Lärm nervt nicht nur, Lärm kann auch krank machen: Studien belegen, dass mit zunehmender Lärmbelastung das Risiko für Bluthochdruck ansteigt. Zudem fühlen sich mehr als zwei Drittel der Deutschen durch laute Geräusche belästigt und gesundheitlich beeinträchtigt. Ohrenbetäubende Ursache ist nicht nur Straßen- und Fluglärm, sondern auch der ganz „normale“ Krach der Nachbarschaft: vom Rasenmäher, bis zum Anschlag aufgedrehte Musikanlagen oder lautstarke Diskussionen.
Dabei hat Schutz vor Lärm höchste Priorität. Nach einer Studie des Marktforschungsinstituts GfK, bei der Fensterkäufer nach ihren Ansprüchen befragt wurden, steht neben Einbruch- und Sonnenschutz ein erhöhter Schallschutz ganz oben auf der Wunschliste. Und hierbei kommt der Verglasung eine wesentliche Rolle zu. Der Grund: Nichttransparente Außenwandflächen wie etwa Mauerwerk schützen meist gut gegen Lärm. Bei Fenstern ist der effiziente Schutz vor Lärm das Ergebnis einer Kombination von Rahmenprofil, Glas und der Art des Einbaus.
Trifft eine Schallwelle auf ein Bauteil, etwa auf ein Fenster, wird nur ein Teil der Welle reflektiert, der Rest dringt hindurch. Die Schalldämmung ist die Differenz zwischen dem Schallpegel vor dem Fenster und dem Schallpegel dahinter und wird in Dezibel angegeben.
Das schalltechnische Verhalten eines Fensters wird durch das „bewertete Schalldämmmaß“ RW in Dezibel beschrieben. Es gibt an, wie stark das Bauteil den Außenschall dämpft. Berücksichtigt werden muss jedoch, dass Lärm nicht gleich Lärm und Fenster nicht gleich Fenster ist.
Das größte Problem ist nicht die wahrgenommene Lautstärke, sondern die unterschiedlichen Lärmquellen, die jeweils ihr eigenes Lärmfrequenzspektrum haben. Dumpfer Industrielärm hat eine andere Frequenz als Schienenverkehr.
Veraltete Isoliergläser und einfach verglaste Fenster lassen einen großen Anteil des auftreffenden Schalls in das Innere. Moderne Schallschutzgläser reduzieren den Schall um bis zu 54 dB, wobei das menschliche Ohr bereits eine Reduzierung von 10 dB als Halbierung des Lärms empfindet.
Die erforderliche Schalldämmung hängt von vier weiteren Faktoren ab: der Stärke des Außenlärms, dem gewünschten Geräuschpegel im Innenraum, dem Anteil der Verglasung an der Außenwand und dem Dämmverhalten der Wand. Bei der Auswahl der Schallschutzverglasung ist außerdem zu beachten, welche Art von Rahmen und Fenstern baubedingt eingesetzt werden können. Und nicht zuletzt kommt es auf einen fachgerechten Einbau der Fenstereinheit an.
Gläserner Schallschutz für innen
Schallschutzgläser eignen sich auch für den Einsatz im Inneren von Gebäuden: Insbesondere in großen Büros geht es gerne einmal hektisch und laut zu. Elektronische Geräte wie Kopierer, Drucker und Faxgeräte können belastende Geräuschquellen sein und zusammen einen erstaunlich hohen Lärmpegel erzeugen. Auch eine ungünstige Raumakustik kann zu einer nervenden Geräuschkulisse führen. Reger Bürobetrieb, Stimmengewirr durch lautes Sprechen, ständiges Klingeln von Telefonen und Handys – so können sich die Geräusche in einem Büro zu Spitzenzeiten schon einmal auf 70 Dezibel summieren.
Allerdings ist Ruhe in Konferenzräumen oder Dolmetscherkabinen eine unbedingte Voraussetzung, um konzentriert arbeiten zu können. Um Räume akustisch abzutrennen, aber die Großzügigkeit und Weite zu erhalten, sind gläserne Trennwände mit Schallschutzfunktion (z.B. Stadip Silence von Saint-Gobain Glass) eine ebenso elegante wie praktische Lösung. Mit Trennwänden aus Glas lassen sich individuelle Arbeitsplätze schaffen, die die Raumwirkung entscheidend prägen und Transparenz mit einem optimalen Schallschutz verbinden. Die Mitarbeiter behalten so den Sichtkontakt, ohne von unerwünschten Geräuschen gestört zu werden.
Gerade in stark frequentierten Büro- oder Geschäftsräumen muss Glas hohen Beanspruchungen standhalten. Schallschutzgläser wie Stadip Silence verhindern Glasbruch nahezu vollständig und je nach Dicke lassen sich auch im Innenbereich in einer doppelschaligen Systemkonstruktion Schalldämmwerte weit über 50 Dezibel erzielen. So können auch laute Produktionszonen von leiseren Bürobereichen getrennt werden, ohne sie aus dem Auge zu verlieren.
Visuelle Abtrennungen auf Zeit, z.B. bei Besprechungen, sind mit schaltbaren Gläsern wie SGG Priva-Lite möglich, die von transparent zu transluzent umgeschaltet werden können.
Für mehr Lebensqualität
Ob die Lärmbelästigung als stark oder erträglich empfunden wird, ob sie tagtäglich oder nur zeitweise auftritt oder ob man an einer stark befahrenen Straße oder in der Nähe eines Kindergartens wohnt: Das eigene Zuhause sollte ein Ort sein, auf den man sich freut und der einem Schutz und Ruhe bietet, sozusagen „Wellness statt Lärmstress“.
Auch in modernen Büro- und Geschäftsgebäuden wird ein ruhiges Arbeitsklima immer stärker geschätzt. Moderne Schallschutzgläser helfen auch dort, eine angenehme Atmosphäre zu schaffen und sorgen so für leise Räume. Die etwas höheren Anschaffungskosten für solche Gläser mit vielen sinnvollen Zusatzfunktionen, etwa als Sicherheitsgläser oder mit Wärme- und Sonnenschutzfunktion, rentieren sich: sowohl durch Einsparungen im Energieverbrauch als auch durch die Umweltentlastung (weniger CO2-Verbrauch) und erst recht durch ein angenehmes und sicheres Wohnklima. —