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Von der energetischen Gebäudesanierung profitieren

Das Handwerk als zentraler Ansprechpartner

Glaswelt: Welche Rolle spielt das Handwerk bei Ihren Überlegungen zum Thema ener­gieeffiziente Sanierungen?

Kwapich: Das Handwerk ist ein sehr wichtiger Akteur auf dem Markt für energieeffiziente Sanierungen. Wir wissen aus Umfragen zum Thema Energieeffizienz, dass das Handwerk ein zentraler Ansprechpartner für Hausbesitzer ist. Eine repräsentative Umfrage im Herbst 2008 ergab, dass für 85 Prozent der Hausbesitzer z.B. der Heizungsinstallateur die erste Ansprechperson für Heizungssanierungen ist. Deshalb ist es wichtig, dass das Handwerk die notwendigen Informationen hat und auch das Know-how, energetische Modernisierungsmaßnahmen umzusetzen.

Glaswelt: Sollten Fenster- und Fassadenbauer das Thema noch offensiver für das eigene Marketing nutzen?

Kwapich: Unbedingt! Sie sollten sich noch stärker als kompetenter Ansprechpartner für die Verbesserung der Energieeffizienz darstellen und als solcher begreifen. Denn bei Sanierungsentscheidungen spielt die Energieeffizienz bei Eigentümern heute eine immer wichtigere Rolle. Wer hier gute Dienstleistungen anbieten kann, hat auch in der Zukunft Erfolg am Markt. Mit dem „Gebäudeenergieberater im Handwerk“ wurde eine sehr gute Weiterbildung initiiert, die bei den Kunden Vertrauen schafft. Das bringt für beide Seiten einen Mehrwert.

Glaswelt: Wie wichtig ist die Weiterbildung und worauf sollte man dabei achten?

Kwapich: Die Weiterbildung ist enorm wichtig. Denn die energieeffiziente Sanierung unterscheidet sich deutlich von der klassischen Sanierung. Gerade an den Schnittstellen zwischen den Gewerken gibt es viele Dinge zu beachten. Hier muss Know-how aufgebaut werden. Wer das besitzt, überzeugt auch seine Kunden.

Glaswelt: Machen dabei Kooperation zwischen den Gewerken Sinn bzw. soll diese gefördert werden?

Kwapich: Das wird von uns ganz klar gefordert. Denn neben der fachlichen Kompetenz im eigenen Gewerk ist auch das Wissen um die Potenziale anderer Gewerke notwendig. So kann ein Fenster- und Fassadenbauer auch die Umsetzung von Dämmmaßnahmen empfehlen. Denkbar ist auch, dass die beteiligten Firmen ein gemeinsames Angebot erstellen. Das würde den gesamten Sanierungsprozess für den Kunden einfacher und übersichtlicher gestalten und so das Vertrauen der Hausbesitzer steigern.

Glaswelt: Welche Förderprogramme sind aktuell für Sanierer besonders interessant?

Kwapich: Derzeit gibt es zahlreiche attraktive Fördermöglichkeiten für energetisch sinnvolle Modernisierungen. Sowohl der Bund, die Länder als auch die Kommunen bieten verschiedene Förderprogramme an. Wichtig ist, sich im sehr komplexen Förderdschungel einen Überblick zu verschaffen. Dazu gibt es Datenbanken im Internet, auch von der dena, z.B. unter ­­ http://www.zukunft-haus.info, in denen jeder, das für ihn passende Programm findet.

Glaswelt: Trotz Förderprogramme scheuen viele Hausbesitzer vor der energetischen Sanierung älterer Häuser zurück, warum?

Kwapich: Die Gründe sind vielfältig. Entscheidende Hindernisse sehen wir darin, dass die Sanierung für den Eigentümer sehr komplex ist und das Vertrauen in die Qualität der Umsetzung zu gering ist. Zudem bestehen oftmals große Unsicherheiten, ob sich die Investitionen rechnen. Notwendig ist daher, dass Sanierungen für den Kunden im Ergebnis transparenter werden.

Glaswelt: Sollten die Fördermöglichkeiten noch ausgebaut oder vereinfacht werden?

Kwapich: Wichtig ist, dass die Fördermöglichkeiten verlässlich und mehrjährig vorausschaubar gestaltet sind, um den Akteuren Planungssicherheit zu geben. Eigentümer sollten das bestehende Informationsangebot vor der Entscheidung für die Modernisierung nutzen – auch die dena bietet auf ihren Internetseiten ein breites Spektrum an hilfreichen Tipps. Wir raten jedem Eigentümer, sich an einen Energieberater zu wenden, um die bestmögliche Kombination von Maßnahmen und Finanzierung zu finden.—

Was ist die dena?

Im Jahr 2000 wurde die Deutsche Energie-Agentur (dena) mit Sitz in Berlin als das Kompetenzzentrum für Energieeffizienz und regenerative Energien gegründet. Sie soll ­Strategien für die zukünftige Energieversorgung entwickeln, Kampagnen und Projekte durchführen und dabei mit allen gesellschaftlichen Kräften kooperieren.

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