Neben der Robustheit, Langlebigkeit und den Anforderungen an Brand-, Rauch- und Schallschutz müssen Türen in Schulen auch den gestalterischen Ansprüchen des Planers gerecht werden. Moderne Schultüren bieten idealerweise alle Voraussetzungen, um ein freundliches Erscheinungsbild und ästhetische Aspekte mit den genannten funktionellen Kriterien in Einklang zu bringen.
Wichtigste Grundlage für das Planen von Schulen sind die Schulbaurichtlinien (SchulBauR) in Ergänzung der Landesbauordnungen. Weitere Pflichten ergeben sich aus der DIN 18040/1 für Barrierefreies Bauen in öffentlich zugänglichen Gebäuden. Weiter müssen Anforderungen an den Schallschutz und die jeweils geltenden Umweltrichtlinien berücksichtigt werden.
Sicherheitsanforderungen geben zudem die Gesetzlichen Unfallversicherungen (GUV) vor. Im Speziellen geht es hier um die Reduzierung des Verletzungsrisikos an den Türblattkanten durch Quetschen, Stoßen oder Scheren.
Wegen der hohen Nutzerfrequenz sollten Schultüren zudem idealerweise die Beanspruchungsklasse 4 nach DIN EN 1192 erfüllen. Dies ist bei Schörghuber Türen standardmäßig der Fall.
Schultüren müssen vielfach auch Brandschutz bieten
Für die Anwendung im Schulbau stehen viele unterschiedliche Tür- und Zargenlösungen von Schörghuber zur Verfügung. Dabei muss jeder Typus stets auf die jeweiligen Funktionen und Nutzungen abgestimmt sein und den gestalterischen Ansprüchen entsprechen. In der Regel werden in einem Schulbau mehrere Türblatt- und Zargenvarianten verbaut. Dabei lässt sich mit Schörghubertüren mit nur einem Design im sogenannten Designverbund fast alle Funktionen wie Brand-, Rauch- und Schallschutz sowie Einbruchhemmung miteinander kombinieren.
Erschließungszonen: In Gängen, Fluren, Treppenhäusern und halböffentlichen Bereichen gelten zum Schutz der Kinder und Mitarbeiter strenge Sicherheitsvorschriften: Die hier verwendeten Türelemente sind in der Regel Fluchttüren, müssen häufig dauerhaft offen stehen und dennoch den Anforderungen an Brandschutz (T30 oder T90), Rauchschutz und Barrierefreiheit entsprechen. Zudem sollten sie leicht bedienbar sein. Elemente mit großen Lichtausschnitten schaffen hier beste Lichtverhältnisse.
Insbesondere für Flure eignen sich Nischentüren, da sie platzsparend in der Wand integriert werden können und die gesamte Durchgangsbreite des Ganges gewähren. Zentrale Anlaufstelle für Schüler, Lehrer und Eltern ist das Sekretariat, weshalb hier der Schallschutz eine wichtige Rolle spielt. Für diesen Bereich bewährt haben sich schalldämmende Türen mit Lichtausschnitten oder Glasseitenteilen – passend für ein transparentes und schlichtes Erscheinungsbild.
Lehrbereiche: Auch hier bestehen Anforderungen an Brand- und Rauchschutz, Fluchtwegeignung und Barrierefreiheit. Die DIN 4109 schreibt für Klassenzimmertüren einen Schalldämmwert von mindestens Rw,P = 37 dB vor. Mehr Komfort bieten Schallschutztüren mit Rw,P = 42 oder 45 dB.
Damit die Türelemente den hohen Beanspruchungen im Schulalltag standhalten, empfiehlt sich als Kantenschutz für Türblatt und Holzzarge eine angegossene PU-Kante.
Die Klassenraumtüren können mit Oberblende, Oberlicht, das Türblatt mit Lichtausschnitt gestaltet werden. Die Gläser bieten Durchsicht und bringen gleichzeitig Tageslicht in die Flure. Edelstahl-Sockelbleche als Trittschutz schützen die Oberfläche. Geeignet sind Türen mit Holzfurnier, robustem HPL-Schichtstoff oder hochwertiger Premium-Lackierung.
Sporthallenzugänge: Neben Brand-, Rauch- und Schallschutz sowie Fluchtwegeignung sollten Turnhallenzugänge demnach auf der Innenseite Prallschutz gewährleisten. Schörghuber hat für diesen Bereich Spezialtüren im Programm, die mit einer Sporthallenzarge eine optimale Einheit bilden. Neben der Robustheit reduzieren die besonderen Geometrien und Ausstattungen der Sporthallentüren Verletzungsgefahren. Zur Sporthallen-seite sind die Türen flächenbündig.
Auf Wunsch können Türblatt und Zarge für eine bauseitige Prallwandaufdopplung vorgerichtet werden. Lichtausschnitte in den Türen ermöglichen es außerdem, die Vorgänge in der Halle zu beobachten.
Sanitärbereiche und Küche: Je nach Einsatzort müssen die Türen und Zargen kurzfristiger Feuchtigkeitseinwirkung oder sogar langanhaltender Nässeeinwirkung standhalten. Auch erforderlich ist die Beständigkeit gegen Reinigungsmittel. Geeignet sind demnach nässeunempfindliche Materialien sowie korrosionsbeständige Beschläge, die leicht zu reinigen sind.
Bei Nassraumtüren kommen robuste HPL-Schichtstoffe zum Einsatz. Feuchtraumtüren können zudem mit einer Premium-Lackierung versehen werden. Die mit HPL-beschichteten Türen verfügen idealerweise über eine angegossene PU- oder ABS-Kante.
Sicherheit an Kanten und Bändern
Zum Einsatz kommen sollten dreidimensional verstellbare Bänder mit Stiftsicherung, die einen wirkungsvollen Schutz gegen unbefugtes Aushängen der Türen bietet. Türblatt- und Zargenkanten sollten entsprechend den Richtlinien der GUV mit Radien von mindestens 2 mm gerundet ausgeführt werden.
Fast alle Türblattkanten von Schörghuber können gerundet mit einer Zarge in „Kita-/Schulen-Ausführung“ ausgestattet werden. Alternativ können gerundete Zargenvarianten gewählt werden, wie etwa die Holzfutterzarge „Softline“ oder die Stahlrundformzarge. Amokschlösser verbessern den Schutz der Kinder und Mitarbeiter. Eine optimale Absicherung besteht jedoch in der Kombination mehrerer Maßnahmen.
Vielfältige Anforderungen und Vorschriften beeinflussen die Wahl der geeigneten Schultür. Hinzu kommen die individuellen Wünsche des Bauherren oder Betreibers und nicht zuletzt die eigenen Design-Vorstellungen, die der Planer mit genannten Kriterien in Einklang bringen muss.
Türen in der Gesamtschule Lippstadt
In der von Swiatkowski-Suerkemper Architekten geplanten Gesamtschule Lippstadt kamen rund 10 verschiedene Schörghuber Türen-Typen mit individuellem Anforderungsprofil zum Einsatz: So erhielt z. B. ein Großteil der Klassenräume robuste T30 Holztüren mit Echtholzfurnier aus Birke oder Rotbuche, die ergänzt werden durch vollflächig verglaste Seitenteile und Oberlichter mit einem Schallschutz von Rw,P = 37 dB. In den Fachräumen für Naturwissenschaften setzte man aufgrund der erhöhten Brandgefahr T30 Brandschutztüren ein. In den Sanitäranlagen sind Nass- und Feuchtraumtüren mit HPL-Schichtstoffen verbaut.
Der Autor
Robert Klinger, Verkaufsleitung für Großobjekte bei der Schörghu-ber Spezialtüren KG