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glasstec 2012

Bodenständig

Auf alle Gebieten der Glasverarbeitung hat sich einiges getan: Bei den Maschinen stand die Automatisation für eine effiziente Glasverarbeitung, insbesondere die rationelle Fertigung von 3-fach-ISO sowie die Qualitätskontrolle im Vordergrund. Auch zeigte sich, dass das Angebot bei Farbgläsern, ebenso bei aufwendig gestalteten Designgläsern deutlich gewachsen ist. Hierzu fand gerade die Glasgestaltung durch Laserbearbeitung großes Interesse der Besucher und war ebenso wie die Bedruckung von (großformatigem) Glas ein Topthema.

Diesmal – so der Tenor von vielen inländischen und internationalen (Maschinen-)Ausstellern – waren die Messebesucher nicht nur aus Neugierde, sondern bereits mit ganz konkreten Vorstellungen gekommen, um sich gezielt über einzelne Anlagen und Anwendungen sowie Software zu informieren. Viele Verarbeiter, insbesondere auch aus Deutschland, planten zeitnah neue Investitionen umzusetzen. Dazu Hegla-Geschäftsführer Manfred Vollbracht: „Für uns ist die Messe von Anfang an gut gelaufen, die Gespräche mit unseren Kunden waren äußerst positiv und die Resonanz unserer Besucher lässt uns gut gestimmt auf das Jahr 2013 blicken.“

Nach den aktuellen Ergebnissen der Ausstellerbefragung durch die Messe Düsseldorf schätzten weit über die Hälfte der Befragten die künftige wirtschaftliche Situation in der Branche positiv ein.

Schnelle ISO-Fertigung

Im Segment Isolierglas stellten die Anlagenbauer für 3-fach-Isoliergläser zahlreiche Komponenten für die komplette Prozesskette vor, gerade auch für die Fertigung von leichtem 3-fach-ISO.

Dies umfasste neue Vorspannöfen (u.a. von Glaston, Cooltemper und Lisec) für Dünngläser (ab 1,8 mm). Weiter wurden verschiedene Zuschnitt- und Beschickungskonzepte präsentiert sowie schnelle Isolierglas-Linien und die zugehörigen, teils vollautomatischen Abstandhalter-Applikatoren.

Anbieter wie Lisec und Bystronic präsentierten ihre jüngsten Maschinengenerationen, mit denen sich 3-fach-ISO so schnell herstellen lasse, wie bis dato 2-fach-ISO. Eine neue, vollautomatisierte Anlage präsentierte der US-Herstellers GED, mit der sich nach eigener Aussage drei 3-fach-Gläser pro Minute fertigen lassen. Die Herstellung erfolgt horizontal.

Die wachsenden Marktanforderungen an die Qualität von (Isolier-)Glas bestätigten die Anbieter von Scanner- und Qualitätssicherungssystemen. An ihren Ständen herrschte rege Nachfrage. So freute sich Anbieter Viprotron bereits nach den ersten beiden Messetagen über sechs verkaufte Anlagen.

Vor dem Hintergrund des steigenden Anteils an 3-fach-Isolierglas (in Deutschland heute über 60 Prozent) und dem deutlichen Anstieg bei der warmen Kante für Isolierglas, verzeichneten die führenden Abstandhalter-Hersteller einen guten Zulauf. Neben Mittel- und Nordeuropa war ein großes Besucherinteresse aus Osteuropa, Kanada und den USA zu sehen.

Zudem setzen viele ISO-Produzenten aktuell in ihrer Fertigung auf mehrere Abstandhalter-Systeme (starr, flexibel, etc.). Dieser Trend sei häufig den Fensterbauern geschuldet, die spezielle Abstandhalter-Systeme fordern, abgestimmt auf das eigene Fensterangebot (z.B. in der Farbe).

Bei den großen Glasanbietern zeigte Saint-Gobain Glass eine Reihe neuer Konzeptgläser. In Sachen Wärmeschutz war etwa ein 3-fach-ISO mit Dämmwerten einer 4-fach-Verglasung zu sehen, sowie ein 2-fach-ISO mit Werten eines 3-fach-Glases. Erstmals war auch US-Anbieter Guardian mit einem großen Stand vertreten. Dort wurde u.a. ein Isolierglas mit integrierten Sonnenschutzlamellen vorgestellt, die mit Solarzellen ausgestattet sind. Eine Reihe neuer Schichtdesigns, gerade auch für den Einsatz bei 3-fach-ISO, konnten Besucher bei Glas Trösch begutachten.

Dass der Trend zum Einsatz von Sicherheitsglas steige, unterstrich Günter Weidemann, Geschäftsführer von Schollglas. Sein Unternehmen fertigt ein leichtes Kompositglas (z.B. für Überkopfverglasungen), das nach seiner Aussage auf großes Besucherinteresse stieß. Das wachsende Interesse bei Sicherheitsgläsern bestätigten auch die Anbieter von Vorspannanlagen. Dazu Hermann Frey, deutscher Vertreter des chinesischen Ofenbauers Landglass: „Die Nachfrage war diesmal wesentlich höher als 2010. Gerade mittelständische Verarbeiter aus Deutschland hätten gezielt nach Vorspannöfen für Standardglas (4 bis 19 mm Dicke) nachgefragt.

Mehr Design für schönere Gläser

In Sachen Glasdesign erfreuten sich neben den Glasanbietern auch die Druckanlagenhersteller eines regen Besucherinteresses. Gerade beim digitalen Glasdruck waren die weitere Verbesserung der Druckqualität sowie beschleunigte Verfahren auszumachen. Interessant war auch die Vorstellung neuer Glasbearbeitungssysteme mittels Laser, mit denen sich nicht nur Glasoberflächen bearbeiten lassen, sondern auch Muster und Strukturen innerhalb der Scheiben eingebracht werden können.

Solche Laser-„Gravuren“ werden hierbei nicht nur zur Gestaltung von Glas verwendet, sie lassen sich auch zu Lichtlenkung im Glas einsetzen. Dabei werden die lichtlenkenden Eigenschaften der Scheiben individuell an den Einbauort und die Gebäudeausrichtung angepasst.

Die glasstec 2012 stand in der Breite eher im Zeichen der Optimierungen und Weiterentwicklungen bestehender Systeme. Im Innovationsbereich gab es keine Quantensprünge. Diese Einschätzung teilte auch Siegfried Glaser, Vorstand im VDMA Forum Glastechnik: „Sehr deutlich war zu erkennen, dass die Maschinenbauer zeitnah das umsetzen, was die glasherstellenden und verarbeitenden Branchen benötigen. Das gilt besonders für die Produktneu- und Weiterentwicklungen sowie deren effiziente Herstellung. “

Die nächste glasstec/solarpeq findet im Oktober 2014 in Düsseldorf statt.

Matthias Rehberger

Glasprofi-Award: So sehen Gewinner aus

Über die letzten zwei Jahre hat die GLASWELT in der beliebten Serie „Glasprofis aus Deutschland“ herausragende, glasverarbeitende Unternehmen und Glasspezialisten vorgestellt. Die Serie präsentiert so ein beeindruckendes Bild von erfolgreichen Firmen mit den verschiedensten Konzepten und Ideen. Vor Kurzem hatten die GLASWELT-Leser ihre Favoriten gewählt, die auf der glasstec 2012 ausgezeichnet wurden.

In seiner Laudatio lobte Jochen Grönegräs, Geschäftsführer des Bundesverbands Flachglas, die Preisträger und nannte Details zu den Firmen der Gewinner:

1. Preis: Glaskontor Erfurt Die Firmenphilosophie des Clima­PlusSecurit-Partners lautet: alles aus einer Hand, was Fertigung, Ausstellung, Beratung und Montage einschließt. Das Unternehmen bietet ein vollständiges Sortiment an Isolier- und Sicherheits-Gläsern an sowie viele Interieur-Anwendungen. Die Spezialisten arbeiten zudem eng mit Planern und Architekten zusammen, helfen bei der Ausschreibung und unterstützen diese mit Konstruktions- und Planungsleistungen.

2. Preis: arcon Flachglas-Veredlung GmbH Der Beschichtungsspezialist ist Mitglied der Arnold Gruppe. arcon entwickelt und produziert seit 1980 Glasbeschichtungen und zählt zu den deutschen Pionieren am Beschichtungsmarkt. Im Angebot sind unter anderem ESG und bedruckte (Sonder-)Gläser mit Beschichtung.

3. Preis: Glaserei Dersch Die Glaserei zeichne sich durch handwerkliches Know-how aus, das mit vielfältigen Gestaltungstechniken kombiniert werde. Der Betrieb wird heute in der dritten Generation von Petra und Thomas Dersch geführt, die ihren Fokus auf den Innenausbau richten. Das Unternehmen ist ein Glas-nach-Mass-Partner.

Tipp der Redaktion: Und die Serie geht weiter: Auch im kommenden Jahr werden wieder 12 neue Glasprofis vorgestellt.

https://www.glaswelt.de/

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