Neu entwickelte Produktionstechniken erweitern das Spektrum für großformatige Scheiben und Glaselemente in Übergröße und erlaubte es, diese mit vielfältigen Funktionen und Designs umzusetzen. „Mittlerweile spüren wir den Trend, auch bei Großformaten mehr Funktionen in die Scheiben selbst zu integrieren“, so Kevin Berni, Vertriebsleiter bei sedak. „Isoliergläser mit Sonnen- bzw. Wärmeschutz sind bei uns Standard, Vogelschutz und Beschusshemmung sind jüngere Entwicklungen, bei denen die Nachfrage steigt. Auch gebogene Scheiben in großer Dimension legen zu, so Berni.
Sicherheit I: Vogelschutz
Glas in der Fassade kann für Vögel zum Verhängnis werden. Um Vogelschlag zu vermeiden, bieten Glashersteller verschiedene Lösungen: Von reflektierenden Mustern über spezielle Interlayer und Beschichtungen bis hin zu Bedruckungen.
Oft geht das zu Lasten der Transparenz und der visuellen Erscheinung der gesamten Fassade. Mit einem neuen Druckraster hat sedak einen Weg gefunden, hohen Schutz mit wenig Druckfläche zu vereinen: 99 Prozent der Fläche bleibt transparent, dennoch verhindert dieser Druck mehr als 90 Prozent des Vogelanprallrisikos.
Die hohe Wirksamkeit wurde in Flugtunnelversuchen der Biologischen Station Hohenau-Ringeldorf (A) bestätigt. „Vogelschutzglas ist bis zum Format 3,60 × 20 m möglich – und insbesondere bei großen Scheiben sinnvoll“, erklärt Kevin Berni.
Sicherheit II: Beschusshemmung
Großformate passen gut zu repräsentativer Architektur. So finden sich diese Scheiben auch in Repräsentanzbauten – Botschaften, Villen, Flughäfen etc. Berni: „Hier gelten häufig erhöhte Sicherheitsanforderungen, da die exponierten Bauwerke Objekte für Anschläge sein können.“
Für Schutz sorgen beschusshemmende Gläser. In diesem Segment hat sedak Scheiben entwickelt, die ohne Polycarbonat aufgebaut sind – zertifiziert bis zur höchsten Beschussklasse BR 7 NS. Durch den Verzicht auf Polycarbonat wirken die Gläser besonders ästhetisch und sind unanfällig gegen Farbveränderungen im Laufe der Jahre.
Auch die Glasoberfläche selbst ist im Vergleich zu Polycarbonat weniger empfindlich in Bezug auf Kratzer bzw. Beschädigungen. Hersteller sedak bietet beschusshemmende Gläser bis 3,60 × 20 m an.
Berni ergänzt: „Mit dem symmetrischen Aufbau erreichen wir eine Sonderstellung: Diese Scheiben sind von beiden Seiten beschusssicher“. Das ist überall dort interessant, wo die Angriffsseite nicht eindeutig ist, wie in Trennscheiben zwischen Gängen in Flughäfen. Dort reicht bereits eine Sicherheitsscheibe für den Personenschutz.
Gebogene Scheiben in Übergrößen
Längst gehören auch gebogene Scheiben zum Angebot – auch hier bis zum Maximal-Format bis 20 m Länge. Ein herausragendes Beispiel steht in Frankfurt: Bei der Sanierung des Messeturms erhielt der neu gestaltete Eingangstrakt neue, laminationsgebogene Isolierglaseinheiten im Format von circa 17 m × 2,80 m.
Mit der Produktionsstätte in Villafranca-Padovana in Italien sind noch wesentlich freier gestaltete Formen für Scheiben möglich – das hat sich schon an der Elbphilharmonie gezeigt.
Berni blickt gespannt nach vorn: „Was an Anforderungen und Wünschen aus dem Markt kommt, entwickeln wir dann zur Marktreife“.
Die Laminationstechnik biete noch viel Spielraum – wenngleich auch hier bereits beeindruckende Entwicklungsschritte vollzogen sind.
Mit der Integration von Echtholz (z. B. Bürogebäude von SOM architects in Salt Lake City – laminiertes Eukalyptus-Holz), Naturstein (z. B. Alabaster Hall, Nationalmuseum/Oslo – laminierter Marmor), Streckmetall oder keramischem Digitaldruck, inklusive Edelmetallfarben ist die Gestaltungsbreite rasant gestiegen.
Kevin Berni blickt nach vorne: „Bei uns sind die Entwicklungen stets auch auf Größe gedacht, wobei die Funktionen im Regelfall für alle Formate zur Verfügung stehen.“
