GLASWELT: Was steckt sich hinter der neuen combiFIN?
Horst Schraml: Die combiFIN ist die derzeit schnellste und einfachste Art der vertikalen Glasbearbeitung von mittelgroßen Scheibenformaten und kombiniert intelligente Bearbeitungsgeräte zu einer logischen Einheit. Gleichzeitig ist auch die unabhängige Nutzung der einzelnen Maschinenkomponenten möglich. Meist wird die Linie aus einer GLX P1 Schleif- und Poliermaschine in Kombination mit einem MRX G7 Bohr- und Fräszentrum gebildet. Statt der MRX G7 kann eine topDRILL Bohrmaschine verwendet werden, bald auch mit patentierter Wasserstrahl-Technologie als Zusatzausstattung.
Alle Geräte sind CNC-gesteuert. Und als Ergänzt bieten wir die topCLEAR Waschmaschinen an sowie mechanische Wasseraufbereitungsanlagen. Die Anlagen sind auf dem letzten Stand der Technik und in der Kombination kann sowohl eine MRX als auch eine RX-Bohrmaschine genutzt werden. Alle Bearbeitungsgeräte sind wahlweise mit dem Wasserstrahlkopf bzw. mit verschiedenen Bearbeitungsköpfen lieferbar. Schnittstellen zu externen Software-Lieferanten sind erprobt und verfügbar.
GLASWELT: Stichwort Vernetzung und Industrie 4.0, wie steht es damit?
Schraml: Die combiFIN weist alle Merkmale modernster Maschinenbautechnologie auf. Die Anlagen entsprechen dem Industrie-4.0-Schema. Eine Fernwartung sowie Fernsteuerung sowie auch die Konfiguration ist in jeder Laufrichtung und in diversen Ausbaustufen möglich. Einzige Einschränkung ist die maximale Glasgröße, die derzeit bei 3210 x 2000 mm, also geteilter Bandmaße liegt. Die Geräte der combiFIN sind automatisch vernetzt. Die Bedienung und Programmierung ist daher nur an einer Maschine nötig. Bei Bedarf können die Systeme aber auch einzeln und unabhängig genutzt werden.
GLASWELT: Welche Taktzeiten lassen sich erreichen?
Schraml: Durch die Aufteilung der Bearbeitung in zumindest zwei Geräte ist die Taktzeit wesentlich verkürzt. Praktisch alle Türen, Trennwände oder ähnliche Produkte sind in weniger als fünf Minuten komplett fertig. Dazu kommt, dass die Bedienung der Anlagen ist wesentlich einfacher ist, als bei komplexen All-in-one-Anlagen. Dabie sind die Geräte durch den Fokus auf die jeweilige Bearbeitung sehr leistungsfähig. Die Programmierung kann vom Büro oder an der Maschine erfolgen und auch gemischt.
GLASWELT: Sind auch Sonderformen möglich?
Schraml: Die Anlage bearbeitet so gut wie alle Gläser mit einer geraden Aufstellkante. Rund- oder Schrägecken werden ohne Taktzeitverlust bearbeitet. Durch die Losgröße 1 kann der Kunde beliebige Gläser, Stärken oder Formen ohne Einschränkung hintereinander bearbeiten.
GLASWELT: Wie wirtschaftlich ist die neue Linie?
Schraml: Durch die Verwendung von Serienteilen aus dem LiSEC- oder Schraml-Baukasten ist die combiFIN vergleichsweise günstig. In Kombination mit der hohen Produktivität ergibt sich eine vorteilhafte Gesamtwirtschaftlichkeit.
Über Schraml
Die Schraml Glastechnik GmbH ist seit 30 Jahren im Bereich der Nass-Bearbeitung tätig und war der weltweit erste Anbieter von vertikalen Glasbohrmaschinen. Seit 2017 ist die Schraml Glastechnik GmbH ein Teil der LiSEC Firmengruppe und kann daher auf die Entwicklungs- und Produktionskapazitäten von LiSEC optimal zugreifen.
Mit der Präsentation der combiFIN ist dem Anlagenbauer ein großer, technischer Sprung nach vorne gelungen. Die Anlage orientiert sich am aktuellen Kundennutzen und bringt nicht nur technische, sondern auch wirtschaftliche Vorteile mit sich.