kunde die Option erhalten, das Fenster sowohl mit Dekor oder auch mit einer Aluschale zu wählen. Der Clou dabei sei aber vor allem, dass der Fensterbauer dieses Designprodukt nicht im Sonderbau abwickeln muss: Der Blendrahmen wird aus dem Sortiment verwendet, eine Standardglasleiste und gleiche Anschlussprofile können verwenden werden. Die Fenster werden in der gewohnten Art und Weise von innen verglast und die Aluschale kann am fertigen Element aufgebracht werden. „Das ermöglicht Ihnen eine Prozesskostenersparnis von rund 10 Prozent gegenüber einer herkömmlichen Aludeckschale-Version“, verdeutlichte Huber.

v.l.: Rotox-Vertriebsgeschäftsführer Andreas Klein, aluplast Leiter Technik Dr. Gerhard Schuhmann und BL-Geschäftsführer Samuel Lüscher auf dem Innovationstag 2015 - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
v.l.: Rotox-Vertriebsgeschäftsführer Andreas Klein, aluplast Leiter Technik Dr. Gerhard Schuhmann und BL-Geschäftsführer Samuel Lüscher auf dem Innovationstag 2015 - Daniel Mund / GLASWELT

Der Nachmittag war dann ganz dem herausragenden energeto-Verarbeiter BL Fenster AG gewidmet. BL-Geschäftsführer Samuel Lüscher, Rotox-Vertriebsgeschäftsführer Andreas Klein und aluplast Leiter Technik Dr. Gerhard Schuhmann brachten es in der Präsentation auf den Punkt, in der neuen Fertigung gibt es ein Motto: „Lose Flügel, keine Heirat!“ Dazu Lüscher: Wir haben vorher wie alle anderen auch in der Produktion den Flügel mit dem Blendrahmen verheiratet, um ihn dann auf der Baustelle wieder auszuhängen. Das ist doch ein Arbeitsschritt zu viel.“ Die Idee zum erstmaligen Einhängen des Flügels im montierten Blendrahmen sei von den Monteuren gekommen. Diese baten immer wieder darum, die Blendrahmen und die verglasten Flügel auf separaten Böcken zur Baustelle zu bringen. Nach der Umstellung schwärmt Lüscher: „Die Flügel müssen nicht noch mal abgestellt werden und verkratzen und verdrecken nicht.“

Fertigungskonzept in Windeseile umgesetzt

Bei BL Fenster AG hat Rotox das Hochtemperatur-Schweißverfahren umgesetzt. - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Bei BL Fenster AG hat Rotox das Hochtemperatur-Schweißverfahren umgesetzt. - Daniel Mund / GLASWELT

Außergewöhnlich war auch die Umsetzung des Fertigungskonzeptes in die neu bezogene Produktionshalle im schweizerischen Veltheim: Im September 2014 kam Rotox mit den Maschinen und nach bereits 13 Tagen wurde die Fertigung aufgenommen.

Dabei wurden gleich „dicke Bretter gebohrt“, denn das Unternehmen hatte einen außergewöhnlichen Auftrag mit insgesamt 11 000 m² Fensterfläche, 6500 Flügel und 2500 Rahmen innerhalb weniger Wochen abzuarbeiten.

 

Automatische und voll integrierte vertikale Lemuth-Klebestation. - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Automatische und voll integrierte vertikale Lemuth-Klebestation. - Daniel Mund / GLASWELT

 Das von Rotox umgesetzte 70-Sekunden-Maschinenkonzept beinhaltet jetzt eine vollautomatische Klebeanlage der Firma Lemuth, eine vollautomatische Glassortieranlage und neue Hochtemperatur-Schweißmaschinen. „Hier ging es vor allem darum, einen hohen Ausstoß mit möglichst geringem Personalbedarf zu ermöglichen“, erläuterte Rotox-Mann Andreas Klein. Für die Zukunft seien auch noch Roboter vorgesehen, die das Glas in das Transportband für die Klebeanlage einstellen. Abschließend konstatierte Lüscher: „Wichtig ist, dass man es konsequent macht.“ Und wenn man sich die Produktion in Veltheim anschaut, erkennt man, dass BL diese Konsequenz in die Tat umgesetzt hat.

Fachsimpeln unter Fensterbauern in der Produktionshalle der BL Fenster AG. - Daniel Mund / GLASWELT - © Daniel Mund / GLASWELT
Fachsimpeln unter Fensterbauern in der Produktionshalle der BL Fenster AG. - Daniel Mund / GLASWELT

Ein Vor-Ort-Bericht von GLASWELT Chefredakteur Daniel Mund