Der letzte Teeklipper der Welt ruht heute als Museumsschiff in Greenwich (London) auf einem „Bett auf Glas“. Die bemerkenswerte Geschichte des Cutty Sark ist auch ein Teil der Geschichte des Seehandels für das Vereinigte Königreich und für das Wachstum Londons, zum damals wichtigsten Handelszentrum der Welt.
Hintergrund: Die Cutty Sark wurde 1869 als schneller Klipper gebaut, bei dem die Kombination aus Segel und Rumpfform, ihr einen Vorsprung gegenüber den meisten Schiffen ihrer Zeit verschaffte. Der Liegeplatz des Klippers in Greenwich wurde in den 1950er Jahren geschaffen wo das Schiff nun steht.
Bei der Durchführung der jüngsten Konservierungsmaßnahmen wurde die Cutty Sark innerhalb des Trockendocks um 3 m über das Straßenniveau angehoben und ragt heute über eine Glaskonstruktion hinaus, so wie sie sich einst auf hoher See über die Wellen erhob.
Darum sollte das Schiff auf dem Glas schweben
Ziel des Entwurfs von Grimshaw Architects (www.grimshaw.global) war es, den Klipper so aussehen zu lassen, als würde er auf einem Meer aus Glas schweben. Da Wasser keine Balken hat, sollte auch das Teeklipperschiff ohne optisch hervorstechende Stützkonstruktion, so der Wusch der Architekten.
Fassadenbauer seele (www.seele.com) setzte den Entwurf dann entsprechend als eine selbsttragende Glaskonstruktion von etwa 1500 m2 Größe um. So verbindet sich nun das Dach des Besucherzentrums in Höhe der Wasserlinie wellenförmig mit dem Schiffsrumpf und wirkt auf den Betrachter optisch sehr leicht.
Durch diese Art der Konstruktion konnte mit dem gebogenen Glasvordach und den seitlichen Glasverblendungen konnte darüber hinaus ein geschützter und leicht zugänglicher Bereich für die Besucher geschaffen werden. Dies ermöglicht es den Besuchern sogar unter den Schiffsrumpf zu gehen und die spezielle Form des Clippers zu begutachten.
Die eingesetzten Gläser
Grimshaw Architects aus London waren sowohl für den Entwurf als auch für die Gestaltung des Ausstellungsbereichs verantwortlich, der in den unteren Ebenen entstanden ist.
Für die vollverglaste Fassade des Museums wählten die Planer Guardian SunGuard SuperNeutral (SN) 40/23. Dieses Glas kombiniert eine hohe Lichtdurchlässigkeit mit Energieeinsparung und bietet so gleichzeitig Sonnenschutz und Wärmedämmung.
Mit einer neutralen durchscheinenden und reflektierenden Farbe schafft das Glas von Guardian (www.guardianglass.com) zudem ein raffiniertes Erscheinungsbild, das sich ideal für vollverglaste Fassaden eignet und dazu beiträgt, dass sich die Besucher im Glasbau der Cutty Sark über das ganze Jahr wohl fühlen.
Was war für den Fassadenbauer die größte Herausforderung?
Die wohl größte Herausforderung für die Fassadenplaner und -bauer war es, dass sich der obere Teil des Schiffes weiterhin bewegt, da er sich unter freiem Himmel befindet und somit permanent Wind und Wetter ausgesetzt ist. Dadurch musste das Dach seitlich flexibel, jedoch dennoch wasserdicht sein. Dementsprechend verband Fassadenbauer seele geeignete Stützen über Elastomerlager mit dem Betonsockel auf dem das Schiff steht.
Darüber hinaus wird das Schiff durch einen weiteren umlaufenden Stahlring gehalten, der seinerseits von 24 Winkelstützen getragen wird, die in den Wänden des Besucherzentrums verankert sind. Diese Art der Konstruktion sowie die gläserne Umbauung erwecken für die Betrachter den Anschein, als würde die Cutty Sark auf einem Meer aus Glas schweben.