Das Glas nicht mehr zu putzen, wäre wohl die einfachste Methode, um die Risikofaktoren für Vogelschlag zu minimieren. Optisch eleganter und vor allem wirksamer ist die Bearbeitung der Fenster- und Fassadengläser im Laserdruckverfahren, dessen zwei grundsätzliche Ausprägungen das Spektrum der Möglichkeiten abdecken.
Steht die Ästhetik im Vordergrund und soll der Vogelschutz dezent sein, werden auf der Oberfläche kleinste Punkte oder wahlweise auch Geometrien aufgebracht. Für den Menschen sind diese kaum wahrnehmbar. Zudem wird der optische Gesamteindruck durch die hohe Transparenz des Aufdruckes nicht beeinflusst. Darf es auffälliger sein oder soll der Vogelschutz in die Gestaltung der Fassade einbezogen werden, können auch Logos, komplexe Designs und Symbole deutlich sichtbar aufgelasert werden.
„Entscheidend ist bei der Veredlung, die einzelnen Elemente so anzuordnen, dass ein Vogel mit der Spannweite seiner Flügel nicht hindurchpassen könnte“, so Dr. Thomas Rainer, Entwicklungsleiter und Prokurist der Hegla boraident. Wichtig ist es, bei der Erstellung eines Schutzglases die gesamte Oberfläche mit einer Schutzstruktur zu versehen, damit die Vögel auch dann nicht zum Anflug verführt werden, wenn etwa in der Nacht das Licht eine hohe Anziehungskraft entfaltet.
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Wirksamkeit in den USA amtlich bestätigt
Die Wirksamkeit des Laserverfahrens der Hegla boraident wurde Anfang 2022 wissenschaftlich in den USA von der American Bird Conservancy nachgewiesen, das Versuche mit dem gelaserten Glas gemacht hat. Mit der Zertifizierung durch den Verband sind die mit dem Laserdruck von Hegla boraident veredelten Scheiben nun für den amerikanischen Markt zugelassen.
In den USA sowie in Kanada und Finnland gibt es bereits gesetzliche Regelungen, die eine solche Überprüfung erfordern. In Deutschland gibt es erste Überlegungen, auf Basis des Naturschutzgesetzes ein Vogelschutzglas zukünftig objektbezogen durchzusetzen. „Bis vor wenigen Jahren waren solche Scheiben noch ein Nischenmarkt“, so Dr. Rainer. „Mit immer größeren Glasfassaden und der steigenden Sensibilität für den Naturschutz hat die Nachfrage nach Vogelschutzglas deutlich zugenommen“.
Permanenter Schutz durch gelaserte Gläser
Die Oberfläche der Scheibe bleibt mit dem Laserdruckverfahren unbeeinträchtigt, so die Entwickler. Die Punkte oder Designs werden vom Laser in Kombination mit einem Nanopartikelband aufgetragen. Eine Nachbehandlung oder Erhitzung braucht es nicht. Der Laseraufdruck ist hauchdünn, kann nicht ertastet werden, zudem ist er farb-, licht-, wisch- und kratzfest.
Zu den Schutzeigenschaften zählt eine leichte Reflektion des Aufdrucks, der durch breite Lichtstreuung ein Hindernis erkennbar macht.
Die dabei verwendete Druckfarbe ist für den Menschen äußerst dezent, zeigt jedoch dem Vogelauge ein Hindernis an. Die Veredlung erfolgt auf der Außenseite des Glases, um die Spiegelung von Bäumen und Pflanzen insoweit zu beeinflussen, dass ein Durchfliegen unmöglich erscheint.
Der Laserdruck kann mit dem Laserbird, dem Laserbird smart und auch auf einem horizontalen Bearbeitungstisch erfolgen. Der Bearbeitungszeitpunkt ist frei wählbar und ist sowohl vor als auch nach dem Zuschnitt möglich, ebenso nach der Fertigstellung der ISO-Einheit.
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