In den 1980er-Jahren entwarf der norwegische Architekt Niels Torp den Hauptsitz der Fluggesellschaft SAS im Stadtteil Frösundavik für 2000 Mitarbeiter. Das in einem Park gelegene Gebäude sollte sich in die hügelige Landschaft einpassen.
Mit der Ausgestaltung seines Glasdachs nimmt es die Topographie des Hügels auf, der sich ursprünglich dort befand. Eine weitere Inspiration für die Gestaltung war die Altstadt von Stockholm. Die Anordnung der Gebäude sollte eine vertraut wirkende Straßenatmosphäre schaffen.
Weiter plante der Architekt einen Wintergarten, der als zentrale Magistrale mehrere Gebäudeflügel miteinander verbindet. Drei davon ordnete er im Norden an, zwei im Süden. Der offene Innenraum wirkt einladend, stark beeinflusst durch den Wechsel des Tageslichts aufgrund der Verglasung.
Neue Sonnenschutzgläser aus alten Scheiben
Bei der Generalsanierung des 55.000 m² großen Komplexes wurden die öffentlichen Bereiche der Magistrale in Räumlichkeiten für Co-Working mit Lounges und Cafés umgewandelt.
Durch die Sanierung wurde das gesamte Gebäude energetisch optimiert und die Klimabilanz verbessert. Die Immobilie mit dem aktuellen Namen „Gate:01 Frösundavik“ ist jetzt BREEAM-zertifiziert und erwartet von seinen Mietern Kooperation bei der nachhaltigen Nutzung der Immobilie im Sinne von Green Lease (grünen Mietverträgen).
Um den thermischen und visuellen Komfort auf einen zeitgemäßen Stand zu bringen, wurde die Verglasung komplett ausgetauscht.
Saint-Gobain Glass lieferte das neue Sonnenschutzglas für die 3500 m2 Doppelverglasung. Die hochselektive Cool-Lite Xtreme 70/33-Beschichtung auf extraweißem Diamant-Glas schafft eine helle Atmosphäre und ein deutlich verbessertes Raumklima im Inneren des Gebäudes. Diamant ist ein sehr klares Glas mit hoher Transparenz und schwacher Eigenfarbe. Das ursprünglich für die Glaspyramide vor dem Glas sorgt mit seinem geringen Eisengehalt für eine ausgeprägte Lichtdurchlässigkeit, auch die bei Glas übliche Grüntönung ist deutlich reduziert.
So sieht heute Urban Mining aus
Das Projekt entwickelte sich zu einem der größten Glasrecyclingprojekte, die bisher von Saint Gobain durchgeführt wurden.
Im Sinne der Kreislaufwirtschaft wurden die Verglasungen Stück für Stück vom schwedischen Fassadenbauer ScandiFront demontiert und an Ragn-Sells ein renommiertes Unternehmen für Abfallwirtschaft, Umweltdienstleistungen und Recycling geliefert.
Dort mussten die Verglasungselemente sorgfältig auseinander genommen und zerkleinert werden, um eine Verunreinigung der Glasmasse durch Stahl und Aluminiumkrümel zu vermeiden. Dann wurde das sortenrein herausgelöste Glas von Saint-Gobain zu neuen Scheiben verarbeitet. Insgesamt wurden rund 50 t Glas recycelt. Je höher der Anteil von Recyclaten in einem Gebäude ist, desto kleiner fällt der CO2-Fußabdruck aus. So spart das Recycling 1 Tonne Altglas etwa 300 kg CO2.
Gleichzeitigt schont es die absehbar endlichen, natürlichen Ressourcen, die bei der Glasherstellung benötigt werden. Saint-Gobain arbeitet seit mehreren Jahren intensiv bei der Rückgewinnung und Wiederverwendung von altem Bauglas und Altglasscherben mit internationalen Partnerschaftsnetzwerken zusammen.
Halle 11, Stand A24 / C24

Objektdaten
Objekt: Gate:01 Frösundavik, Stockholm/SWE
Architektur: Nielstorp+ Arkitekter AS, Oslo/NO (1987)
Fassadenverkleidung: ScandiFront AB, Täby, Stockholm/SWE
Glaslieferant: Saint-Gobain Glassolutions BALTIKLAAS
Glasrecycling: Ragn-Sells AB, Sollentuna/SWE
Gläser: Cool-Lite XTREME 70/33 II auf Diamant
Zertifizierungen: BREEAM, Fitwel