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Isolarglas-Jahrestagung 2008

Potenzial mit Solar

Gut gelaunt eröffnete Hans-Joachim Arnold, als Vertreter des Lizenzgebers Glaswerke die Veranstaltung: „Das diesjährige Jahrestreffen ist für mich rundum ein Vergnügen, vor allem weil ich diesmal nur positive Nachrichten vermelden kann. Unsere Gruppe wächst, wir haben dieses Jahr wieder vier neue Mitglieder gewinnen können, Energy Glas GmbH, Wolfhagen, und je ein Unternehmen aus England, Österreich und Polen. Unsere Gruppe wird nicht nur größer sondern auch immer internationaler. Zudem macht es richtig Spaß in einer Gruppe zu agieren, bei der ich das Gefühlt habe, dass die Zusammenzuarbeit immer besser wird.“

Anrnold bedankt sich auch herzlich bei Rosemarie Natter, der Geschäftsführerin der Regensburger Glas Natter GmbH, die die Isolarglastagung 2008 nach Regensburg geholt hatte, für ihr Engagement und die gelungene Organisation.

Spannende Projekte prämiert

Das Highlight der Veranstaltung war die Preisverleihung aus dem Isolar-Wettbewerb „Objekte 2007”, bei dem Mitglieder des Firmenverbunds für besondere Projekte ausgezeichnet wurden.

Der 1. Preis ging diesmal an den spanischen Partner Vitro Cristalglass, der in Sevilla 24000 m2 Sonnenschutzglas für das größte Business-Center in Andalusien, den Torneo Business Park, lieferte. Das Unternehmen war bereits im letzten Jahr unter den Preisträgern gewesen.

Als 2. Sieger wurde die Hunsrücker Glasver­edelung Wagener GmbH, Kirchberg, für ihr Projekt „Flughafen Tallinn“ in Estland ausgezeichnet. Dort wurden insgesamt 1000 m2 punktgehaltenes Isolierglas für eine Glasfront und weitere Glasdächer eingebaut. Als besonderen Blickfang fertigte Wagener 30 statisch tragende Glasstützen (Länge bis zu 6400 mm) mit eingeklebten Glashülsen zur Aufnahme der Spider, die Eigenentwicklungen von Wagener sind. Darüber hinaus wurde eine Reihe von Dachelementen aus Sonnenschutzglas geliefert. Die Unterkonstruktionen für diese punktgehaltenen Sonnenschutzgläser in den Dachflächen wurden von dem ­estischen Metallbauer AS Metus angefertigt.

Auch die Glaswerke Arnold, Remshalden, waren diesmal wieder unter den Preisträgern und konnten der 3. Preis mit nach Hause nehmen. Diesen erhielten sie für ein neues Bildungs- und Versorgungszentrum der Stuttgarter Kliniken. Dort wurden rund 3300 Scheiben mit eine Gesamtfläche von rund 3600 m2 verbaut. Dazu Werksleiter Alexander Kienle: „Bei diesem Projekt können wir mit Fug und Recht behaupten, alle Gläser kamen aus einer Hand von der Isolar-Gruppe. Darüber hinaus muss ich die Zusammenarbeit und die guten Absprachen mit den Architekten, Planern und dem Metallbauer besonders hervorheben. Hier hat alles gepasst und ist sehr rund gelaufen. Auch die Fertigung lief rund: Bei der Abnahme wurden nur acht Scheiben beanstandet, davon fünf Scheiben aufgrund von Vandalismus.“

Gute Chancen für die Glasbranche

Die Vorträge im Anschluss an die Preisverleihung zielten auf das Thema Energieeinsparung sowie auf den Zukunftsmarkt Solar ab.

So erläuterte Prof. Dr. Anton Maas von der Universität Kassel, welche Chancen die EnEV 2009 und 2012 für Isolierglashersteller sowie für Fenster- und Fassadenhersteller bietet. Maas: „Die ­Referenzwerte werden in den kommenden Jahren deutlich angehoben. Mit der EnEV 2009 bzw. 2012 werden sich die geforderten Werte um jeweils 30 Prozent verschärfen. Der bauliche Wärmeschutz muss künftig eine Mindestqualität gewährleisten. Es wird dabei einen Mittelwert geben, der nicht unterschritten werden darf.“

Leon Giesen, Geschäftsführer von Scheuten ­Solar glass, auch ein Mitglied der Isolar-Gruppe, gab einen kurzen Abriss über die Entwicklung von Scheuten, und wie sich innerhalb von gut 20 Jahren das Unternehmen von einem lokalen Glasverarbeiter hin zu einem Global Player entwickelt hat. Für 2008 ist die Eröffnung einer zweiten Floatwanne geplant. Ein weiterer Teil der Investitionen geht in eine eigene Siliziumherstellung in den USA, die Mitte 2009 die Produktion aufnimmt. Solar biete, so Giesen, ein heute kaum übersehbares Potenzial. Von den weltweit 50 erfolgreichsten Unternehmen sind heute 20 im Bereich Solar tätig.

Solarmarkt birgt großes Potenzial

Welches Entwicklungspotenzial der Solarmarkt bietet, zeige sich darin, dass das Unternehmen bereits ­heute einen großen Teil des Umsatzes mit Solarprodukten generiert. Scheuten bietet Photovoltaik-Anlagen für Fassaden an und setzt bei diesen PV-Modulen auf die Dünnschichttechnologie. Hierzu baut man eine Floatwanne zur Herstellung von Weißglas für die Solarprodukte.

„PV Fassaden-Module sind für die Gebäudeintegration prädestiniert. Wir wollen, dass künftig PV Module fester Bestandteil von Fassaden werden.“

Giesen unterstrich, dass die Branche insgesamt stärker nach außen an den Verbraucher appellieren solle: „Unsere Branche muss mehr Aufmerksamkeit erzeugen. Denn wir sind mit unseren Produkten mitten im Geschehen. Jetzt sind die Verbraucher, aber auch die Politiker offen für ­energieeinsparende Produkte. Damit agieren wir ­­in einem attraktiven Umfeld und haben die Chance, gezielt unsere vielseitigen Glasanwendungen in den Fokus des Verbraucherinteresses zu rücken. Packen wir‘s an.“

„Energie einzusparen, kommt der Gewinnung neuer Energiequellen gleich.“ Diese Meinung vertrat Dr. Bernhard Söder von Arcon. „Wenn ein Gebäude durch energetische Optimierung seinen Bedarf um die Hälfte reduziert, entspricht das dem Auftun neuer Energie­quellen.“

Energiespargläser sind weiter auf dem Vormarsch

Gerade die Produktion von Dreifach-Isoliergläsern, die in hohem Maße dazu beitragen Wärmeverluste zu minimieren und gleichzeitig Energieeinstrahlung sprich Wärmegewinne im Winter zulassen, müsse die Branche forcieren und vorantreiben. Söder: „Unsere Chance als Glasbranche liegt darin, den Verbrauchern einen hohen Kundennutzen zu verkaufen. Dreifasch-Isoliergläser bringen einen extrem hohen Nutzen, da sich mit ihnen Energiekosten reduzieren lassen. Der große Schritt der EnEV 2012 wird der Wechsel von 2-fach auf 3-fach ISO (Ug 0,7 W/m2K) sein. Vorausgesetzt, die verwendeten Gläser haben neben guter Wärmedämmung einen so guten Lichttransmissionsdurchlass, dass keine solaren Gewinne verloren gehen.“

Zur Verabschiedung lud Hans-Joachim Arnold die Anwesenden für die kommende Jahrestagung nach Stuttgart ein: „Ich freue mich schon heute, dass wir Sie im kommenden Jahr zum 50-jährigen Bestehen der Glaswerke Arnold ins Schwabenland einladen dürfen, was wir gebührlich feiern werden.“—

Matthias Rehberger

Objekte 2007 — die Gewinner

Der 1. Preis ging an die spanische Vitro Cristal­glass (http://www.vitrocristalglass.com), für das größte Business-Center in Andalusien.

Der 2. Preis ging an die Hunsrücker Glasveredelung Wagener GmbH (http://www.wagener-gruppe.de), Kirchberg, für den Flughafen Tallin, Estland.

Der 3. Preis ging an die Glaswerke Arnold (http://www.glaswerke-arnold.de), Remshalden, für das neue Bildungs- und Versorgungszentrum der Stuttgarter Kliniken.

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