Glaswelt – Herr Kronenberg, Sie produzieren ausschließlich in Solingen. Gab es Überlegungen dies zu ändern sowie den Familienbetrieb in eine AG zu wandeln?
Ralf M. Kronenberg – Wenn Sie sich anschauen, was auf den Finanzmärkten passiert, erhalten Sie eine einfache Antwort: Wenn Sie Ihr Unternehmen an Anteilseigner veräußern, unterliegen Sie einem Handel, der nicht nur etwas mit der Qualität Ihrer Produkte und Ihrer Leistungsfähigkeit zu tun hat. Da spielen mitunter andere Faktoren eine Rolle. Was das angeht, haben wir bei EK eine klare Linie: Das, was wir sind und das, was uns erfolgreich macht, machen wir hier in Deutschland mit unseren langjährigen Mitarbeitern. Deren Engagement, Know-how und Teamarbeit, das ist „Made in Germany“, und das seit über 140 Jahren. Unseren Kunden helfen wir mit langfristiger Partnerschaft, Dialog und einer Kundennähe, die auf Verlässlichkeit aufgrund kurzer Reaktionswege setzt. Das schafft gleichzeitig Teamgeist, Vertrauen und Kontinuität, die sich konsequent an Qualität ausrichtet, die wir genau hier, wo wir sind, machen. Das meinen wir mit unserem Slogan „Verbindung mit Profil“. Warum sollten wir das ändern?
GLASWELT – Ihr Sortiment besteht aus über 1000 Verbindungselementen für die ISO-Herstellung. Sind das alles Standardprodukte?
Kronenberg – Nein. Die Basis bildet das Prinzip, maximale Sicherheit bei einfachster Handhabe. Natürlich fußt darauf auch unser Angebot an Standards. Aber das Entscheidende ist, in engster Zusammenarbeit mit den Profil- sowie Isolierglasherstellern für jede Anforderung das perfekte Produkt bieten zu können. Das gilt vom Eckwinkel bis zum Sprossenzubehör, von extra harten Stahl-Längsverbindern für schwere Einheiten bis zur Lösung für Warm-Edge-Profile und Sondereckwinkel für Solarpaneele. Wie viele unterschiedliche Gebäude gibt es auf der Welt? Für jedes gibt es eine passende Lösung, das ist die Herausforderung, die wir erfüllen, weil wir ständig besser werden. Deshalb liefern wir eben nicht nur Stahl-, sondern seit über fünf Jahren auch Kunststoffverbinder, die im Übrigen die gleichen energetischen Spitzenwerte liefern, wenn sie für das jeweils abgestimmte System richtig eingesetzt werden. Beides gibt es bei uns aus einer Hand. Viele unserer Kunden bestellen kombiniert.
GLASWELT – Wenn Sie spezifische Produkte für einen Verarbeiter herstellen, wie geht EK dabei vor? Was muss der Verarbeiter dabei leisten?
Kronenberg – Ich glaube nicht, dass unsere Kunden dabei etwas Besonderes leisten müssen. Sie wollen eine Lösung, die passt, und das möglichst gut. Bei uns können Anwender auf Produkte vertrauen, die bestmögliche Energieeffizienz mit einfachem Handling, hoher Belastbarkeit, extremer Stabilität, permanenter Arretierung und somit größter Sicherheit verbinden. Das liefern wir mit unseren EK Connect Verbindungselementen.
GLASWELT – Stichwort Warm Edge und Energieeffizienz – wie sehen Sie die Entwicklung?
Kronenberg – Die Hersteller von Isolierglas und Anbieter von modernen Hohlprofil-Randverbunden leisten eine hervorragende Arbeit, dessen bin ich mir sicher. Aus unserer Sicht kann nur ein perfekt geschlossener Isolierglas-Randverbund wirksam Wärmebrücken verhindern. Dazu leisten wir unseren Beitrag. Nehmen Sie etwa unsere kontinuierlich weiterentwickelte Bandbreite an individuell abgestimmten Verbindungselementen für Warm-Edge-Hohlprofile. Hier hat EK perfekt abgestimmte Verbinder aus Stahl und aus Kunststoff im Portfolio, die in enger Zusammenarbeit mit den Profilherstellern entwickelt wurden. Und wir stehen genauso in engem Kontakt mit den Verarbeitern wie mit unseren Materialllieferanten, um genau da weiterzumachen. Ich rechne fest damit, dass das Thema Energie-Effizienz noch wichtiger werden wird. —
Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.