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Interview mit Gregor Ranner

Schildbürger in New York – Mal wieder Gebäude ohne Glas!?

Glaswelt – Herr Ranner, verstehen Sie, warum Bürgermeister Bill de Blasio einen Groll gegen Glasfassaden hegt?

Gregor Ranner – Die Headlines zum Thema waren doch etwas vereinfachend. Grundsätzlich ist es ja so, dass Glasfassaden und Wolkenkratzer nicht verboten werden sollen, sondern die Wärmedämmung verbessert werden soll. Wir haben uns in der Vergangenheit oft gefragt, warum man in den USA so abgeneigt ist, Argon im Scheibenzwischenraum einzusetzen, obwohl es den U-Wert deutlich verbessern würde. Und in New York City stehen tatsächlich noch viele alte, mit Einfachglas verglaste Wolkenkratzer, die schlimme Energieschleudern sind. Kein ernst zu nehmender Architekt würde heute Gebäude noch mit solchen Gläsern ausstatten.

Glaswelt – Wie ist also der aktuelle Stand?

Ranner – Heute lassen sich durch Funktionsbeschichtungen die energetischen Werte einer Glasfassade auf die zweite Nachkommastelle genau konfigurieren und bei 2-fach-ISO spielend leicht Wärmedämmwerte von 1,0 W/(m2k) erreichen bzw. 0,5 W/(m2k) bei 3-fach-ISO. Hinzu kommt, dass hochselektive Sonnenschutzbeschichtungen zur Verfügung stehen, die die Klimalast erheblich senken und gleichzeitig ein Maximum an Tageslicht ins Gebäude lassen – es muss im Sommer also viel weniger gekühlt werden. Aber das ist Architekten weitestgehend bekannt, auch in den USA. Der New Yorker Bürgermeister sollte darüber nachdenken, wie die Stadt das enorme Modernisierungspotenzial nutzt und die vielen Einfachgläser gegen moderne Funktions-Isoliergläser austauscht. Wir stünden gern zur Verfügung!

Glaswelt – Was macht der New Yorker aber, wenn er die Fenster- oder Fassadenkonstruktion nicht verändern will?

Ranner – Wenn Herr Blasio will, kann er die alten Rahmen ruhig beibehalten, dann sollte er aber unser neues Vakuum-Isolierglas Fineo einbauen. Mit einer Dicke von nur 6,1 mm dämmt es wie ein modernes 3-fach-Isolierglas und lässt 15 Prozent mehr Tageslicht hinein. Da es ohne Evakuierungsöffnung auskommt, sieht es auch optisch brillant aus.

Glaswelt – Wie realistisch ist es, künftig Wolkenkratzer mit einem minimierten Glasanteil zu bauen?

Ranner – Es ist unrealistisch und auch nicht wünschenswert, dass die Glasflächen wieder kleiner werden, allein schon deshalb, weil die Menschen ein Maximum an Tageslicht im Gebäude wünschen. Nicht nur um erst spät die elektrische Beleuchtung anzuschalten, sondern vor allem, weil Tageslicht die Vitalität fördert und uns wach macht bzw. wach hält, Licht macht zudem glücklich, aktiv und gesund. Es erhöht den Wohnkomfort erheblich. Das wissen Architekten und erst recht die Planer, die heute in New York moderne Wolkenkratzer bauen.

Glaswelt – Sie liefern gerade wieder für ein New Yorker Großprojekt Isoliergläser, die in Deutschland gefertigt werden. Warum wollen die Yankees Gläser „made in Germany“?

Ranner – In heutigen Großprojekten, und das gilt weltweit, werden weltweit immer größere Glaselemente eingebaut, die zudem mit hochselektiven Funktionsbeschichtungen ausgestattet sind. Um diese Projekte mit Erfolg zu realisieren, arbeiten die großen Architekturbüros und Fassadenbauer gern mit uns von AGC Interpane, da wir neben unseren Produkten über eine jahrzehntelange Projekterfahrung verfügen.

Glaswelt – Warum ist das wichtig?

Ranner – Wenn Sie planen, im 80. Stockwerk übergroße und High-End beschichtete Funktionsgläser einzusetzen, die auch aus Kostengründen für Jahrzehnte besser nicht wieder ausgetauscht werden sollten, dann kaufen Sie besser nicht einfach eine Truckladung Billigglas, sondern suchen sich jemanden, der sich damit auskennt, der hochwertigste und Cradle to Cradle zertifizierten Gläser fertigt und auch die erforderlichen Garantien mitbringt. Wir beraten die Planer – wenn gewünscht von Beginn an – und begleiten Bauprojekte wenn nötig bis zur Fertigstellung. Wir bieten dabei eine hoch kompetente anwendungstechnische Beratung, die sogar vor Ort berät, Berechnungen durchführt, um das Gelingen der Projekte zu gewährleisten. Zudem sorgen wir auch dafür, dass solche Scheiben von Bayern über den großen Teich ins 80. Stockwerk kommen und da idealerweise bleiben.

Glaswelt – Auch bei uns taucht ab und an die Forderung von Politikern nach weniger Glas in der Fassade auf, was würden Sie kontern?

Ranner – Nur Glas lässt Licht ins Gebäude und damit Wohlbefinden. Nichts gegen eine gemauerte Wand, aber das kann sie nicht. Zudem lade ich jeden Interessierten (Politiker) ein, unser Werk in zu Plattling zu besuchen, dort können wir zeigen, was Glas heute alles leisten kann. —

Das Interview führte Matthias Rehberger.

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