Glaswelt – Herr Konradt, Sie sind fast täglich mit Isolierglas-Herstellern im Gespräch. Was treibt die Betriebe in Zeiten steigender Rohstoff- und Energiepreise um?
Konradt – Wenn sich die Preise für Rohstoffe und Energie nahezu verdoppeln, gewinnt die Kosteneffizienz in der Fertigung weiter an Bedeutung. Gleichzeitig ist die Nachfrage nach Isolierglas für Fenster und Gebäudeverglasungen weiterhin hoch. Deshalb suchen Isolierglashersteller nach neuen Wegen, ihre Produktivität zu steigern oder zumindest auf Niveau zu halten.
Glaswelt – Was bedeutet das für Abstandhalter?
Konradt – Bei der Montage von Warme-Kante-Systemen kommt es mehr denn je darauf an, dass einzelne Komponenten so kosteneffizient wie möglich verarbeitet werden können, ohne dass die Qualität der Warme-Kante-Systeme unter dem Kostendruck leidet. Werden bestehende Komponenten durch neue leistungsfähigere ausgetauscht, dann sollte sich dies möglichst wenig auf bestehende Prozesse auswirken. Im Idealfall können Veränderungen komplett mit vorhandenen Anlagen und Abläufen realisiert werden.
Glaswelt – Welches sind die konkreten Herausforderungen in der Fertigung von Isolierglaseinheiten mit Warmer Kante?
Konradt – Zum einen ist die Fertigung von Warme-Kante-Systemen mit glasfaserverstärktem Kunststoff und Mehrschichtbarrierefolie zeitaufwändig. Das ist besonders dann der Fall, wenn die Abstandhalter warm gebogen werden müssen. Hier muss sich das Tempo am Material orientieren, was je nach Typ und Ausführung des Spacers Zeit kostet. Um die Produktivität zu steigern und gleichzeitig die Qualität auf hohem Niveau zu halten, müssen Hersteller gegebenenfalls in neue Maschinen für das Biegen, Schneiden oder auch Strecken von Spacern investieren. Das treibt die Investitionen zusätzlich zu den gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten weiter in die Höhe. Die Spacer von Technoform lassen sich zeitsparend und zuverlässig auf herkömmlichen Biegemaschinen bearbeiten. Es sind also keine Veränderungen an Maschinen und Produktionsprozessen nötig, wenn der Hersteller auf Abstandhalter von Technoform umsteigen will.
Glaswelt – Welchen Beitrag kann die neueste Spacer-Generation SP24 von Technoform leisten, um die Produktivität und Kosteneffizienz in der Fertigung zu steigern?
Konradt – Der neue Spacer SP24 ist die optimale Lösung, wo die thermische Leitfähigkeit von Standard-Hybrid-Abstandhaltern nicht ausreicht, um den hohen Anforderungen gerecht zu werden. Zudem lässt sich der SP24 auf Standardanlagen biegen, ohne vorher erwärmt werden zu müssen. Das verdoppelt die Produktionsgeschwindigkeit gegenüber dem Warmbiegen. Hersteller, die bisher andere Spacer-Typen von Technoform eingesetzt haben, können unsere neue Lösung wie gewohnt auf vorhandenen Anlagen verarbeiten. Ein Wechsel ist also sehr einfach und kosteneffizient möglich.
Glaswelt – Sagen Sie noch etwas zu den technischen Eigenschaften und Prüfnachweisen.
Konradt – Die Wärmeleitfähigkeit des SP24 liegt bei 0,18 W/mK. Um diesen hervorragenden Wert zu erreichen, wurde eine Mehrschicht-Barrierefolie zur thermischen Trennung in die Geometrie des Spacerprofils integriert. Zudem wurde die Profilsteifigkeit durch Stabilisierungsdrähte und gebördeltes Blech gegen Profilverwindung weiter erhöht, um den Ausschuss aufgrund von Rahmenbruch zu reduzieren. Soll-Knickstellen im Profil sorgen für optimale Eckenausbildung und reduzieren Stress auf der Folie. Der Konzeptnachweis nach DIN EN 1279-2, 3 & 6 PU GD 677 NA liegt vor, weitere Nachweise sind bereits in Planung und werden im Frühjahr 2023 realisiert.
Glaswelt – Ihr Fazit zum neuen SP24.
Konradt – Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Technoform (www.technoform.com) mit dem SP24 einen Hochleistungsspacer bietet, der kosteneffiziente Verarbeitung mit großartigen Leistungswerten und Langlebigkeit verbindet.
Die Fragen stellte Matthias Rehberger
Bild: Technoform