Was selbst die Experten häufig nicht wissen: In Paniktüren ist nur speziell „panikgeprüftes“ Glas zulässig. Das heißt: Die nach EN356 geprüften P4A, P5A oder herkömmliches P6B sind ausdrücklich keine zulässigen Verglasungen, da P4A und P5A nur durchwurfhemmend sind und sich durchbrechen lassen – und auch konventionelles P6B ist ungenügend.
Und wie steht es mit 8 mm dickem Polycarbonat? Auch dieses darf nicht pauschal eingesetzt werden. Doch welche Gläser sind dann zulässig? Zugelassen ist nur speziell „panikgeprüftes“ Glas nach DIN EN 1627/1630, wie z. B. Sicherheitsglas vom Typ Silatec RC2, RC3 und RC4 Panikglas.
Warum darf nur Panikglas für Paniktüren verwendet werden?
Einfach deshalb, weil die Verglasung in der Norm ebenfalls getestet wird und (sinnvollerweise) auch genauso sicher sein muss wie die Paniktür: In P4A oder P5A Glas kann der Einbrecher ein Loch schlagen und den Panikbeschlag von außen herunterdrücken, beispielsweise mit dem Schraubendreher. Die Paniktür wäre offen!
Beispiel: RC2 Paniktür. Laut Norm muss sie einem Gelegenheitsdieb mit Kleinwerkzeug rund drei Minuten Widerstand bieten. P4A Glas dagegen wäre nach etwa zehn Sekunden eingeschlagen und ist deshalb ausdrücklich nicht zulässig.
Zertifiziert ist dagegen Sicherheitsglas vom Typ RC2 Panikglas, da es ebenfalls mindestens drei Minuten standhält. Eine RC3 Paniktür muss im Test schon fünf Minuten Widerstand leisten. Bei den Tests gehen die Prüfingenieure wie geübte Täter vor, und nutzen Brecheisen oder eine Handbohrmaschine. Und der RC4 Paniktür rücken sie im Test mit Beil, Säge oder Bohrmaschine zu Leibe. Nur wenn das Produkt zehn Minuten standhält, wird es auch zertifiziert.
Zulässig ist dabei entsprechend nur Panikglas, z. B. vom Typ Silatec RC3 oder RC4 Panikglas, da das Glas, wie gesagt, mindestens so sicher sein muss wie die Tür (siehe Tabelle).
Foto: Silatec GmbH
RC-Isoliergläser mit Brandschutz, Schusssicherheit, Alarm und mehr
Zertifizierte Panikgläser sind darüber hinaus mit vielen weiteren Funktionen lieferbar. Beim Familienbetrieb Silatec zum Beispiel findet man über 30 geprüfte Panikglas-Typen; 2-fach- oder 3-fach-Isolierglas, eine freie Auswahl an Sonnenschutzbeschichtungen.
Zudem gibt es die Panik-Gläser auch mit Brandschutzfunktion, auf Wunsch zudem mit Alarm-Funktion und selbst als schusssicheres Glas bis in die höchsten Widerstandsklassen. Die geprüften Gläser sind in den Rahmensystemen nahezu aller Hersteller zugelassen: Wie Silatec unterstreicht, erfolgt die Lieferung zuverlässig und schnell. Prüfberichte können bei Silatec angefordert werden (office@silatec.de).
Gibt es eine Ausführung in VSG statt in ESG? Ja, auch diese Ausführung ist angriffsseitig möglich; der Scheibenaufbau wird dadurch um etwa 3 mm dicker, das Flächengewicht erhöht sich um rund 6 kg/m².
Vorsicht bei RC Sicherheitsfenstern
„Normale“ einbruchhemmende Fenster ohne Panikfunktion werden nach DIN EN 356 geprüft und je nach Ergebnis in die Widerstandsklassen von RC1 bis RC6 eingestuft.
Weniger bekannt ist hingegen die folgende Tatsache: Das Glas wird dabei tatsächlich nicht angegriffen und damit auch nicht getestet!
Es wirkt schon fast beliebig, dass für RC2 und RC3 lediglich P4A oder P5A Glas erwähnt wird – für RC4 Fenster herkömmliches P6B. Mit dem Ergebnis, dass hier immer noch Lösungen mit klaffenden Sicherheitslücken verbaut werden: denn was nützt ein sicherer, weil normgeprüfter Rahmen, wenn das Glas in Null komma nix eingeschlagen ist?
Für RC2 und RC3 Fenster empfiehlt sich deshalb Sicherheitsglas vom TYP Silatec P6B, für RC4 Fenster Glas vom Typ Silatec P8B.
Foto: Silatec GmbH
Einfach online bestellen
Im Silatec Onlineshop können Verarbeiter sowie Fenster- und Fassadenbauer zertifizierte Panikgläser nach eigenen Anforderungen konfigurieren und ganz einfach direkt bestellen. Die Panikgläser sind geprüft und in den Rahmensystemen nahezu aller Hersteller zugelassen.