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Gestalten mit PV

Photovoltaik kann auch schön sein

GLASWELT: Herr Hübler, wie kam es zur Zusammenarbeit von Okalux und Abakus?

Hübler: Wir haben Abakus durch Zufall bei einem Energie-Symposium kennengelernt. Der Markt fragte bereits stark nach Okacell, eines unserer Solarprodukte. Aber als Isolierglasspezialist brauchten wir einen Partner, der über das entsprechende Photovoltaik-Know-how verfügt. Wir suchten ein Unternehmen, das zu unserer Größe und Philosophie passt. Da wir meist maßgeschneiderte Einzelaufträge umsetzen, kamen keine Standardprodukte bzw. Massenhersteller in Frage. Denn wir möchten Planern großen ­ gestalterischen Spielraum und maximale Flexibilität beim Entwerfen von Solarfassaden bieten.

Krausen: Deshalb passen unsere Produkte optimal zu den Anforderungen von Okalux. Denn wir verfügen über die erforderliche PV-Technik für Solarfassaden. Bei uns steht die flexible Gestaltung von Solarzellen bzw. -anlagen im Fokus. Unsere Produktion ist so angepasst, dass wir in der Lage sind, völlig individuelle Lösungen für die freie Gestaltung, passend zu den jeweiligen Bauvorhaben, anzubieten.

Glaswelt: Wie nimmt das der Markt an?

Hübler: Auf der BAU 2009 in München haben wir das erste Mal gemeinsam ausgestellt. Die Architekten reagierten sehr interessiert auf die Vielfalt an Formen, Farben und technischen Möglichkeiten, die unsere Solarprodukte bieten.

Krausen: Das Timing war genau richtig. Denn im Boom der Solarbranche in den letzten Jahren ist die individuelle Gestaltung und Anwendung fast völlig untergegangen. Hier sehen wir ein gutes Marktpotenzial.

Glaswelt: Liegt nicht der Vorteil von fassadenintegrierten PV-Lösungen in der Refinanzierung durch den selbst erzeugten Strom?

Schneider: Ein schneller Pay-off über den Solarstrom ist meines Erachtens nicht das zentrale Argument. Spannender ist es, Solarverglasungen als multifunktionale Elemente einzusetzen, etwa als Abschattung in einer Dachverglasung. Das lässt sich technisch lösen, indem man perforierte Solarzellen verwendet und sie in einem definierten Abstand in die Verglasung einbaut. So lässt sich der Tageslichteintrag ins Gebäude genau steuern. Damit keine harten Schatten entstehen, werden lichtstreuende Kapillareinlagen in die Isolierverglasung eingelegt. So schlägt man mehrere Fliegen mit einer Klappe: Der Wärmeeintrag wird reduziert und damit Strom für die Gebäudekühlung gespart, man nutzt Tageslicht und spart Strom für künstliche Beleuchtung und erwirtschaftet Strom durch die Solarzellen.

Glaswelt: Was ist besonders wichtig bei der Planung von integrierten PV-Systemen?

Krausen: Je früher Architekten uns und Okalux in die Planung mit einbinden, desto besser. Der gesamte Ablauf wird so effektiver, da wir zielgenauer die benötigten Systeme realisieren können, auch komplexe Produkte und Unikate.

Glaswelt: Wie entwickelt sich der Markt?

Hübler: Wir betrachten die Fassadensanierung als großen Markt. Denken Sie nur an die ganzen Bürofassaden aus den 60er und 70er Jahren. Zudem bietet die EnEV eine wachsende Dynamik nicht nur bei der Energieeffizienz, sondern auch bei der Energiegewinnung über die Fassade. Ziel muss es sein, bei Gebäuden eine positive Energiebilanz durch integrierte Solarlösungen, die gestalterisch ansprechend sind, zu erlangen.

Schneider: Ich rechne damit, dass die Fassadengestaltung in naher Zukunft durch PV-Anwendungen neu definiert wird. ­—

Effizient und ästhetisch

Die Isolierverglasung Okacell mit PV-Modulen (Uw bis 0,8 W/m2K) erlaubt durch Voll- oder Teilbelegung mit Solarzellen viele Gestaltungsvarianten (bis 100 W/m2). So lassen sich Lichttransmissions- und g-Werte entsprechend anpassen. Es stehen verschiedene Farben, Lochmuster, Formate und Solarzellen (monokristallin, polykristallin, amorph) zur Verfügung. Der Abstand zwischen Solarzellen (156 x 156 mm), lässt sich variabel gestalten.

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