Heute werden weltweit Architekturprojekte umgesetzt, bei denen VSG mit SentryGlas Zwischenlage von DuPont zum Tragen kommt; neben Fassadenglas auch bei gläsernen Balustraden, Böden, Treppen und Fußgängerbrücken. Gerade für diese Einsatzgebiete ist es von Vorteil, dass solche Sicherheitsgläser Schlagbeanspruchungen deutlich besser widerstehen und nach einem Glasbruch eine höhere Resttragfähigkeit aufweisen. 2009 erhielt VSG mit SentryGlas die „Allgemeine bauaufsichtliche Zulassung“.
Da eine VSG-Scheibe mit SentryGlas um rund ein Drittel dünner und leichter sein kann, als eine vergleichbare Scheibe mit Zwischenlagen aus Polyvinylbutyral (PVB), bedeutet dies einen geringeren Material- und Transportaufwand. Im Vergleich zu PVB-Folie ist die Zwischenlage von DuPont über 100-mal steifer und fünfmal fester, so der Hersteller. Dadurch sei die Kraftübertragung zwischen den aufeinander laminierten Scheiben fast perfekt. So zeigten Laminate mit dieser Zwischenlage bei gleicher Belastung annähernd das Verhalten monolithischer Scheiben gleicher Dicke sowie weniger als die Hälfte der Durchbiegung vergleichbarer Laminate mit PVB.
Gute Alternative bei Renovationen
Bei Renovierungen oder beim nachträglichen Hinzufügen von Verglasungen ist die Belastbarkeit der Unterkonstruktion ein beschränkender Faktor. Oft konnte bisher die energiesparende und die substanzschützende Wirkung einer vorgehängten Fassade nicht realisiert werden, weil die hohen Sicherheitsanforderungen eine meist dicke und damit schwere VSG-Konstruktion erforderten. Das vergleichsweise geringere Gewicht von VSG mit SentryGlas macht solche Sanierungen jetzt oftmals möglich. So auch bei der Zentrale der Fraunhofer Gesellschaft in München, deren Fassade zunächst mit ESG-Scheiben ausgeführt war. Nachdem erste Schäden auftraten, plante der Hausherr die Umstellung auf VSG. Herkömmliche Verbunde mit PVB hätten aber die Belastbarkeit des bestehenden Tragwerks und der Scheibenrahmen überschritten. Für dieses Projekt berechnete der Glasproduzent Flachglas Wernberg gemeinsam mit DuPont, dass ein Verbund aus zwei 5 mm dicken ESG-Scheiben aus eisenarmem Floatglas mit einer 1,52 mm dicken SentryGlas Zwischenlage, den zu erwartenden Belastungen widerstehen würde. Weil die Gesamtdicke des Glases mit 10 mm der Dicke der bisherigen ESG-Scheiben entspricht, war der Austausch aus Sicht der Statiker unkritisch. So erwies sich diese Verglasung trotz der prinzipiell höheren Flächenkosten als die kosteneffizienteste Variante, da keine weiteren baulichen Maßnahmen erforderlich waren. Insgesamt wurde bei diesem Projekt eine Fläche von ca. 1700 m2 saniert (großes Bild). Die Gesamtplanung und die Ausführung der Sanierung übernahm Atzinger Metallbau, Osterhofen-Altenmarkt.
Für Fassadenverglasungen mit offenen Kanten kann auch die Wetterbeständigkeit problematisch sein. So traten bei einem Projekt in Asien kantennahe Eintrübungen, Delaminationen und „Krähenfüße“ bzw. „Würmer“ auf. Die genannten Phänomene sowie die damit einhergehende potenzielle Einbuße an Stabilität waren entscheidende Gründe für die Erneuerung der rund 1000 m2 großen Glasfassade über der Shopping Mall des bei Hongkong gelegenen Citygate Einkaufszentrums. Auslöser dieser Mängel an den bis zu 6 m2 großen VSG-Scheiben war die kombinierte Wirkung des feucht-heißen Klimas, des Silikondichtstoffs sowie anderer Bauchemikalien auf deren PVB-Zwischenlage.
Auf der Suche nach einer nachhaltigen, kosteneffizienten Alternative wandte sich der Eigentümer an Flachglas Wernberg. Dort entwickelte man ein neues, leichtes Verglasungskonzept, bestehend aus einer 12 mm dicken ESG-Scheibe mit einer 1,52 mm dicken SentryGlas Zwischenlage und einer 6 mm dicken Innenscheibe aus teilvorgespanntem Glas (TVG) mit Low-E-Beschichtung (Siglaplus), das sich direkt in die bestehende Tragstruktur integrieren ließ. Die ausgetauschten Scheiben erfüllen seit über vier Jahren ihren Dienst – ohne erkennbare Veränderungen. —
Interessant für Sanierungen
Scheiben, die mit der DuPont-Folie ausgestattet sind, ermöglichen bei Renovierungen den Einsatz von VSG, ohne dass die bestehende Tragkonstruktion verändert werden muss.