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NEXT Studio by Wicona

Auch der zweite „NEXT Facade Summit” war ein voller Erfolg

Fassaden in allen Facetten begeisterten beim „2. International NEXT Facade Summit”. Zum Start des von Dr.-Ing. Werner Jager (Geschäftsführer Wicona) moderierten Programms stellte Kai-Uwe Bergmann von der Bjarke Ingels Group (New York) aktuelle Projekte vor: „Wir suchen immer wieder nach Wegen, die Fassade nicht einfach als Schutzhülle zu verstehen, sondern als Möglichkeit zur aktiven Steigerung der Gebäude-Performance.“

Auch das Audemars Piguet Museum in der Schweiz wurde vorgestellt, ein spiralförmiger Bau mit einer gebogenen Glasfassade. Das Gebäude ist angelehnt an die Materialität und die filigrane Mechanik im Inneren einer Uhr und fügt sich harmonisch in die Umgebung ein – eine außergewöhnlich kreative Idee.

Ein weiteres Beispiel für die stimmige Symbiose von Fassaden-Design und Performance: Das T-förmige „The Smile“ im New Yorker Stadtteil East Harlem. Das von der Oberfläche des Mondes inspirierte Gebäude begeistert mit ineinandergreifenden, schachbrettartigen Fassadenpaneelen – gefertigt von der Pohl Facade Division.  

Wie sehen bei Fassaden die Gestaltungsprozesse von der ersten Idee bis zur Realisierung aus?

Unter dem Titel „Crafting Facades“ eröffnete Juan Lucas Young Einblicke in den Design- und Gestaltungsprozess von Gebäude und Fassaden bei Sauberbruch Hutton (Berlin). Der Partner und Geschäftsführer des Büros erläuterte anhand zahlreicher Projekte den Weg von der Idee bis zur Realisierung.

Beim Neubau der GSW Hauptverwaltung in Berlin stellte man sich zunächst Fragen wie: Wo ist das Gebäude situiert? Welche Historie haben Standort und Umgebung? Dazu kommen dann funktionale und energetische Anforderungen wie Tageslicht und Sonnenschutz sowie natürlich die architektonische Idee. Hierbei sind – so erläuterte Juan Lucas Young – auch die Farben maßgeblich. Dies visualisierte der Architekt anhand der aufwändigen Bemusterung der Farbgebung beim Neubau des Umweltbundesamtes (Dessau) – einem schlangenähnlich geformten Gebäude.

Sehen so die Fassaden von morgen aus wie beim „Museum of the Future“ in Dubai? Diese Frage wurde im Next Studio in Frankfurt diskutiert.

Sanoop-cp-shutterstock

Sehen so die Fassaden von morgen aus wie beim „Museum of the Future“ in Dubai? Diese Frage wurde im Next Studio in Frankfurt diskutiert.

Nicht zuletzt spielen auch die Fassaden-Materialien wie Glas, Beton, Keramik oder Holz eine entscheidende Rolle im Planungsprozess bei Sauerbruch Hutton – und zwar sowohl hinsichtlich des Designs als auch in puncto Nachhaltigkeit und Konstruktion. Dies zeigte der Architekt u.a. anhand des mit der Elementfassade Wictec EL von Wicona realisierten Bürogebäudes „Stockholm One“. Juan Lucas Young: „Jedes unserer Projekte beinhaltet einen aufwändigen Schaffensprozess von der Inspiration über die architektonische Idee bis ins Detail.“

Ästhetik und Fassadenkonstruktion vereint

Weiter stellte Peter Olbert von Hadi Teherani zwei ambitionierte Hochhausprojekte vor. Der Spin Tower befindet sich auf einem ehemaligen Industrieareal in der Nähe des Frankfurter Hauptbahnhofs und fällt vor allem durch die gegeneinander verdrehten Stockwerke im obersten Drittel optisch direkt ins Auge. Während die unteren, klar strukturierten 20 Geschosse als Hotel dienen werden, bietet der optisch „getrennte“ obere Teil Büroflächen. Durch die unterschiedliche Nutzung waren verschiedene Anforderungen an die Fassaden zu erfüllen.

Peter Olbert: „Wir mussten Kriterien wie ein variable Raumnutzung, Schallreduzierung, die Kombination von opaken und transparenten Bereichen sowie unterschiedliche Belüftungs- und Sonnenschutz-Parameter berücksichtigen. Daher haben wir drei verschiedene, sehr komplexe Fassadentypen geplant.“ So ließen sich letztendlich Konstruktion und Ästhetik harmonisch verbinden. 

Architektonisches Gespür trifft Engineering

Zum Abschluss schilderte die aus Dubai zugeschaltete Agnes Koltay (Koltay Facades) ihre Erfahrungen aus aller Welt – unter dem Motto „Think global. Build local“. Bei multilateralen Projekten komme es vor allem auf die vielfältigen Erfahrungen und interkulturellen Kompetenzen ihrer Mitarbeiter an. Immer wieder aufs Neue sei es wichtig, von lokalen Bauherrn, Architekten, Fassadenunternehmen zu lernen, sich auf die örtlichen Gegebenheiten vor Ort anzupassen und so architektonische Konzepte und technische Anforderungen – zum Beispiel Energieeffizienz – zusammenzubringen.

Wie das in der Praxis aussehen kann, veranschaulichte die Architektin und Fassadeningenieurin anhand spektakulärer Projekte wie dem „Museum of the Future“ in Dubai. Die liegend-ovale Hülle gleicht einem Auge, wird verziert von arabischer Kalligraphie und gilt als eine der komplexesten Konstruktionen weltweit. 

Lässt sich der Facade Summit auch nachträglich noch ansehen?

Ja, der Event wurde aufgezeichnet (einfach unten anklicken) und es kann auch über den Kanal des NEXT Studio by Wicona + Partners) auf YouTube abrufen werden.