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maxiformate im Konstruktiven Glasbau

Glas kontra Metall-Fassade

GLASWELT – Herr Sastré, Herr Kassnel-Henneberg, was hat Ihre Firma bewegt, 15 m große freitragende Isolierglasscheiben und bis zu 15 m große ESG- und TVG-Scheiben zu entwickeln?

Hanno Sastré – Die heutigen Scheibendimensionen sind den Ansprüchen aus dem konstruktiven Glasbau geschuldet. Hier setzten wir beispielsweise schon seit Jahren geschiftete, sprich überlappend laminierte, 15 Meter-Scheiben als tragende Bauteile ein. Das weltweit erste freitragende Isolierglas sedak dimension – ist also eine konsequente Übertragung unseres Know-hows aus dem konstruktiven Glasbau in ein hoch tragfähiges Hohlkastenprofil.

GLASWELT – Wo werden solche Gläser vorwiegend eingesetzt und wie schätzen Sie das Interesse für solche Produkte ein?

Bruno Kassnel-Henneberg – Das neu entwickelte Fassaden-Isolierglas wird als exponierte Fassade, etwa im Eingangsbereich von Hochhäusern, Firmenzentralen und anderen Repräsentativbauten eingesetzt. Unser sedak dimension lässt sich im Bereich von 7 bis 12 Metern freier Spannweite besonders wirtschaftlich einsetzen. Somit verstehen wir dieses Produkt als direkte Erweiterung zu bisherigen Seilnetzfassaden oder auch zu Fassaden mit tragenden Glasschwertern. Aufgrund der Einfachheit in den Anschlüssen am Gebäude und auch wegen der schnellen Montage, bietet es eine leistungsfähige Variante zu hochwertigen Pfosten-Riegel-Fassaden. Aufgrund der geringen Bautiefe der Fassade (gegenüber Pfosten-Riegel-Systemen) bleibt darüber hinaus im Gebäude mehr nutzbare Fläche. Diese zusätzliche Nutzfläche stellt auch einen ökonomischen Anreiz für den Einbau dieser Scheiben dar. Dazu kommt der ästhetische Gewinn durch eine gleichermaßen innen wie außen ebene Fassadenfläche. Wir stellen am Markt ein reges Interesse dafür fest, bei Fassadenplanern und insbesondere bei Architekten.

GLASWELT – Brauchen wir mit solchen Nur-Glas-Fassaden überhaupt noch Metallfassaden und Fenster?

Sastré – Unser System ist eine weitere Variante, den umbauten Raum durch Glas vollständig aufzulösen. Aber selbstverständlich brauchen wir auch in Zukunft weiterhin konstruktive Fassadenlösungen. Die Gestaltung der Fassaden sowie ihre Materialien können nur im Entwurfprozess von Architekten und Planern ermittelt werden. Mit dem sedak dimension schaffen wir eine Alternative zu horizontal und vertikal profilierten Metallfassaden. So ergibt sich durch das Wegfallen jeglicher Profile die Chance, die Planität des Baukörpers mit überraschender Klarheit umzusetzen. Die Fassadenansicht von Außen wird so mit der Ansicht des Betrachters vom Innenraum her gleichgestellt.

GLASWELT – Es handelt sich bei dieser Anwendung um 3-fach-Verglasungen. Sehen Sie keine thermischen Probleme bei diesen Maxischeiben?

Kassnel-Henneberg – Was die thermischen Eigenschaften der Verglasung angeht, sind wir mit unserer tragenden ISO-Scheibe absolut mit herkömmlichen 3-fach-Verglasungen ­ vergleichbar. Unser Scheibenverbund hat dabei jedoch einen wesentlichen Vorteil. Aufgrund der besonderen Konstruktionsweise fehlt das typische „Bauchen“ gewöhnlicher Gläser, wie sie von Klimalasten im Scheibenzwischenraum hervorgerufen werden. Somit entfallen die oft störenden, stark wechselnden Spiegelungen in der Fassade. Das stellt bei großen, ungestörten Glasflächen einen besonderen Vorteil dar.

GLASWELT – Neben den tragenden (und nicht tragenden) Isolierglasscheiben haben Sie auch großformatige Sicherheitsgläser im Programm. Was hat es damit auf sich?

Sastré – Diese Sicherheitsgläser werden zu Glascobond, unserem VSG mit allgemeiner bauaufsichtlichen Zulassung (abZ), weiterverarbeitet. Glascobond ist auch das Basisprodukt, aus welchem wir sedak dimension und sedak spherical, unser kalt gebogenes VSG, fertigen. Mit dem neuen Vorspannofen lassen sich jetzt ESG und TVG in den Abmessung 3210 x 15000 mm herstellen. Hierbei handelt es sich um Scheibenformate, die wir im konstruktiven Glasbau benötigen. Bisher waren solche Gläser nicht am Markt verfügbar. Jetzt stellen wir sie selbst her und bieten diese großformatigen Sicherheitsgläser darüber hinaus auch anderen Verarbeitern an. –

Die Fragen stellte GLASWELT Chefredakteur Matthias Rehberger. Weitere Infos zum Unternehmen unter ­ https://www.sedak.com/en/

XXL-Gläser aus ­Bayern

Die seele sedak GmbH fertigt ESG, ESG-H und TVG (teilvorgespanntes Glas) in Formaten bis 15 x 3,21 m. Neben flachem Glas wird auch zylindrisch gebogenes Glas mit bis zu 5,5 m Länge produziert.

Neu ist auch ein freitragendes Isolierglas mit schubfestem Randverbund. Das Glas ist die Basis für ein neues, komplett gläsernes Fassadensystem. Die Lagerung der Scheiben erfolgt lediglich horizontal linienförmig an den Fuß- und Kopfpunkten. Möglich sind hier Scheibenmaße bis 15 m Höhe, bei 3,20 m Breite.

https://www.sedak.com/en/

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