Kommt man bei Stebani Systems ins Büro, sticht einem sofort der große, gemeinsame Schreibtisch der beiden Firmenleiter Tim Stebani und Fabian Dursch ins Auge. Dieser geht über Eck und ist natürlich aus Glas.
„Das brauchen wir“, so Stebani, „da wir fast alles gemeinsam besprechen. Es ist oft notwendig, dem anderen etwas am Bildschirm zu zeigen, und um nicht immer aufstehen zu müssen, haben wir uns diesen Tisch entworfen.“
Trotz der engen Kommunikation betreut jeder der beiden seine eigenen Kunden. Fabian Dursch: „Wir wollen es dem Kunden leicht machen. Dazu zählt, dass er nur einen einzigen Ansprechpartner hat und genau weiß, an wen er sich wenden muss. Um den Rest kümmern wir uns dann intern.“ Das gilt während eines laufenden Auftrags, ebenso wie bei späteren Projekten.
Die Firma umfasst fünf Mitarbeiter. Die beiden Jungprofis sind für die Akquise, Planung, Konstruktion, Statik und das Aufmaß verantwortlich. Dazu kommen zwei Monteure und ein Werkstattmann für die Arbeitsvorbereitung, den Zuschnitt etc.
Passion für den Glasbau
Die Schwerpunkte der Aufträge liegen im gehobenen Glasbau, dazu zählen Shopfassaden, Glastrennwände mit Schiebetüren, Glastüren und Möbel sowie Sonderlösungen, etwa komplexe Ganzglasanlagen, die teils als geklebte Konstruktionen ausgeführt werden. Fabian Dursch: „Vor Kurzem haben wir bei einem Kölner Restaurant eine Ganzglasanlage als Roucherlounge entworfen und montiert. Die drei Meter hohen Scheiben wurden teils geklemmt und verklebt. Dabei kommt als Ansicht eine homogene Glasfläche zum Tragen, da die Scheiben nur an Boden und Decke fixiert sind. Die Profilansichten betragen dort nur 40 mm. Verwendet haben wir Dorma-Beschläge aus dem System Manet.“
Die Stebani Systems ist Dorma Systempartner und genießt beim Systemgeber bereits einen guten Ruf. Insgesamt wolle man aber ungebunden bleiben: „Wir schätzen die Freiheit, genau die Systeme zu verwenden, die jeweils am besten passen; und auch der Kunde soll bekommen, was er möchte “, meint Tim Stebani. „Wir arbeiten u.a. mit, Pauli & Sohn, KL megla, SWS und bei den Türen mit Mame zusammen.“
Ein weiterer Fokus liegt auf hochwertigen, individuellen Bad- und Duscheinrichtungen aus und mit Glas. Die Planung auch komplizierter Konstruktionen macht den beiden Glastechnikern Spaß und auch die Umsetzung und Montage gehe Ihnen leicht von der Hand, so Dursch: „Wir sind schnell. Auch komplizierte Planungen können wir schnell umsetzten. Innerhalb von drei Tagen ein komplettes Duschsystem auszuführen, lässt sich machen.“
Schnell muss es auch beim ESG-Notdienst gehen, einer weiteren Firmensparte, insbesondere wenn gläserne Eingangstüren und Scheiben von Ladenfronten zu Bruch gehen. Hier sei man in der Lage, innerhalb von 24 Stunden ESG zu liefern, wenn Not am Mann ist. Zum Vergleich: Sonst kann die Lieferzeit für solche Scheiben ein bis zwei Wochen betragen.
Gelungenes Übergabekonzept
Die beiden Glastechniker haben sich auf der Glasfachschule in Hadamar kennengelernt, wo sie Mitte letzten Jahres ihren Abschluss gemacht haben. „Im Laufe der Ausbildung haben wir gut zusammengearbeitet und gemeinsam unsere Projekt- und Technikerarbeit geschrieben. Nach dem Abschluss wollten wir an das gute Teamwork anknüpfen und gemeinsam etwas aufziehen.“
Eine gute Basis gab es mit dem Glasereibetrieb von Tims Eltern. Dort hatte er schon früh mitgearbeitet und auch eine Lehre zum Bürokaufmann absolviert. „Danach habe ich in der Firma ein Jahr lang mitgearbeitet, aber es lief nicht immer ganz rund. Ein typischer Generationenkonflikt eben. In diese Zeit fiel dann auch die Entscheidung, den Techniker zu machen.“
Dazu Vater Klaus Stebani. „Schon während der Technikerausbildung kam Tim immer wieder mit neuen Ideen für die Firma nach Hause. Dazu hatten wir öfter verschiedene Meinungen. Um Konflikten aus dem Weg zu gehen, haben wir uns frühzeitig Gedanken gemacht, wie wir diese vermeiden könnten, wenn er zurückkommt.“
Die Antwort war dann so einfach wie überzeugend: „Wir haben unser Geschäft in zwei Firmen aufgeteilt: Heute gibt es die Stebani Service GmbH mit zehn Mann, die ich leite und die als Schwerpunkte Verglasungen und Reparaturarbeiten durchführt. Und in der Stebani Systems GmbH haben Tim und Fabian das Sagen.“
Diese Konstellation aus Erfahrung und aktuellem Wissen auf neuesten Stand bewährt sich gut. Tim: „Jeder hat jetzt seinen eigenen Verantwortlichkeitsbereich. Bei Bedarf unterstützt uns mein Vater (als Gesellschafter) mit seiner Erfahrung und gibt uns gute Ratschläge, d.h. fachliche und kaufmännische Tipps.“
Fabian Dursch ergänzt: „Wir sind hier das Junior-Team, wirklich, so werden wir genannt. Und als solches müssen wir beweisen, dass wir in der Lage sind, die Firma eigenverantwortlich und erfolgreich zu führen.“
Und welche Pläne stehen an?
Tim: „Auf der Website wird gerade ein Duschkkonfigurator platziert. Und mittelfristig wollen wir einen autarken Internetshop. Dort sollen Kunden online die gewünschten Glasmaße und die Beschläge eingeben können, und das System berechnet die Glasbearbeitung und die Materialliste. Diese erhalten wir automatisch per E-Mail geschickt, um den Auftrag dann auszuführen.“ —
Matthias Rehberger