GLASWELT: Lieber Herr Hekele, 40 Jahre bei Klemm, das ist eine stolze Zahl. Würden Sie, wenn Sie heute wählen könnten, wieder beim Fahrzeugdienst antreten?
Hekele: Eine einfache Frage. Ja, und zwar aus dem Grund, weil in unserer Firma die Philosophie stimmt. Es verhält sich übrigens wie in einer Ehe. Es gibt bessere und es gibt etwas schwierigere Zeiten. Wichtig ist, dass man zusammenhält, berechenbar bleibt, ein gemeinsames Ziel im Blickfeld hat und möglichst niemals die Balance verliert.
GLASWELT: Zum anhaltenden Erfolg der Firma haben Sie einen maßgeblichen Beitrag geleistet, was ist Ihr Erfolgsrezept?
Hekele: Der Rückhalt, den ich über vier Jahrzehnte durch die Familie Klemm erfahren habe, meine Frau, die mir in allen Lebensphasen zur Seite stand – und mit der ich beinahe solange verheiratet bin, wie ich zum Klemm-Team gehöre – und eine phantastische Belegschaft, die in allen Bereichen hervorragend aufgestellt ist. Dazu mein eigener Fleiß, gepaart mit badischer Bodenständigkeit, sowie der unbedingte Wille, beruflich und persönlich vorwärts zu kommen. Nicht zu vergessen auch eine vernünftige Lebensführung. Dazu zähle ich nicht nur Ernährung und sportliche Aktivitäten, sondern auch die geistige und moralische Gesinnung auf allen Ebenen. Wichtig ist weiterhin, jeden Tag aufzustehen und sich den Herausforderungen des Alltags, beruflich wie privat, zu stellen. Kurzum ein Vorbild sein. Wobei mir durchaus bewusst ist, dass zu allem Erfolg auch immer eine gewisse Portion Glück gehört.
GLASWELT: Sie arbeiten eng mit dem englischen Hersteller Supertrucks zusammen, worin bestehen die Vorteile dieser Kooperation?
Hekele: Zunächst möchte ich darauf hinweisen, dass diese Verbindung nicht nur und ausschließlich unter dem Gesichtspunkt der Erfolgs-Maximierung eingegangen wurde. Vielmehr stand hier auch menschliche Sympathie Pate. Ganz klar ist, dass ich hier die Chance sah, gemeinsam mit einem englischen Kollegen Dinge zu bewältigen, die uns in Eigenregie und in diesem Umfang nur schwer möglich gewesen wären.
Im Fokus stand natürlich auch die Absicht, Produktion, Aufbau und Vertrieb zu optimieren. So verfügen wir heute in England über einen optimal konfektionierten Maschinenpark zur Herstellung unserer Supertrucks-Aufbauten. Dass beide Seiten, sowohl die englische als auch die deutsche, ihr Handwerk aus dem Effeff beherrschen, stand von Anfang an außer Frage, die Frage war vielmehr, wie wir die täglichen Dinge des Lebens in den Griff bekommen. Wie man sieht, ist uns dies in allen Belangen recht gut gelungen. Ein Gewinn für uns war ganz klar auch der stetige, offene Erfahrungsaustausch mit unserem Partner Supertrucks Ltd., bzw. zwischenzeitlich auch mit den über die Jahre dazugekommenen Partnern in Großbritannien, Frankreich, Belgien, Dänemark und Neuseeland. Wir treffen uns beispielsweise in regelmäßigen Abständen bei einem der Partner. Auch hierbei spielt nicht nur das geschäftliche eine Rolle, sondern bei dieser Gelegenheit wird auch der Umgang miteinander über vorgenannte Grenzen hinweg und in allen Bereichen gepflegt. Ich denke, dass wir hier eine klassische „win-win“-Situation haben.
Eine solch enge Zusammenarbeit, die über geografische, sprachliche und stellenweise auch kulturelle Grenzen hinweg nun seit über zwei Jahrzehnten Bestand hat, muss einfach eine besondere Qualität haben. Beide Seiten haben von den Vorteilen des Gegenüber profitiert; wohlgemerkt nicht nur im geschäftlichen Sinne.
GLASWELT:: Wie schätzen Sie für die kommenden Jahre die Entwicklung bei Transportlösungen ein?
Hekele: Es gibt noch sehr viel Potenzial. Sowohl im Bedarfsbereich als auch in der technischen Weiterentwicklung. Zusammen mit unseren Partnern sind wir ständig auf der Suche nach neuen Möglichkeiten und nach Verbesserungen der vorhandenen Produkte.—