Welche kreativen Lösungen haben die Newcomer der Fassadenbranche für nachhaltige Gebäudehüllen der Zukunft? Dieser Frage gehen am 22. Februar die Referenten der 6. International NEXT Facade Session im Next Studio nach. Den Einstieg macht Dr.-Ing. Marcel Bilow nach. Der Fassadenplaner und Dozent leitet das Prototypenlabor „Bucky Lab“ an der TU Delft. In dieser Funktion fordert er seine Masterstudenten im Studiengang Fassade zweimal im Jahr heraus, sich mit der Zukunft der Gebäudehülle zu beschäftigen.
Von der Skizze bis zum Bau eines funktionsfähigen Prototyps im Maßstab 1:1 reicht das intensive Lehrprogramm. In seinem Vortrag zeigt der „Dr. Bucky Lab“ imposante, aber auch ungewöhnliche Fassadenideen und richtet einen mutigen Blick in die Zukunft der Gebäudehülle.
3D-gedruckten Fassadenknoten im Fokus
Dr. Holger Strauß arbeitet als Architekt, Fassadenplaner und Projektmanager und beschäftigt sich seit Jahren mit additiven Verfahren in der Fassadentechnik. In seinem Vortrag zeigt er die Möglichkeiten und Vorteile von 3D-gedruckten Fassadenknoten bei Planung, Konstruktion und Verarbeitung komplexer Fassaden auf.
Auch Foteini Setaki befasst sich in ihrer Doktorarbeit an der TU Delft derzeit mit der akustischen Performance von 3D-gedruckten Bauteilen und berichtet, wie sich durch bestimmte Bauteil-Geometrien Lärmemissionen im Innenraum und an der Gebäudehülle deutlich reduzieren lassen. Darüber hinaus stellt die Gründerin des Start-ups „The new raw“ vor, wie sie Altplastik für den kommerziellen 3D-Druck nutzt – ressourcenschonend und nachhaltig. Ein spannendes Zukunftsthema auch für Fassadenbauteile.
Seetang an der Fassade – Wie geht denn das?
Um ein völlig neues Material an der Gebäudehülle geht es bei Kathryn Larsen (TU Delft). In ihrerForschungsarbeit untersucht sie den Einsatz von Seetang im Bauwesen – inspiriert von den mit Seetang bzw. Algen gedeckten Häusern im nordjütländischenLæsø (Dänemark).
Dabei zeigt die Newcomerin, wie vorgefertigte Seetang-Elemente als eine Art grüne Platte auf Dächern und Fassaden oder auch als Zusatzdämmung verwendet werden können. KoenPost – Fassadenspezialist beim niederländischen Projektsteuerer BBN – berichtet über das Konzept „Being outside inside“. Die Idee dahinter ist, die Klimasituation von draußen auf den Innenraum zu übertragen. So lassen sich fernab der klassischen 22°C-Raumtemperatur unterschiedliche Klimasituationen schaffen, die Gesundheit undWohlbefinden des Gebäudenutzers fördern.
Zum Abschluss berichtet Jürgen Heinzel über zukunftsweisende Architekturprojekte. Der Architekt ist Partner und Mitgründer des Standorts von HPP Architects in Amsterdam und war zuvor in leitender Position bei UN Studio tätig – hier war er zum Beispiel maßgeblich am Fassadenkonzept für den Neubau desbooking.com Hauptsitzes in Amsterdam beteiligt.
Anmeldung ab sofort – Teilnahme kostenlos
Die englischsprachige Veranstaltung wird im Hybrid-Format mit begrenzter Teilnehmerzahl vor Ort (je nach geltenden Corona-Verordnung) sowie als Livestream durchgeführt Die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung ist ab sofort möglich unter www.next-studio.de