Glaswelt – Herr Röttger, wo genau sehen Sie die Stärken eines im Glas integrieren Sonnenschutzes?
Röttger – Die Isolette bietet durch ihre Konstruktion, die äußere Einflüsse verhindert, zu jederzeit unabhängig von Wind und Wetter, einen zuverlässigen Sonnenschutz und Blendschutz, selbst bei Sturm. Demgegenüber fährt der Raffstore ab Windstärke 6 automatisch hoch. Zudem ist die Jalousie im SZR vor Vandalismus geschützt. Das bietet nicht nur für Privathäuser eine zusätzliche Sicherheit, sondern gerade auch für Kindergärten, Schulen und Pausenhöfe. An solchen Orten ist auch die Verletzungssicherheit relevant, die durch unser geschlossenes System gegeben ist.
Glaswelt – Ist der Einbruchschutz gegeben?
Röttger – Ja. Die Lamellen lassen sich nicht manipulieren, d. h. sie können nicht einfach von außen hochgeschoben werden. Damit ist nicht nur die Privatsphäre gegeben, sondern auch ein zusätzlicher Einbruchschutz
Glaswelt – Wie steht es mit der Reinigung und der Instandhaltung der integrierten Sonnenschutzsysteme?
Röttger – Die Isolette muss nicht gereinigt werden, da kein Staub und Schmutz in den SZR dringt, verschmutzen die Lamellen nicht. Damit sind sie wartungsfrei. Und das senkt sie die Unterhaltungs- bzw. die Betriebskosten deutlich.
Glaswelt – Sind die Jalousie-Isoliergläser nicht deutlich teurer als Standard-Isoliergläser?
Röttger – Das kann man so nicht sagen, denn neben den reinen Kosten für das Isolierglas müssen ja auch die Kosten für einen außenliegenden Sonnenschutz gegengerechnet werden, ebenso die wegfallenden Unterhaltskosten, wie bereits angesprochen. Das relativiert dann die Kosten deutlich.
Darüber hinaus benötigt man zur Montage einer Isolette nur ein Gewerk (Fensterbauer). Das spart wiederum Bau- und Montagezeit ein, da man sonst zwei Gewerke benötigt, d. h. Fensterbauer und Sonnenschutz-Gewerk). Gleichzeitig fallen dann beim Einbau keine zusätzlichen Zeitabsprachen dieser Gewerke an bzw. es entstehen keine zusätzlichen Verzögerungen.
Glaswelt – Was sind die Knackpunkte bei der Installation von Jalousien-Isoliergläsern
Röttger – Ein wichtiger Punkt ist der Anschluss durch das Elektro- oder Haustechnikgewerk. Vielfach ist nach der Montage unklar, wie die Systeme angesteuert werden, sei es über die Zentralsteuerung des Hauses (GLT Gebäudeleittechnik), Fassadensteuerung oder dezentrale Steuerung via Taster.
Glaswelt – Wie lösen Sie dieses Problem?
Röttger – Leistungsfähige Antriebssysteme im Niedervoltbereich lassen sich in jede Art der Gebäudeautomation einbinden und sorgen zudem für geringe Emission und Stromverbrauch Unsere Motoren können sowohl im SMI-Modus (z. B. BUS/GLT-Steuerungen) als auch im Schalt-Modus (Switch) gesteuert werden. Der Motor wird dann durch einen Controller gesteuert, was Kompatibilitätsprobleme vermeidet.
Glaswelt – Welche zusätzlichen Funktionen bietet der Motor?
Röttger – Der Motor kann per Knopfdruck den Aufstellwinkel der Lamellen nach Erreichen der Endlager (unten) einstellen und die Funktionalität steuern, also drehen, wenden, hochfahren. Zudem kann die Drehrichtung geändert werden, ebenso lassen sich die Fahrgeschwindigkeit und Einzugskraft regulieren. Zudem verfügt der Motor auch über einen Thermoschalter, der abschaltet, wenn es zu heiß wird, sowie über eine Hinderniserkennung über die Zugkraft der Scheibe.
Glaswelt – Wie sicher ist so ein Motor?
Röttger – Der Motor ist stoßsicher und gleichzeitig einfach zu handhaben. Er besitzt ein geschlossenes Gehäuse und ist damit auch Kondensat-geschützt. Und was den Anschluss angeht, die Kontroller und der Motor laufen über Plug and Play.
Glaswelt – Welchen Controller verwenden Sie und wird er eingebaut?
Röttger – Den Controller (inklusive Gehäuse) für eine konventionelle Ansteuerung im Schaltmodus haben wir zusammen mit der Firma Vestamatic entwickelt, beides wird zu 100 % in Deutschland gefertigt. Was den Einbau angeht, lässt sich der Controller einfach unverputzt in einer Steckdosenöffnung montieren oder auf der Hutschiene im Verteilerkasten.
Für den SMI-Modus stehen von Vestamatic verschiedene SMI-kompatible Anbindungen an KNX-Systeme zur Verfügung, wie beispielsweise das IF SMI RS485.
Glaswelt – Was macht ein gutes Jalousien-Isolierglas noch aus?
Röttger – Ein wesentlicher Aspekt bei modernen Isolierverglasungen mit integrierten Jalousien ist der Einsatz von beschlagfreien Lamellen. In Zusammenarbeit mit Spezialisten aus der Schweiz sind wir in der Lage, zu 100 % beschlagfreie Lamellen anzubieten.
Außerdem verfügen wir über Testzertifikate vom ift Rosenheim für die wichtigsten Konstruktionen von 2- und 3-fach-Isolierglas, einschließlich Schalldämmung, g-Wert und Laufzeit (zeitabhängiges Verhalten). Damit sind Isolette-Produkte in Bezug auf Qualität und Leistung ideal auf die Anforderungen moderner Gebäude abgestimmt.
Glaswelt – Wie sieht Ihr Fazit zu Jalousien-Isoliergläsern aus?
Röttger – Die Isolette funktioniert in allen Fenster- und Türsystemen im Innen- und Außenbereich und eignet sich so für Industrie- und Bürobauten, ebenso für Schulen, Krankenhäuser und für den privaten Wohnungsbau. Unsere Produkte basieren auf hochwertigen Komponenten und können eine Vielzahl von Anforderungen erfüllen und garantieren, dabei sind Glasformate bis zu 6 m² umsetzbar. Neben dem reinen Produkt umfasst unser Angebot auch die Planung sowie die Unterstützung der Verarbeiter bei der Fertigung und bei der Montage.
Das Interview führte Matthias Rehberger
Preiswertes System
Das besondere bei Jalousien-Isoliergläsern ist, dass sie einen außenliegenden Sonnenschutz ersetzen. Damit entfallenden auch alle Unterhaltskosten, die sonst für die Reinigung und Instandhaltung von Rollläden jährlich anfallen.
Technische Details und alle Fragen zu Planung, Einbau und Anwendung zum System beantwortet das neue zweisprachige Isolette Produkthandbuch. Da Handbuch ist im Downloadbereich der Isolette-Website abrufbar unter