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Interview mit Sebastian Schmidt, CEO von AGC Interpane

„Wir nutzen die Krise, um zu investieren und werden gestärkt aus ihr hervorgehen“

GW –  Herr Schmidt, wie sieht die strategische Positionierung von AGC Interpane aus, mit Hinblick auf Markt- und Produktentwicklung?

Sebastian Schmidt – AGC Interpane verfolgt eine klare Strategie. Unser Fokus liegt darauf, leistungsfähige und energieeffiziente Glaslösungen anzubieten, die sowohl den steigenden Anforderungen im ­Bauwesen als auch den ökologischen Herausforderungen gerecht ­werden. Gleichzeitig investieren wir (G www.interpane.com) in digitale Prozesse und Automatisierung, um unsere Produktionsabläufe weiter zu optimieren.

GW –  Kürzlich hat Ihr Unternehmen die Sicherheitsglastechnik Oelsnitz GmbH übernommen. Welche Ziele stehen hinter dieser Akquisition?

Schmidt – Mit dieser Übernahme sichern wir unsere Supply Chain und können noch schneller die wachsende Nachfrage nach Sicherheitsgläsern im Fassadenbau bedienen. Zudem ergeben sich wertvolle Synergien in der Produktion und Logistik. Wir sind überzeugt, den Mehrwert für unsere Kunden bei der SGT mit der Übernahme noch steigern zu können.

GW –  Wie wird der neue Standort integriert?

Schmidt – Wir arbeiten ja schon lange sehr gut und vertrauensvoll mit SGT zusammen. Wir werden den Betrieb strukturell mit unserem bestehenden Sicherheitsglaswerk in Hildesheim und unserer Global Business Division verbinden, Synergien nutzen und unsere Geschäfte im Sicherheitsglasbereich gemeinsam weiter ausbauen.

GW –  Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema in der Glasbranche. Welche Maßnahmen ergreift AGC Interpane, um sich umweltfreundlicher zu positionieren und was bieten Sie den Kunden an?

Schmidt – Wir setzen auf energieeffiziente Beschichtungen, optimierte Produktionsprozesse und unser Low-Carbon Glas. Gemeinsam mit der Konzernmutter AGC Glass Europe (G agc-glass.eu) haben wir es schon jetzt geschafft, den CO2-Footprint des nachhaltigeren Floatglases um gut 48% zu senken. Wir finden Wege, den Anteil recycelter Materialien weiter zu erhöhen und bauen die Nutzung erneuerbarer Energien in unseren Werken aus.

GW –  Bei welchen neuen Technologien sehen Sie aktuell eine steigende Nachfrage?

Schmidt – Infolge des Klimawandels und mit verschärften Ansprüchen an den sommerlichen Hitzeschutz wird die Nachfrage nach hocheffektiven Sonnenschutzverglasungen auch in den nächsten Jahrzehnten weiter steigen. Immer mehr sind aber auch Lösungen gefragt, die dem Suffizienzprinzip folgen, weniger Rohstoffe verbrauchen und Fenster und Fassaden leichter und nachhaltiger machen, wie zum Beispiel Fineo, das Vakuumglas der Gruppe.

GW –  Auf der Bau 2025 gab es einige Neuheiten zu sehen, u.a. ein dünnes 3-fach-Isolierglas. Wie relevant sind bzw. werden solche Produkte?

Schmidt – – Gerade diese Produkte sind für die leichtere und ressourcenoptimierte Fassaden spannend, erst im Oktober war AGC an einem Dünnglasexponat beteiligt, das auf der Sonderschau der glasstec ausgestellt war. Ebenso die weiteren Investments in unser Vakuumglas Fineo gehen in diese Richtung. Aktuell gelangen solche Sonderlösungen aber aufgrund vieler Restrektionen noch selten in die Fassadenplanung. Dem Fensterbau oder in der Restauration, mit kleineren Abmessungen, liegen diese Lösungen näher, preislich und technisch wird dies vermutlich in absehbarer Zeit kein Massenprodukt werden und für Sonderlösungen haben wir mit Fineo die aus unserer Sicht optimale Lösung. Sollte der Markt diese Produkte jedoch in Zukunft verlangen, so haben wir umfangreiche Erfahrungen unserer Konzernmutter AGC aus dem asiatischen Markt sowie Dünnglaskompetenzen in Europa, die wir nutzen könnten.

GW –  Wie betrachten Sie schaltbare Gläser und andere Smart Gläser, werden Sie in diesem Segment in der Entwicklung aktiv werden?

Schmidt – Diese Produkte stehen für uns derzeit nicht im Fokus. Wir orientieren uns an der Nachfrage unserer Kunden, die High-End-Funktionsgläsern den Vorzug geben, weil sie diese präzise auf ihre Gebäudekonzepte abstimmen können. Die Kombination von Isolierglas und Photovoltaik betrachten wir derzeit näher und prüfen zahlreiche zukünftige Einsatzmöglichkeiten.

GW –  Wie sehen Sie AGC Interpane für die kommenden Jahre aufgestellt?

Schmidt – Sehr gut, denn wir nutzen die Zeit der Krise, um die richtigen Investitionen zu tätigen und gestärkt aus ihr hervorzugehen.­

Das Interview führte Matthias Rehberger

Sebastian Schmidt, Vorstand AGC Interpane.

Foto: Foto: Matthias Rehberger / GW

Sebastian Schmidt, Vorstand AGC Interpane.
Meisterhafte Fassade von Focchi, geplant von Studio Gang Architekten. Verbaut sind dort ipasol neutral 38/23 und ipasol neutral 70/37 Gläser von AGC Interpane.

Foto: Timothy Schenck / Focchi / Studio Gang

Meisterhafte Fassade von Focchi, geplant von Studio Gang Architekten. Verbaut sind dort ipasol neutral 38/23 und ipasol neutral 70/37 Gläser von AGC Interpane.
„Arbor“, aus der Feder von PLP Architecture (London), ist das erste Gebäude im neu entstehenden „Bankside Yards Quartier“, das mit Fassadengläser von AGC Interpane ausgeführt wurde.

Foto: Jack Hobhouse

„Arbor“, aus der Feder von PLP Architecture (London), ist das erste Gebäude im neu entstehenden „Bankside Yards Quartier“, das mit Fassadengläser von AGC Interpane ausgeführt wurde.

Gemeinsam mit unserer Konzern­mutter AGC Glass Europe ­haben wir es geschafft, den CO2-­Footprint unseres nach­haltigeren Floatglases um gut 48% zu ­senken.

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