Schon beim Betreten des Stammsitzes von Glas Fritz in Lörrach fällt der gelungene Einsatz von Glas bei der Möblierung ins Auge und gibt bereits einen Hinweis auf die Ausrichtung des Produktangebots, das sich stark auf Gläser für das Interieur richtet.
Die Glasprodukte des Veredlers besitzen eine hohe Qualität, die vielfach weit über üblichen Standards hinausgeht.. „Wir wollen unseren Kunden Glasprodukte in bester Qualität anbieten“, so Geschäftsführer Ralph Fritz im Gespräch mit der GLASWELT.
„Gleichzeitig wollen wir unsere Kunden, vielfach Weiterverarbeiter und Monteure, auch bestmöglich unterstützen und bieten ihnen dazu eine guten Service an, beispielsweise mit zusätzlich bearbeitetet Glaskanten oder Planungshilfen. Damit machen wir für unsere Partner nicht nur den Alltag leichter, sondern geben ihnen auch Glasprodukte an die Hand mit denen sie bei den Endkunden punkten können.“
Neben den Märkten in Deutschland beliefert Glas Fritz (www.glas-fritz.de) auch internationale Märkte, allen voran die Schweiz, was durch eine Niederlassung in Rheinfelden erfolgt.
Die Schweiz, als hochwertiger Markt hohen Anforderungen ist für uns schon lange ein interessanter Markt“, so Ralph Fritz. „Die Qualität des Bauens und gerade auch des Innenausbaus ist dort deutlich hochwertiger. Die Standards sind in der Schweiz generell höher.“ Und selbst im fernen Hong Kong findet man die Gläser aus Lörrach, die seit vielen Jahren dorthin verschickt werden.
Das Unternehmen bietet seine Produkte auch in kleiner Serien an, wobei auch Losgröße 1 häufig verlangt wird. Dazu Florian Fritz: „Wir produzieren vielfach Losgröße 1 für den Innenausbau und beleifern viele kleine Verarbeitungsbetriebe und machen auch die Beratung für die Kunden, wenn es um Fragen zu Glas geht. Diese individuelle Beratung ist ein wichtiger Baustein bei unseren Dienstleistungen. Wir haben für unsere Kunden zudem einen digitalen Musterkasten entwickelt. Wo alle unsere Gläser hinterlegt sind, inklusive Fotos, technischer Daten und der jeweiligen Verfügbarkeiten. Das läuft alles über unsere Website. Dazu kommt eine Download Rubrik mit verschiedenen Mappen und Einsatzfeldern. So können sie im Beratungsgespräch mit ihren Kunden schnell die passenden Gläser finden.“
Ralph Fritz: „Mit unserer Qualität und dem Service, gekoppelt mit unserer Liefertreue, haben wir uns über die Jahre einen stabilen Kundenstamm hier im Südwesten aufgebaut.“
Zulieferer für das Handwerk
Zum Kundenkreis von Glas Fritz gehören Glasveredler, Glas- und Metallbauer sowie Schreiner und andere Handwerker.
Florian Fritz: „Wir konzentrieren uns auf Handwerkskunden, die oft auch Produkte in Losgröße 1 wünschen und für die wir teilweise auch als Zulieferer fungieren. Das erfordert zwar einen höheren Verwaltungsaufwand und oft auch eine individuelle Beratung, bringt aber auch Stabilität, die uns gerade in schwierigen Zeiten hilft“.
Neben reinen Glasprodukten gehören auch komplette Ganzglasanlagen sowie Verglasungszubehör, Silikone, Glasbaubeschläge und Metallprofile für Verglasungen zum Angebot. Hinzu kommt ein breites Sortiment an Dachfenstern sowie Kunststoffplatten (z. B. Plexiglas) und weitere Handelsartikel. Weitere Standbeine sind der Vitrinenbau, für den auch UV-Verklebungen durchgeführt werden, sowie die Herstellung von speziellen Brandschutzgläsern in der Schweizer Niederlassung.
Auch Einscheibensicherheitsgläser für Türen und Schiebetüren sowie für den Vitrinenbau kommen aus eigener Produktion. Zu diesem Zweck wurde kürzlich ein neuer ESG-Ofen von Northglass in Betrieb genommen.
Mit Maschinen und Material gut ausgestattet
In den Glaslagern von Glas Fritz lagern in der Regel rund 150 Tonnen Glas. Vom Flachglas über Isoliergläser bis hin zu ESG/VSG, Brandschutzglas und weitere Spezialgläsern hält der Glasanbieter stets rund 200 verschiedene Glassorten für den Großhandel sowie für Kundenaufträge bereit. Hauptlieferanten für das Basisglas sind AGC, Saint-Gobain und Pilkington. Damit schafft Glas Fritz die Voraussetzung für ein vielfältiges Produktsortiment und sichert eine termingerechte und effiziente Auftragsabwicklung.
Zwei Punkte sind für ihn entscheidend, um erfolgreich agieren zu können: Gut ausgebildete Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie eine optimierte Produktion.
Automatisierung als Schlüssel zum Erfolg
Seit Jahren positionieren sich Ralph Fritz und sein Team als Vorreiter bei der Automatisierung der Produktion und bei den Betriebsabläufen. „Nur mit einer effizienten Fertigung und modernen Anlagen sowie der dazugehörigen Software sind wir in der Lage, den aktuellen und kommenden Herausforderungen gerecht zu werden.“
Ein Ziel von Produktionsleiter Matthias Hamann ist es, den Zuschnitt und die Bearbeitung vollautomatisiert zu gestalten, ebenso werden auch weitere Bearbeitungsstationen seit Jahren immer stärker automatisiert, beispielsweise die Glasbearbeitung, inklusive Fräsen und Bohren.
Vor diesem Hintergrund wurde am Standort Lörrach vor kurzem wieder in Maschinentechnik von Biesse Glass investiert und ein zweites, leistungsstarkes CNC-Bohr- und Fräszentrum mit Waterjet aus der Francesca-Baureihe angeschafft.
Ralph Fritz: „Aufgrund der steigenden Nachfrage, also aus Kapazitätsgründen, haben wir jetzt die zweite Francesca angeschafft.“
Und Produktionsleiter Matthias Hamann ergänzt: „Wenn man zwei gleiche Maschinen für die Bearbeitung hat, wird es auch für die Mitarbeiter leichter. Das Einrichten der Maschinen ist identisch, ebenso die Bedienung. Und auch für die Wartung müssen nicht verschiedene Ersatzteile von unterschiedlichen Lieferanten bereitgehalten werden. Bei Biesse kommt alles aus einer Hand.
Die komplexe Maschine erleichtert aber nicht nur die Bedienung für die Mitarbeiter, sondern steigert auch die Effizienz der Bearbeitungsprozesse, wie Anbieter Biesse betont.
Die horizontal arbeitenden Francesca CNC-Anlagen bei Glas Fritz führen alle anfallenden Arbeiten wie das Bohren, Fräsen, Senken und Bearbeiten von Ausschnitten sowie Wasserstrahlbearbeitungen an den Flachglasscheiben vollautomatisch und präzise durch. Das schließlich zudem auch Modellscheiben mit ein.
Bei Glas Fritz werden die Gläser u. a. für Duschkabinen, Trennwände, Vitrinen und andere Interieurgläser sowie für Glasbrüstungen mit der Francesca bearbeitet.
Die hohe Produktivität der Francesca basiert u. a. auf unabhängigen Mehrspindelköpfen, die ein gleichzeitiges Bohren der Gläser von oben und unten bei hoher Bearbeitungsgeschwindigkeit ermöglichen. Hinzu kommen Revolverköpfe, die einen extrem schnellen Werkzeugwechsel ermöglichen.
Weiter verfügt die Francesca-Baureihe über eine erweiterte Werkzeugkühlung und ein Sicherheitssystem mit Laser-Oberflächenscanner. Hinzu kommen die integrierte Kombi-Werkzeugverwaltung, eine Glasdickenkontrolle, eine DXF-Schnittstelle sowie eine automatische Werkzeugvermessung und Bohrerschleifeinrichtung.Die Arbeitstiefe der Francesca beträgt bis zu 2600 mm bzw. 3300 mm und ist in der Länge nahezu unbegrenzt.
Fertigungsleiter Matthias Hamann: „Bei der Positionierung von Bohrungen und Ausschnitten im Arbeitsbereich gibt es keine Einschränkungen. Auch Glasformate, die über die Arbeitsbreite der Maschine hinausgehen, können bearbeitet werden. Und die optionale Glasdickenmessung der Anlage ermöglicht zusätzliche die automatische Anpassung von Senktiefen, etwa für flächenbündige Beschläge, das erhöht die Bearbeitungspräzision.“
Was leistet die Francesca im Detail?
Mit der Francesca lassen sich mithilfe von Diamant-Werkzeugen Bohrungen bis zu einer Glasdicke bis 19 mm durchführen und Löcher mit einem maximalen Durchmesser von 65 mm (optional 70 mm) bohren. Größere Durchmesser und freie Konturen sind mittels der Wasserstrahl- oder Fräsfunktion problemlos herstellbar.
Speziell für das Fräsen hat Biesse die Superspindel entwickelt, deren Drehzahl von 9000 U/min auf 12.000 U/min erhöht wurde. Diese Spezialspindel reduziert den Werkzeugverschleiß, erhöht die Standzeit und steigert Produktivität und Qualität.
Der Programmstart erfolgt nach einem vollautomatischen Datenimport. Optional kann der Programmaufruf auch per Barcode-Ansteuerung über ein Netzwerk erfolgen. Darüber hinaus ist für Einzelstücke und spezielle Anpassungen eine schnelle manuelle Dateneingabe - auch im laufenden Betrieb - möglich.
„Wir sind für die Zukunft gut gerüstet“
Mit einem klaren Fokus auf Qualität, Innovation und Kundenzufriedenheit hat sich die Gerhard Fritz GmbH als einer der führenden Glasanbieter im Südwesten Deutschlands etabliert. Der Schlüssel hierfür sind eine außerordentlich hohe Qualität der gelieferten Glasprodukte.
„Um Qualitätsprodukte liefern zu können, braucht es ein motiviertes Team an guten Mitarbeitern und einen gut ausgestatteten Maschinenpark“, unterstreicht Ralph Fritz. „Wir verfügen über beides. Dennoch ist es wichtig mehr und mehr die Arbeitsläufe im Betrieb zu Automation, und hier werden wir weiter deutlich investieren. Die Automation steht bei uns ganz oben auf der Agenda; und damit werden wir die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft stellen.“
Spezieller Service für Kunden
Die digitale Präsenz der Gerhard Fritz GmbH manifestiert sich in einem Musterkasten auf der Homepage, der alle Gläser mit Fotos, Daten und Verfügbarkeiten präsentiert.
Die Webseite bietet zudem eine Download-Rubrik mit verschiedenen Mappen und Einsatzfeldern sowie eine Referenzenrubrik für eigene Projekte und reale Umsetzungen.