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Glasgeländer nach TRAV

Einfach und sicher

Das Ganzglasgeländer mit Namen Balardo ist für absturz­sichernde Verglasungen mit typenstatischen Berechnungen laut TRAV /Kategorie B geprüft und besitzt ein „Allgemeines bauauf­sichtliches Prüfzeugnis“. Bei der Entwicklung des modularen Systems, ­wurde von Seiten des Herstellers gezielt auf die Montagefreundlichkeit für den Verarbeiter Wert gelegt. Die Modularität garantiere, so Glassline, eine wesentlich einfachere und ­schnellere Planung und Montage und reduziere gleichzeitig deutlich die Kosten. Was zudem dadurch unterstützt wird, dass es keine Bohrungen im Glas gibt.

Das Geländersystem besteht aus einem Tragprofil mit Klemmschuh zur Lagesicherung der Scheiben sowie optional als Ergänzung noch verschiedene Bauanschlusselemente und Blenden. Glasplatten und Handlauf sind voneinander unabhängige Bauteile. Durch die insgesamt neun verschiedenen Bauanschlusselemente sind unterschiedliche Anschlüsse, entweder von oben oder seitlich an den Baukörper, möglich. Die notwendigen Befestigungsmittel gibt der Hersteller vor. Zum System passende (optionale) Blendprofile für den jeweiligen Baukörperanschluss (außen und innen) lassen sich aufkleben oder einklipsen.

Für mehr Sicherheit werden die einzelnen Glaselemente durch einen Handlauf mit lastabtragenden Kantenschutz verbunden und lassen sich vielfältig in Farben, Materialien und Formen kombinieren. Da alle Systemkomponenten voneinander unabhängig sind, kann die ausführende Firma diese selbst erstellen oder im Fachhandel bzw. über den Hersteller Glassline beziehen.

Sicherheit wird groß geschrieben

Abhängig vom jeweiligen Anwendungsfall wird ausschließlich VSG-Float oder VSG-ESG (2 x 10 mm, PVB 1,52) verwendet. Dabei ist die Glasbreite von maximal 2400 mm von der Tragprofillänge unabhängig, während die Höhe so anzupassen ist, dass die zulässige Systemhöhe von 1300 mm bis Oberkannte Handlauf nicht überschritten wird. Das Ganzglasgeländer lässt sich flexibel einsetzten, auch in Schulen sowie in Sport- und Mehrzweckhallen (Nachweis der Ballwurfsicherheit liegt vor). Für die entsprechenden Anwendungen wurden umfassende statische Berechnungen, Prüfberichte und Gutachten zum Nachweis der Statik und zur Beurteilung des dynamischen Tragverhaltens erstellt, die die Gebrauchstauglichkeit belegen. Eine Zustimmung im Einzelfall ist somit nicht erforderlich.

Montage und Einsatz

Der Baukörperanschluss erfolgt über eine Montage der Anschlusselemente in einem vom Hersteller definierten und je nach Ausführung vorgegebenen Abstand oben oder seitlich an der Wand bzw. am Boden. Die vom Verarbeiter zu verwendenden Verankerungen/Dübel sind ebenfalls vorgegeben. Vor ihrer Fixierung lassen sich die Bauanschlusselemente durch verschiedene Verschiebemöglichkeiten genau ausrichten, um einen optimalen Montageausgleich zu erreichen.

Anschließend wird das Tragprofil aufgesetzt und zur Fixierung geschweißt oder geschraubt. Je nach System lässt es sich flächenbündig, vorgesetzt oder mit Abstand zum Boden ausführen.

Ein spezieller „Schuh“ aus Kautschuk wird dann in das Tragprofil eingelegt (), der serienmäßig so lang wie das Profil ist, sodass er nicht mehr abgeschnitten werden muss. Anschließend wird die Scheibe unter Drucklast von oben in den Klemmschuh eingeführt. Bereits jetzt ist die Scheibe festgeklemmt und muss nicht mehr gehalten werden.

Von der Außenseite wird nun ein Keilband zwischen Metall und Klemmschuh eingesetzt. Dazu muss die Scheibe ein wenig in Richtung Innenseite gekippt werden ().

Zur endgültigen Fixierung werden dann Aluminiumkeile auf die Innenseite zwischen Metall und Klemmprofil eingebracht (). Durch eine spezielle, handgearbeitete „Riffelung“ am Keilband, den Alukeilen und am Klemmschuh, soll die Dauerhaftigkeit der Befestigung gewährleistet werden. Zur exakten Ausrichtung gibt es die Klemmkeile in verschiedenen Ausführungen. Bei eventuellen Glasschäden, ermöglicht dieser Montageweg einen einfachen und schnellen Ausbau der gebrochenen Scheibe von oben, ohne das die Demontage der gesamten Tragkonstruktion notwendig ist.

Die Meinung der Autoren

Das System Balardo ist nach eigener Erfahrung sehr einfach zu montieren und ebenso schnell wieder zu demontieren. Zudem bietet es durch seine hohe Flexibilität eine Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten bei unterschiedlichsten Einbausituationen. Mit diesem System lässt sich einfach und sicher planen und montieren. Fazit: Ein gut geeignetes System für den Einsatz im Brüstungsbereich.—

Die Autoren

Die angehenden Glas- und Fensterbautechniker Abderrazek Bekrioui (l.) und Tim Stebani studieren an der staatlichen Glasfachschule Hadamar. Die Technikerklasse des 1. Jahrgangs behandelt unter Dozent Franz Jörg Dall in einer GLASWELT-Serie aktuelle Glasthemen.

Weitere Infomationen zum vorgestellten Ganzglasgeländer unter

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