Glasverarbeitende Betriebe müssen sich heute mehr denn je auf die Qualität ihrer Produkte konzentrieren. Dabei spielt die Fehlerminimierung in der Fertigung eine wichtige Rolle, denn weniger fehlerhaft ausgelieferte Scheiben senken die betriebsinternen Kosten. In der Glasindustrie liefert die effiziente, visuelle Kontrolle durch digitale Bildverarbeitung heute überzeugende Resultate bei der Qualitätssicherung. Kontrollsysteme wie der LineScanner der Softsolution GmbH aus Österreich ermöglichen in der Glasverarbeitung eine effiziente und genaue Qualitätskontrolle. Beim genannten Beispiel kommt auch die exakte Scheiben-Vermessung hinzu. Das System arbeitet mit Durchlicht und benötigt daher nur sehr wenig Platz. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es in eine bestehende Linie eingebaut werden soll.
Die eingesetzte sehr schnelle und hochauflösende Technologie basiert auf modernen Scan-Modulen und einer optimierten Parallel-Licht-Quelle. Dazu kommt eine leistungsstarke Software zum Tragen, die speziell für die Anwendungen in der Glasindustrie entwickelt wurde. Der LineScanner arbeitet mit einer Auflösung von 400 dpi, bis zu einer Geschwindigkeit von 48 m pro Minute, bei einer Genauigkeit von 0,1 mm.
Jede neue Produktionsanlage – sei es eine Isolierglaslinie oder ein ESG-Ofen – kann mit einem integrierten Scanner-System ausgestattet, bzw. bei bestehenden Anlagen jederzeit nachgerüstet werden. Das System lässt sich als unabhängige Station oder als integrierte Lösung einsetzen (wie zum Beispiel mit einem ERP System). Toleranzen und Anzeigeeinstellungen sind vom Anwender frei definierbar.
Mehr als nur Fehlerkontrolle
Das Kontrollsystem lässt sich an ESG-Öfen und Schleif-Bohr-Straßen installieren. Dabei dient es nicht nur dazu, Oberflächenfehler wie Kratzer, Ausmuschelungen, Lufteinschlüsse oder andere Fehlertypen zu finden, sondern auch um jedes einzelne Glas separat zu vermessen. Zusätzlich kann das System fehlende Ausschnitte oder Bohrungen finden, Sonderformen vermessen und die Scandaten mit den CAD-Zeichnungen vergleichen. Die bedienerfreundliche und leicht lesbare Anzeigesoftware gibt dem Mitarbeiter klare Informationen über Qualitätsprobleme, fehlende oder falsche Gläser und zeigt auch nicht zuzuordnende Scheiben an. Diese werden in verschiedenen Farben auf einem großen Monitor dargestellt.
Gläser, die aufgrund von Qualitätsproblemen nochmals produziert werden müssen, werden separat gelagert und archiviert. Im Falle einer Integration des Line Scanners mit einer ERP Lösung werden alle Messergebnisse automatisch mit der korrekten Statusinformation versehen.
Die Nachproduktion wird ebenfalls automatisch angestoßen, wenn Gläser aufgrund von Qualitätsproblemen ausgesondert wurden. Zusätzlich erkennt das System alle fehlenden Gläser, die beim Härteprozess zu Bruch gegangen sind.
Einsatz in der ISO-Fertigung
Der Line Scanner kann in jede Isolierglaslinie eingebaut werden. Dabei wird in der Anlage nur eine 7 cm große Öffnung für das U-Profil benötigt, in dem die Scan-Module montiert werden. Im Normalfall ist das System direkt nach der Waschmaschine installiert.
Jedes Glas wird innerhalb der normalen Taktzeiten der Produktionslinie gescannt und analysiert, während das Glas selbst durch den fix installierten Scanner fährt. Sämtliche Fehler werden so kontinuierlich und punktgenau erkannt, bevor das Glas in eine Isolierglaseinheit eingebaut wird. Selbst fertige ISO-Elemente (2- und 3-fach) lassen sich vor der Auslieferung oder erst beim Fensterhersteller auf einwandfreie Qualität prüfen.
Erhältlich ist jetzt ein in die LineScanner Software voll integrierter Glasdicken- und Beschichtungssensor. Damit lässt sich berührungslos die Glasdicke und die Glasbeschichtung sowie die Beschichtungsseite am Glas erkennen. —
Glass Performence Days 2011
Der Autor Christian Krenn, Verkaufsleiter der Softsolution GmbH, hält bei den Glass Performence Days 2011, die vom 17. bis 20. Juni im finnischen Tampere stattfinden, den Vortrag „LineScanner – Accelerated Quality Assurance – die Zukunft!“