Suchen Planer und Bauherren nach Sondergläsern und Einzelstücken, ist in der Regel Kreativität gefragt. Und genau das treibt die Glasspezialisten von WFS Decor Glas unter der Führung von Geschäftsführerin Benedicta Weber-Berlekamp an. Sie und ihr Team gehen kreativ an Aufträge heran, um neue Visionen in Glas zu fertigen.
Auf 2500 m2 Fläche werden bei WFS Decor Glas in 14 Ofenwannen gebogene Gläser und Schmelzgläser bis zu einer Größe von 2200 × 3500 mm produziert. Der Großteil der angefragten Gläser wird als Einzestück oder in kleinen Chargen für Kunden aus dem Fassadenbau, der Möbelindustrie sowie auch für den Yachtbau hergestellt.
Neben den „normalen“ Glasbiegungen fertigt der Glasveredler bereits seit über 10 Jahren Gläser mit einem sehr kleinen Innenradius. Die Beteiligten sprechen hier von „geknicktem“ Glas, da selbst Radien von 90° möglich sind.
So funktioniert das 90°-Biegen
Beim extremen Biegen wird im Ofen zunächst das Glas auf etwa 500 °C langsam erwärmt. Zu einem bestimmten Zeitpunkt werden dann punktuell/linear Hochtemperaturstrahler hinzugeschaltet. Das Glas wird dann an diesen Stelle noch weicher und knickt durch sein Eigengewicht ab. Deshalb wird hier von Schwerkraftbiegung gesprochen.
Mit diesem Prozess sind auch Mehrfachbiegungen sowie auch Biegungen in unterschiedliche Richtungen möglich. Der Biegewinkel kann dabei frei gewählt werden, selbst über die 90° hinaus.
Der Innenradius ergibt sich automatisch und hängt von der Glasstärke ab. Das bedeutet, je dünner das Einzelglas, umso kleiner der Radius. WFS Decor Glas kann derartige Gläser standardmäßig bis zu einem Format von 2000 × 3500 mm fertigen (Biegung über Breite 2000 mm, bei Bedarf auch breiter).
Egal ob eine zylindrische Biegung gewünscht wird, 3D-Formen oder geknickte Gläser, die Glasveredler aus Rheine sind in der Lage, Glasdicken von 1 bis 24 mm zu verarbeiten.
Spannungen im Glas durch extreme Biegungen
Bei extremen Biegungen entstehen hohe Spannungen im Glas. Diese machen es erforderlich, dass die Gläser nach dem Biegen in einem weiteren Ofenprozess entspannt werden. Nach dem Entspannen lassen sich die Gläser dann weiter bearbeiten, beispielsweise bohren, schneiden etc.
Darüber hinaus lassen sich die gebogenen Gläser auch nachträglich laminieren. Und sie sind unter bestimmten Voraussetzungen selbst als ESG lieferbar, wie der Glasveredler unterstreicht.
Neben dem Glasbiegen ist WFS Decor Glas weiter spezialisiert auf die Anfertigung von Schmelzgläsern für Interieur- und Fassadenprojekte.
Zudem wurde die Sparte Sonderlaminierungen in den letzten Jahren weiter ausgebaut. Hier werden neben Metallgeweben, Stoffen und Digitaldrucken auch empfindliche Natursteine in Glas laminiert und somit wetterfest gemacht.
