Markus Biswanger, Werksleiter von arcon in Feuchtwangen, hat den gesamten Beschaffungsprozess mitbegleitet und erläutert die Gegebenheiten und Notwendigkeiten: „Im alten Zuschnitt hatten wir 2-3 Mann, die jedes Glas nach dem Zuschnitt händisch abgenommen und zu den einzelnen Maschinen transportiert haben, hier wollten wir natürlich automatisieren. Es sollte direkt vom Lager, über die Schneidanlage bis hin zum Vorspannofen jedes Glas vollkommen automatisch verarbeitet werden.“
Dafür wurde nach dem bestehenden Hegla Schneidtisch ein Kipptisch mit Turn-Shuttle installiert, welcher das Glas zur Säumanlage befördert. Dann folgt eine Waschmaschine und eine 53 m lange Transportstrecke mit zwei Liniendurchgängen.
Um die Automatisierung hin zum Härteofen zu vervollständigen, sorgen ein Kipp- sowie ein Luftkissentisch für den Weitertransport. „Durch die lange Wegstrecke haben wir nur noch einen Mann an der Schneidanlage. Man kann über das Quershuttle auch manuell zusätzliche Scheiben einschleusen. Das war die Anforderung und so wurde es auch umgesetzt,“ so Biswanger.
Optimierung von Ressourcen
Genau gegenüber der Säumanlage es1 ist das CNC Glasbearbeitungszentrum systron proHD mit integriertem Wasserstrahlschnitt platziert. Dieses wird entweder vom Bediener direkt oder über den 20-Slot Speicher von systron bestückt.
„Mit unserer proHD werden ausschließlich Unikate produziert, daher fahren wir hier nicht mannlos. Wir fertigen damit 99% Modellscheiben bis 3,2 x 6 m, in diversen Stärken, mit Durchbrüchen, Aussparungen, Senkbohrungen und jeglicher Kantenbearbeitung.“
Biswanger ergänzt: „Wir haben die zwei systron Anlagen Face-To-Face platziert, damit der Bediener der proHD bei Bedarf auch die Säumanlage steuern kann, er muss sich nur umdrehen und hat sofort den Master-Bildschirm vor sich.“
Es befinden sich zudem an drei Positionen Zusatz-Terminals, die eine Visualisierung des gesamten Produktionsprozesses aller systron Anlagen in Echtzeit zeigen. Somit hat man mit sehr reduzierten Mitarbeiter-Ressourcen die Produktion voll im Blick.
Schnittstellen und Verkettungen
Wie bei Projekten in dieser Größenordnung üblich, spielte die Integration in die Produktion eine wesentliche Rolle. Der Hegla Schneidtisch und die Härteöfen waren schon da, die Programmierung der Schnittstellen zu den Fremdanlagen, sowie die Verkettungen der verschiedenen Einheiten waren entscheidend für eine reibungslose Automatisierung.
„Die Aufträge kommen automatisiert auf den Rechner. Sobald in der Produktion ein Barcode gescannt wird, sind die Daten auf der Anlage. Lediglich bei Verschleißbehebungen oder Werkzeugwechsel ist der Bediener beschäftigt,“ so Biswanger.
Stabilität und Genauigkeit sind essenziell
Für arcon ist es enorm wichtig, dass die Säumanlage zuverlässig läuft. Sie beliefert in Stoßzeiten zwei Härteöfen, bei denen natürlich eine kontinuierliche Auslastung wesentlich ist. Andreas Winter, CEO der Arnold-Glas Gruppe, merkt an: „Die systron es1 überzeugt durch Stabilität und Funktionalität. Seit der Installation Anfang 2020 läuft die Säumanlage zu 100% zuverlässig. Auch die Wartung funktioniert einwandfrei und das ist ein sehr wichtiger Punkt, vor allem bei der Säumanlage, denn wenn diese Anlage einen ungeplanten Stillstand hätte, wäre keine Alternative vor Ort und wir stünden vor einer großen Herausforderung.“