Dass Mediafassaden nicht nur Werbung oder Infotainment transportieren, sondern auch Teil eines architektonischen Konzepts sein können, zeigt eine neue Klinik in Doha, Katar. „The View Hospital“ liegt direkt am Wasser – und diese fantastische Lage wird mithilfe integrierter LED-Beleuchtung auf der riesigen Glasfassade thematisch aufgegriffen.
Die Technologie zur Flüssiglamination der verwendeten Glaselemente heißt Loca und kommt vom Kleb- und Dichtstoffhersteller H.B. Fuller | Kömmerling. Das Hightech-Glas ist transparentes Glas, Mediafläche und konstruktives Bauelement in einem und erfüllt auf diese Weise sämtliche funktionellen und gestalterischen Ansprüche.
Herausragendes Fassaden-Design
Das neue Gesundheitszentrum befindet sich eine halbe Auto Stunde vom internationalen Flughafen Hamad entfernt. Die Lage direkt am Ufer einer Flussmündung bietet einen Blick auf das Wasser des Persischen Golfes und eine hervorragende Aussicht auf die Skyline von Doha.
Für das besondere Design der Fassade zeichnete das internationale Architekturbüro Chapman Taylor verantwortlich.
Bei der Gestaltung griffen die Architekten das Wasser als bestimmendes Element der Umgebung in einer eleganten und zeitlosen Glasfassade auf. Mit einer Größe von 8000 m2 bedeckt sie nahezu die gesamte Front.
Regelmäßige florale Ornamente strukturieren die große Fläche, während quer über die gesamte Breite Wasser in sanften Wellenbewegungen zu fließen scheint. Ein visueller Effekt, der über LED-Beleuchtung erzeugt wird, die mittels Flüssiglamination fest in der Glasfassade integriert ist.
Glaselemente mit integrierten LEDs
Bei den Glaselementen kam die Loca-Technologie (Liquid Optical Clear Adhesives), eine Flüssiglamination von Kleb- und Dichtstoffhersteller H.B. Fuller I Kömmerling zum Einsatz. In Zusammenarbeit mit dem südkoreanischen Partner Glaam entstand daraus das sogenannte G-Glass. Diese besteht aus zwei Scheiben, bei der die hintere Scheibe mit einer leitfähigen und gleichzeitig transparenten Beschichtung versehen wird, um die notwendige elektrische Leitfähigkeit zu erzeugen.
Diese Oberfläche wird von Lasern so bearbeitet, dass nur ein Raster aus feinen Leiterbahnen stehenbleibt, auf welche dann die entsprechenden LED gesetzt und fixiert werden. Danach wird eine zweite Glasscheibe im Abstand von 1,5 bis 2,5 mm auf die LED-Scheibe aufgesetzt.
Zum Schluss wird der Scheibenzwischenraum mit flüssigen Loca-Produkten von H.B. Fuller I Kömmerling aufgefüllt. So werden alle Zwischenräume erreicht und sämtliche integrierten Bauteile vollständig umschlossen.
Danach wird das Element unter UV-A-Licht schonend gehärtet. Die zwischen den Glasscheiben eingebetteten LED-Raster können später mit beliebigem Inhalt angesteuert werden, je nach verwendeten LED ist das erzeugte Bild schwarzweiß oder bunt.
Welche Vorteile bringt die Loca-Technologie
Die konstruktiven Eigenschaften der mit Loca hergestellten Verbundgläser, wie beispielsweise das G-Glass, liefern eine ganze Reihe an Vorteilen. Die Loca-Technologie benötigt keine hohen Drücke und Temperaturen bei der Verarbeitung.
Aufgrund der passiven Aushärtung lassen sich so sensible elektronische Bauteile wie LED oder Funktionsfolien sicher in die polymere Zwischenschicht der Verbundgläser einbetten. Darüber hinaus besitzen die Liquid Optical Clear Adhesives für Architekten zwei entscheidende Pluspunkte: ihre optische Qualität in Verbindung mit hoher mechanischer Stabilität.
Loca bleibt nach dem Aushärten vollständig transparent, was für glasklare Scheiben und genügend Lichteinfall im Inneren von Gebäuden sorgt. Die integrierten LED sind bei Tageslicht nahezu unsichtbar und erlauben einen ungehinderten Blick nach draußen.
In der Fassade der Klinik in Doha sitzen 4000 m2 G-Glass-Elemente, die mit Loca hergestellt wurden.