Glaswelt – Der diesjährige Tag des Einbruchschutzes hat ja bereits zum fünften Mal stattgefunden. Wie hat denn der BVRS das Thema kommuniziert?
Christoph Silber-Bonz – Wir haben bereits einige Wochen vor dem Termin alle unsere Mitglieder über unseren Newsletter und die Chefinfo auf diesen Informationstag hingewiesen und eine Teilnahme dringend empfohlen. Außerdem haben wir in diesem Zuge unsere Homepage mit der Aktionsseite https://www.k-einbruch.de/ verlinkt.
Glaswelt – Wie hat es denn mit der Beteiligung Ihrer Fachbetriebe ausgesehen?
Silber-Bonz – Nach meinem Kenntnisstand haben einige Betriebe den Tag des Einbruchschutzes genutzt, um ihre Kunden auf die Angebote im Bereich Einbruchschutz aktiv hinzuweisen. Diese Betriebe waren mit der Aktion auch durchaus erfolgreich.
Glaswelt – Sie haben mit dem Rollladen- und Sonnenschutztag ja bereits einen deutschlandweiten Aktionstag. Vertragen sich so viele verschiedene Aktionstage überhaupt miteinander?
Silber-Bonz – Als Fachverband legen wir unseren Schwerpunkt auf den Rollladen- und Sonnenschutztag, der 2015 ja bereits zum zehnten Mal stattfinden wird. Das ist unser Aktionstag, zu dem wir den Betrieben ein umfangreiches Maßnahmenpaket zur Verfügung stellen. Das bedeutet aber nicht, dass die Betriebe nicht auch andere Gelegenheiten nutzen sollten, ihr breit gefächertes Angebot zu präsentieren.
Glaswelt – Das bedeutet vier oder fünf Aktionstage je nach Angebotsbreite des Betriebes?
Silber-Bonz – Natürlich darf man sich nicht verzetteln, weder bei den Aktionstagen noch bei der Angebotsbreite. Allerdings halte ich gerade den Einbruchschutz für eine optimale Möglichkeit vieler unserer Mitglieder, um sich ein weiteres attraktives Standbein zu sichern. Neben Energieeinsparung und komfortablem Wohnen im Alter ist das Sicherheitsbedürfnis von Hausbesitzern derzeit ein wichtiges Thema, das wir gut bespielen können.
Glaswelt – Wie bereiten Sie denn Ihre Betriebe auf das Thema Einbruchschutz vor?
Silber-Bonz – Als Fachverband legen wir natürlich besonderen Wert darauf unsere Mitglieder dabei zu unterstützen, sich als Experten für den Einbruchschutz zu profilieren. Im Fortbildungsbereich haben wir gerade aktuell zwei gut besuchte Veranstaltungen für die Betriebe durchgeführt, die in der Errichterliste der Kriminalpolizei eingetragen sind. Des Weiteren haben wir auf unserer letzten Haupttagung eine völlig neu gestaltete Broschüre zum Einbruchschutz vorgestellt, die die Betriebe bei Beratung und Verkauf aktiv unterstützen soll. Diese wird in Kürze allen unseren Mitgliedern zur Verfügung stehen.
Glaswelt – Normen und Richtlinien sind ein Riesenthema beim Einbruchschutz. Schutzklassen wie RC2 und RC3 schaffen allerdings teure Lösungen. Wie kann man hier unterstützen?
Silber-Bonz – Normen und Richtlinien sind sicher eine sehr wichtige Sache, aber nicht jedes Haus braucht eine RC-Schutzklasse. Wir haben deshalb im Verband eine Definition für einen einbruchhemmenden Rollladen unterhalb der RC-Klassen entwickelt. Mittlerweile gibt es einige Produkte am Markt, die nach dieser Vorgabe von uns zertifiziert worden sind. Damit sind die Betriebe in der Lage eine wirksame Einbruchhemmung anzubieten, die für einen normalen Privathaushalt bezahlbar bleibt und dem Gelegenheitstäter standhält.
Glaswelt – In wieweit arbeiten Sie denn mit den kriminalpolizeilichen Beratungsstellen zusammen? Nicht weit von Ihnen wird ja jedes Jahr die Kölner Studie herausgegeben?
Silber-Bonz – Der Kontakt zur Kriminalpolizei ist uns besonders wichtig, denn hier ist noch einiges an Überzeugungsarbeit zu leisten, damit Rollläden als wirksamer Einbruchschutz wahrgenommen werden. Aber hier sind wir schon deutliche Schritte vorangekommen, ich registriere ein Umdenken bei vielen mit dieser Thematik befassten Kriminalbeamten in den Beratungsstellen.
Glaswelt – Mit dem Thema Rollladen und Dunkelheit denkt man auch gleich an das Thema Steuerung. Aktuell ist der Begriff Smart home in aller Munde. Wie wird hier der Einbruchschutz integriert?
Silber-Bonz – Mit einer automatisierten Steuerung können Rollläden auch bei Abwesenheit bewegt werden. Das simuliert Anwesenheit, was immer noch den besten Einbruchschutz darstellt.Um genau diese Punkte zu verdeutlichen haben wir einen Kurzfilm für Youtube produziert, der das Thema unter dem Titel „Tillmann allein zu Haus” auf humorvolle Weise darstellt. Wir sind auf diesem Themenfeld gut aufgestellt und können unseren Mitgliedern die notwendige Unterstützung bieten, da beißt die Maus keinen Faden ab.—
Das Gespräch führte GLASWELT Redakteur Olaf Vögele beim BVRS in Bonn.