Können Sie ein Glasprodukt in zwei Sekunden beschreiben? Zum Beispiel schwarzes Glas? Bestimmt nicht. Ein Bild eines schwarzen Glases erklärt dies aber sofort. Und das ohne Worte.
Die Darstellung des transparenten Werkstoffs Glas ist aber aufgrund seiner Reflexion nicht einfach. Was muss man also tun, um sich in der optischen Darstellung von Glasprodukten vom Wettbewerb visuell abzuheben?
In der Werkstatt ein Foto nebenbei aus der Hüfte zu schießen funktioniert hier nicht, hier bedarf es eines Fachmanns, sprich eines professionellen Werbefotografen. Dieser muss in der Lage sein, die Glasprodukte nach dem Wortsinn ins rechte Licht zu rücken.
Wann ist ein Foto richtig gut? Viele Menschen tun sich freilich damit schwer, durchschnittliche von guten Fotografien zu unterscheiden. Wobei gerade die Glasfotografie auch für Fotografen komplex und schwierig ist. Um ein gutes Foto sofort zu erkennen, gibt der 10-Sekunden-Leitfaden (siehe Infokasten unten) hilfreiche Tipps.
Hat man sich entschieden, für die Darstellung der eigenen Glasprodukte einen Fotografen zu beauftragen, ist es wichtig den passenden zu finden. Dieser muss sich bereits mit dem Werkstoff auskennen, um nicht Gefahr zu laufen, die Kosten für eine Aufnahmewiederholung ausgeben zu müssen. Zudem lässt eine minderwertige Fotografie ein hochwertiges Produkt schnell billig aussehen. Dazu kommt, dass eine hochwertige Fotografie nicht immer auch gleich teuer bedeutet. Sie hat einen definierten Preis, bietet jedoch den entsprechenden Gegenwert. Wichtig ist, dass man im Vorfeld der Aufnahmen genau mit dem Fotografen abspricht, was man mit den Bildern zeigen, und ganz wichtig, für den Kunden ausdrücken möchte, welche Botschaft visuell transportiert werden soll.
Einige der hier gezeigten Fotografien entstammen einer Serie für Glas Trösch, Ulm. Der Auftrag war es „Glas so zu fotografieren, wie wir uns das nicht vorstellen können“. Es sollten eine Reihe echter Blickfänge für die Website, den E-Newsletter, für Messeauftritte, Kalender und Prospekte entstehen. Dazu wurden an etwa ein Dutzend Fotografen Glasmuster geschickt mit der Bitte, Probeaufnahmen einzureichen. Ein eher ungewöhnlicher Weg, aber so wollte Glas Trösch sichergehen, dass sie den Fotografen mit dem richtigen Gefühl für das Produkt bekommen würden. Die oberen drei Aufnahmen auf der rechten Seite entstammen der finalen Auftragsserie. Für viele verblüffend: Photoshop wurde lediglich verwendet, um Staubkörnchen von der Oberfläche zu entfernen.
Eine Investition in gute Werbefotografie ist eine Investition in die Zukunft der Marke und Ihrer Produkte. —
10-Sekunden-Leitfaden
Tipp des Fotografen: Gute Fotos von Glas müssen mindestens vier der nachfolgenden Kriterien erfüllen:
- klar
- knackig
- kontrastreich
- stimmungsvoll
- informativ und/oder
- Neugierde erweckend
- gute Komposition
Der Autor
Tom Norberg ist professioneller Werbefotograf und beschäftigt sich seit vielen Jahren intensiv mit der Glasfotografie.