Mehrere hundert Teilnehmer aus aller Welt nahmen an den insgesamt sechs Sitzungen der GID (www.gid-glaston.net ) teil, in denen die Produkt- und Branchenexperten von Glaston ihre Wissen und Knowhow über die neuesten Entwicklungen in der Glasverarbeitung präsentieren.
Aus den Produktionshallen in Neuhausen-Hamberg wurden täglich zwei Live-Stream-Sitzungen übertragen: eine zu den neuesten Entwicklungen im Bereich Architekturglas, die zweite mit Schwerpunkt auf den neuesten Automobil- und Displayglas-Technologien von Glaston.
Was gab es bei Glaston in Bezug auf Digitalisierung und Automatisierung zu sehen?
In der Architekturglas-Session wurde die Digitalisierung des flachen Vorspannprozesses mit den neuesten Innovationen wie der Online-Splittervorhersage für jedes Glas und der Erkennung von White Haze mittels Künstlicher Intelligenz (KI) demonstriert.
Darüber hinaus wurden integrierte Linien und ein Autopilot für den Vorspannprozess vorgestellt. Der Autopilot reduziert den Einfluss des Bedieners und bietet eine Prozesssteuerung ohne Parameter.
Zudem steht ein höherer Automatisierungsgrad für den Laminierprozess auf der Agenda und mit dem Autopiloten wird der Ofen lernen, die optimale Betriebsweise zu erreichen, anstatt durch manuelle Anpassungen des Bedieners. Ein weiterer Trend bei der Flachlglas-Laminierung ist der zunehmende Einsatz von hochfesten, strukturellen VSG-Folien; dafür hat Glaston eine neue Technik zur Konvektionssteuerung eingeführt, die ein deutlich größeres Betriebsfenster auch bei komplexen Laminaten bietet.
Und was tut sich beim Isolierglas?
Für Glasverabeiter und Isolierglas-Hersteller wurde der Multi‘Arrisser, ein Kantensäumautomat per Live-Demonstration aus der Werkshalle von Glaston präsentiert. Der Multi‘Arrisser vereint das Kantenbearbeiten, das Schleifen und das Polieren, inklusive das Abrunden der Ecken in einer Maschine. Wobei die Standzeiten um das 5- bis 10-fache höher liegen als bei herkömmlichen Standardanlagen. Nach Auskunft der Entwickler ist der Multi’Arrisser mit einer Säumgeschwindigkeit bis zu 60 m/min die schnellste Einkopf-Kantensäummaschine weltweit.
Durch die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit und dem Einsatz von nur einem Werkzeug für alle Funktionen arbeite die Maschine im Mischbetrieb ohne Taktzeitverlust. Es lassen sich Glasdicken zwischen 2 mm und 25 mm säumen, wobei sich die Schleifscheiben der Anlage individuell auf die jeweilige Glasdicke einstellen.
Darüber hinaus wurde der neue Corner‘Refiner für versiegelte Isolierglaseinheiten vorgestellt, eine automatische Eckenbearbeitung für Isolierglaseinheiten zur Nachbearbeitung der frisch versiegelten Ecke, um den Bediener von dieser Arbeit zu entlasten.
Für eine schnelle Kundenunterstützung wurde der Glaston Virtual Engineer Service vorgestellt, bei dem ein Glaston-Spezialist die Mitarbeiter des Kunden virtuell vor Ort mit einem Mixed Reality (MR)-Headset berät und unterstützt. Diese Lösung ermöglicht Kosteneinsparungen von 10 - 40 % pro Eingriff, da so Anfahren durch Techniker entfallen.
Auch jetzt noch ansehen
Für Interessierte, die an der Veranstaltung nicht teilnehmen konnten, stehen alle Sessions als Video on Demand auf der GID-Plattform www.gid-glaston.net bis Ende Juli 2021 zum Ansehen bereit.