glaswelt: Frau Ingenhoven, auch in diesem Jahr können Sie mit der glasstec Rekordzahlen aufweisen, wie machen Sie das nur?
Ingenhoven: Wir werden zur glasstec über 1250 Aussteller aus aller Welt mit eigenen Ständen und weitere ca. 70 Teilnehmer an Sonderschauen willkommen heißen. Insgesamt über 1320 Teilnehmer präsentieren sich auf einer Fläche von ca. 73000 m2 (netto). Allein die Zahl der Unternehmen, die sich mit Photovoltaik und Solarthermie befassen, hat sich gegenüber 2006 verdreifacht. Das sind in der Tat Rekordmarken, auf die wir gerade zum 20. Jubiläum der glasstec sehr stolz sind. Die Gründe für diese positive Bilanz sind vielschichtig: sie haben ihre Ursache nicht nur darin, dass sich die Messe immer an den Belangen des Marktes orientiert und deshalb unangefochtene Leitmesse ihrer Branche ist. Die Stimmung in der Branche ist weiterhin positiv. Glas vereint Funktionalität und Design wie kaum ein anderer Werkstoff. Imposante Glasarchitektur in aller Welt, Anwendungen im Außen- und Innenbereich unterstreichen dies eindruckvoll. Das Potenzial von Glas ist längst nicht ausgeschöpft, wie die neuesten Entwicklungen zeigen. Damit wächst auch zukünftig der Anwendungsbereich von Glas. Unsere intensiven Kontakte in die Branche und unser weltweites Netzwerk unterstützen unsere Arbeit in erheblichem Maße. Nur so ist es uns möglich, alle zwei Jahre die internationale Plattform für die Branche darzustellen.
glaswelt: Was erwartet den Fachbesucher in Düsseldorf an neuen Themen?
Ingenhoven: Signalwirkung hat unser diesjähriges Schwerpunktthema „Glas und Energie“ – es zieht sich wie ein roter Faden durch die gesamte Messe. Die Nachfrage nach energieeffizienten Glasprodukten und Fertigungstechniken ist sehr hoch. Energiesparen ist dabei das Schlagwort und moderne Glasprodukte bieten dafür jede Menge Potenzial. Lösungen für eine größere Energieeffizienz und besseren Klimaschutz durch den Einsatz von Solarenergie stehen dabei ganz vorne, Stichwort: Plug&Play Module im Dünnschichtbereich. Interessante Neuentwicklungen sind auch in den „klassischen“ Bereichen wie Lasertechnologie, funktionale Beschichtungen, Nanotechnologie, technische Gläser oder Spezialgläser zu erwarten. Top-Themen sind hier Dreifach- und Vakuumisoliergläser, Funktionsbeschichtungen oder schaltbare und lichtstreuende Gläser.
glaswelt: Und was sollte man diesmal beim Messebesuch auf keinen Fall versäumen?
Ingenhoven: Ein Besuchermagnet ist sicher die von Prof. Behling und seinem Team, der TU Stuttgart konzipierte Sonderschau glass technology live mit einem Fachsymposium, welches das Thema „Glas und Energie“ – Schwerpunkt solare Anwendungen – beleuchtet. Dort erhält man einen Blick in die Zukunft der Glastechnik und ihrer Anwendung in der Architektur. Absoluter Hingucker ist die gebogene Brücke aus kaltgeformtem Glas von nur 3,7 cm Stärke, bei einer Spannweite von 7 m! Auch wird wieder in Kooperation mit der TU Delft der internationale Architektenkongress „Transparenz! – Glas und Fassadentechnologie“ ausgerichtet und es gibt zahlreiche Preisverleihungen und Wettbewerbe, um nur einiges zu nennen.—