Mit dem Induline UV-Lack sei es zum ersten Mal in der europäischen Holzforschung gelungen, eine geprüfte und garantierte Beschichtungsfreiheit von mindestens acht Jahren zu erreichen, um die natürliche Schönheit des Holzes auch im Außenbereich langfristig zu gewährleisten, berichtet Remmers.
Bisher musste die Beschichtung des Holzes nach relativ kurzer Zeit wieder erneuert werden. Das UV-Licht baut den wichtigen Holzinhaltsstoff Lignin ab, der Regen wäscht ihn heraus, die Holzoberfläche wird rissig und ist offen für Durchfeuchtung.
Ein fünf Jahre andauerndes Forschungsprojekt von Remmers, dem WKI und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung wurde mit der Erfindung der transparenten, UV-strahlenhärtenden Beschichtungsstoffe erfolgreich abgeschlossen. Dank der herausragenden Leistungsdaten der neuen transparenten UV-Beschichtung komme die Natürlichkeit des Holzes an Bauwerken voll zur Geltung, da der konstruktive Holzschutz nicht mehr vorrangig sei, heißt es in dem Pressebericht. Für den UV-Lack spreche, dass er den idealen Dreiklang aus Bindemittel, UV-Absorber und Photoinitiatoren bilde und seine hohe Elastizität auf Dauer behalte. Statt der Pigmente in herkömmlichen Lasuren sorgen bei dem Induline UV-System „farblose Pigmente“ oder „Radikalfänger“ dafür, dass die UV-Strahlung der Sonne in Wärme umgewandelt wird.
Das Bindemittel-Screening hatte entsprechend UV-stabile Exemplare hervorgebracht. Der minimale Polymerabbau nach den ausführlichen Bewitterungsversuchen mache die Experten von WKI und Remmers sicher, dass sowohl das Versprechen der Dauerelastizität sowie der acht Jahre Haltbarkeit (normale Bewitterung) ohne Pflegemaßnahmen erfüllt werden.
Mit einer Haftkraft von über 4 N/mm2 und Elastizitätswerten von rund 30% erreiche das Induline UV-System Bestnoten. Das gilt auch für die Werte der Vergilbungsbeständigkeit, der UV-Durchlässigkeit, sowie der Hagelschlag- und Kratzbeständigkeit. Die UV-VIS-Werte von 280 bis 440 nm hätten gezeigt, dass die Beschichtung völlig transparent sei. Den WKI-Forschern und Remmers-Technikern ist ein Punkt besonders wichtig: Das neue Produkt verdanke seine Wirkung nicht ausschließlich der UV-Vernetzung. Allein die detaillierte Überprüfung und Auswahl von Bindemitteln hätte einen Quantensprung in der Qualität erbracht.
Hierzu gehört auch ein fortschrittliches Konzept in der Fertigung. Jedes einzelne Holzbauteil erhält eine 5-seitige Beschichtung, die Verbindungsflächen werden komplett versiegelt. Das spätere Eindringen von Feuchtigkeit, z.B. bei Schlitz/-Zapfenverbindungen, wird verhindert und das Quell- und Schwindverhalten der Holzkomponenten unterbunden.