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Wärmetechnisch optimierte Abstandshalter

Warme Kante auf dem Vormarsch

Im Fokus der Veranstaltung stand die Warme Kante beim Isolierglas und was man bei der ISO-Herstellung mit Warme-Kante-Abstandshaltern (Spacern) sowie beim Einsatz von „warmen“ Sprossen beachten sollte.

Hierzu erläuterte Michael Rossa, ift Rosenheim, wie man die Warme Kante/Warme Sprosse handhabt. Sein Vortrag behandelte zudem die wichtigsten Regelungen der aktuellen EnEV 2009 sowie Bemessungswerte für Glas/Fenster. Er erläuterte weiter die U-Wert Berechnung für Fenster mit solchen Sprossen. Rossa: „Wer wärmetechnisch optimierte Fenster möchte, kommt um die warme Sprosse nicht herum. Bei 3-fach-ISO ist es wärmetechnisch sinnvoll, die Sprosse im äußeren SZR zu positionieren, damit der innere SZR noch als wärmedämmendes Luftpolster dient.“

Wichtigste Regelungen der EnEV

Im Rahmen der EnEV 2009 in Bezug auf Renovierung, behandelt die Tabelle 1 die Höchstwerte der Durchgangskoeffizienten von Bauteilen. Werden bei Renovierungsmaßnahmen mehr als 10 Prozent der jeweiligen Bauteilfläche ersetzt, muss das Bauteil Fenster oder das Isolierglas die Anforderungen des U-Werts aus der Tabelle 1 erfüllen. Die U-Werte für Fenster werden gemäß EN 10077 ermittelt. Wer für seine Produkte bessere Werte als die in der Tabelle der EN 10077-1 genannten wolle, für den lohne sich die rechnerische Ermittlung nach EN 10077-02. Rossa: „Bei der U-Berechnung ist gegenüber Tabellenwerten fast immer eine Verbesserung um 0,1 W/m2K drin“. Das gilt auch bei der Berechnung mit Sprossen.“

Hersteller können die Bauteilkennwerte für Glas und Fenster auch selbst ermitteln: „Die Ermittlung des Bemessungswertes ist in der DIN V 4108-4 geregelt.“ Hier gilt:

  • U<sub>g</sub> Isolierglas Nennwert = Bemessungswert Produktnorm En 1279-5
  • U<sub>w</sub> Fenster Nennwert = Bemessungswert, Produktnorm EN 14351-1
  • U<sub>D</sub> Türen Nennwert = Bemessungswert, Produktnorm EN 14351-1

In die Berechnung des Uw-Werts geht neben der Rahmen- und Fensterfläche die sichtbare Glas­fläche, die sichtbare Umfassungslänge der Verglasung, der U-Wert des ISO und des Rahmens und der längenbezogene Wärmedurchganskoeffizient mit ein. Für die Berechnung kann Ensinger in Kürze ein Rechenprogramm für die Abstandshalter und Sprossen bereitstellen.

Wichtig: Wenn man selbst seine U-Werte berechnet, darf man nur mit Werten rechnen, die von einer notifizierten Stelle ermittelt/bestätigt wurden (gesicherte Werte). Bei den Angaben des U-Werts für ein Fenster gilt, entweder die format­abhängige Berechnung oder die Berechnung mit dem Standardmaß 123 x 148 cm. Man darf die Verfahren nicht mischen.

In einem weiteren Vortrag stellte Ingrid Quel, Produktmanagerin bei Ensinger, das Thermix Lieferprogramm und das Nutzertool zur Berechnung für den Thermix TX.N Abstandshalter/Wiener Sprossen ausführlicher vor. Ingrid Quel: „Mit dieser Faustregel kann der Verarbeiter agieren: Ein besserer Psi Wert beim Abstands­halter von 0,04 W/m2K gibt beim Fenster einen ­ Unterschied im U-Wert von 0,1 W/m2K. Bei 0,004 wirkt sich dies beim U-Wert nur um 0,01 W/m2K aus. Für unsere Hightech Produkte sollte mit aktueller Maschinentechnik gearbeitet werden. Bei älteren Maschinen ist eventuell die Nachrüstung notwendig, um optimale ISO Produkte zu erhalten.“ Der Spacer-Produzent stellt Spezialisten bereit, um den Verarbeiter zur Produktionsoptimierung vor Ort zu beraten.

Als Arbeitshilfe gibt es vom Hersteller den aktuellen Thermix-Produktordner. Dieser kann in Papierform oder digital als E-Book geordert werden. Dort sind alle relevanten Kennwerte hinterlegt sowie Einsatzempfehlungen für die Weiterverarbeitung angegeben.

Auf die Frage der GLASWELT, wie sich aktuell der Markt bei der Warmen Kante entwickle, meinte Lothar Meyer, Spartenleiter bei Ensinger: „Wir haben es mit einem stark wachsenden Markt zu tun. Im Deutschland werden derzeit 30 bis 40 % der Isoliergläser mit Warmer Kante gefertigt.“

Ingrid Quel ergänzt: „Warme Sprossen laufen synchron mit dem Abstandshalter. Seit Kurzem muss auch die Sprosse rechnerisch nachgewiesen werden, alternativ mittels Tabellenwerten (d.h. mit Aufschlag). Die Thermix-Sprosse erzielt deutlich bessere Werte als Sprossen aus Aluminium, das Rechnen lohnt.“ —

Matthias Rehberger

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