Die Glaswelt besuchte die Messeveranstalter der Vitrum in Mailand und sprach mit Cinzia Schiatti und Dino Fenzi, beide vom Gimav, dem Italienischen Verband der wichtigsten Hersteller und Zulieferer von Maschinen, Zubehör und Spezialprodukten zur Glasbeund -verarbeitung und Träger der Vitrum.
GLASWELT: Die Vitrum feiert ihren 30. Jahrestag, was ist das Erfolgsgeheimnis der Messe?
Schiatti: Das Geheimnis für den Erfolg der Vitrum ist die sehr gute Organisation und die Werbung die wir weltweit auf den wichtigsten Messen sowie in den relevanten nationalen und internationalen Glaszeitschriften machen. Dazu kommt unsere Fähigkeit immer wieder attraktive Themen für unsere Besucher zu präsentieren, wie aktuell die Einsparung sowie die Gewinnung von Energie mit Glasprodukten. Darüber hinaus findet der Besucher auf der Messe eine ausgewogene Mischung verschiedenster Unternehmen und Produkte, vom kleinen Werkzeughersteller bis hin zum Anbieter von Großanlagen, sowie die zugehörige Zulieferindustrie.
Fenzi: Im Vergleich zu anderen internationalen Messen bietet die Vitrum sehr wettbewerbsfähige Kosten, die mindestens um ein Drittel niedriger liegen als bei anderen Messen. Wir wollen dieser Preispolitik treu bleiben. Doch nicht nur aufgrund unserer Preise zählen wir zu den weltweit wichtigsten Glasmessen, wir punkten auch durch Qualität.
GLASWELT: Die Märkte sind aktuell unsicher, haben Sie Angst vor der Zukunft der Vitrum?
Schiatti: Ja, die gegenwärtige Marktlage ist nicht einfach und wird Einfluss auf die Besucherzahl haben. Aber ich bin mir sicher, dass es sich um eine vorübergehende Situation handelt, die sich früher oder später wieder bessern wird. Wir müssen nur etwas Geduld und Zuversicht haben, und dabei all unsere Anstrengungen daran setzen, die Qualität der Vitrum ebenso wie die Qualität unserer Produkte stetig zu verbessern. Last but not least blicken die italienischen Glasmaschinenhersteller auf eine lange Tradition zurück, die immer von neuen Entwicklungen getragen wurde und auch weiterhin getragen wird. Dies hilft uns, die Vitrum 2009 wieder zu einem Branchentreffpunkt zu machen, den niemand versäumen sollte.
Fenzi: Zur Bewältigung der aktuellen Krise, intensivieren wir unsere Marketingaktivitäten und nehmen als Verband an mehr Messen in aller Welt teil, als je zuvor. Daneben bereiten wir „Vitrum Energy“, eine Sonderausgabe der Vitrum 2009 vor. Darüber hinaus haben die meisten Gimav-Mitglieder ihre Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen deutlich verstärkt, um im Oktober mit einer Vielzahl an innovativen Produkten, Maschinen und technischen Lösungen aufwarten zu können.
Schiatti: Mit Hilfe unserer Direktorin und Vitrumleiterin Renata Gaffo setzen wir alles daran, neue Märkte für unsere Mitglieder zu erschließen und neue Aussteller zu gewinnen. Gerade in der aktuellen wirtschaftlichen Situation ist es für unsere Firmen sehr wichtig, dass wir das Qualitätssiegel „Made in Italy“ verteidigen.
Glaswelt: Welche Veränderungen in der Glasbranche sehen Sie für die Verarbeiter?
Fenzi: In der Glasindustrie erwarten wir eine Konsolidierung, weniger, aber besser aufgestellte Unternehmen, die insgesamt effizienter und stärker sein werden. Die Glasverarbeiter werden sich neuen Herausforderungen stellen müssen, die auf eine zunehmende Automatisierung und komplexe Technik zielen. Forschung und Entwicklung wird ein Muss für unsere Gimav-Mitglieder, denn dies ist die Antwort auf die Anforderungen der Zukunft.—
Fakten zur Vitrum 2009
Neben der klassischen Vitrum, wird die neue „Vitrum Energy“ sich Themen wie Solar und Photovoltaik, einschließlich der zugehörigen Maschinen- und Anlagentechnik, widmen.
Messetermin: 28. bis 31. Oktober
Messeort: Mailänder Messegelände in Rho
Messefläche: 70000 m2
Ausstellerzahl: ca. 600