„Unser Ziel ist es, Glas und Metall intelligent zusammenzuführen“, beschreibt der technische Geschäftsführer Bernhard Homeier das Motto von Glas Oswald. „Dabei setzen wir auf clevere Kombinationen, die filigran und auch noch bezahlbar sind.“
Die Firma hat sich auf die Planung und Fertigung von Glasbaukonstruktionen spezialisiert, an die sich andere nicht heranwagen. „Glas kann viel, ist aber kritisch in der Handhabe und verlangt eine sorgfältige, durchdachte Umsetzung, insbesondere in der Kombination mit Metall.“
Die Referenzen – zu denen die Glas-Stahlkonstruktion des Deutschen Pavillons auf der Expo 2000 ebenso zählt wie der gläserne Verbindungssteg in Schwäbisch Hall (Bild unten), eine beweglich gelagerte Brückenverglasung in Wien (Skywalk) oder die Hubvitrinen des Audi Museums in Ingolstadt – belegen die Vielseitigkeit von Glas Oswald im Bereich Fassade und Interieur.
Der Fokus bei der Umsetzung solcher Projekte richte sich immer darauf, eine optimierte Lösung, die oft eine Neuentwicklung bedeute, für die jeweilige Bauaufgabe zu finden. So verwundert es nicht, dass rund 60 Prozent der größeren Aufträge mit Zulassungen im Einzelfall (ZiE) umgesetzt werden. „Unsere Kunden, etwa aus dem Laden- und Museumsbau, erwarten oft Sonderlösungen, die wir mithilfe unserer hauseigenen Metallverarbeitung realisieren,“ so Homeier.
Sichere Planung und Umsetzung
Zum Leistungsspektrum der Firma zählen neben Glasveredlung, Herstellung und Montage auch Machbarkeitsstudien (inklusive Bauteilversuche), Engineering, Konstruktion und Planung sowie der zunehmend wichtiger werdende (Wartungs-)Service für Ganzglas und Glas-Metall-Konstruktionen.
Das dreiköpfige Führungsteam des Unternehmens besteht aus Axel Rössler, der den kaufmännischen Part abdeckt sowie den beiden Brüdern Ernst und Bernhard Homeier, die für die Technik und Umsetzung verantwortlich sind.
„Heute werden oft Einzelfallzulassungen benötigt. Damit haben wir mittlerweile eine ganze Menge Erfahrung,“ so Axel Rössler, der kaufmännische Geschäftsführer. „Wir kennen heute die administrativen Wege und wissen, worauf man achten muss, um den Antrag ‚richtig’ zu stellen. Dann klappt es auch meist recht schnell.“ Bernhard Homeier ergänzt: „Wichtig ist, dass wir sehr früh in den Planungsprozess mit eingebunden werden, wenn Bauherren und Planer komplexe Ganzglas- oder Glas-Metall-Konstruktionen umsetzen möchten.“ Hierbei handelt es sich oft um den konstruktiven Einsatz von Glas, u.a. für Spezial-Fassaden und Sonderkonstruktionen einschließlich Glasbrücken, Treppen, Brüstungen. Angeboten werden auch geklebte Systeme mit allem was dazugehört. Generell sei man davon überzeugt, dass es sich finanziell lohnt, auf optimierte Konstruktionen (mit geringerem Materialverbrauch) zu setzen, auch wenn diese dann geprüft werden müssen.
Filigrane, geklebte Systeme
Auf die Frage der GLASWELT, wie die Glasspezialisten zum Kleben kamen, meint Bernhard Homeier: „Die Architekten wollten immer filigranere Systeme. Diese lassen sich oft am besten mit Kleben umsetzen. Auch in Verbindung mit anderen Konstruktionsformen ergibt das einen sehr großen Gestaltungsspielraum. Wir arbeiten dabei mit dem 2K-Silikon 993 von Dow Corning.“ Dessen Klebefuge lasse sich statisch berechnen und nachweisen; zudem gebe es Langzeiterfahrungen mit diesem Klebstoff.
Rössler ergänzt: „Wir übernehmen darüber hinaus auch noch die Wartung unserer Konstruktionen. Nehmen wir als Beispiel eine Glasbrücke. Bei dieser müssen jedes Jahr die Klebefugen und/oder die Schrauben nachgeprüft werden. Diese Serviceleistungen und Kontrollen werden zunehmend wichtiger und auch von Seiten der Behörden verlangt.“
Gerade bei komplexen Bauaufgaben mit Glas falle der Montage eine Schlüsselrolle zu. Denn über die Qualität und den Erfolg oder Nichterfolg einer Baumaßnahme entscheide neben der Konstruktion auch die fachgerechte Montage. Homeier: „Auf diesen beiden Gebieten wollen wir uns mit unserem hochqualifiziertem Personal profilieren und hochwertige und innovative Lösungen anbieten.“
Rössler: „Wir arbeiten nur mit festangestellten Monteuren und unternehmen große Anstrengungen unseren gesamten Mitarbeiterstamm, insbesondere in den Bereichen Konstruktion und Ausführung, ständig zu schulen und durch geeignete neue Mitarbeiter zu ergänzen.“ Denn als mittelständisches Unternehmen stehe der langfristige Erfolg im Vordergrund, und dieser gründe sich auf qualifizierte und erfahrene Mitarbeiter.
Seit 2010 ist Glas Oswald GlasbauPartner im Flachglas MarkenKreis. Nachdem sich der Unternehmensverbund entschlossen hatte, seine Tätigkeit auf das hochkomplexe Themengebiet Glasbau auszuweiten, hätte man schnell interessante Synergien erkannt.
Homeier: „Jetzt ist unsere Firma kein Einzelkämpfer mehr. Wir können uns in vielen fachlichen und rechtlichen Fragen mit Experten des Verbunds und mit den Kollegen austauschen. Teures Spezialwissen müssen wir nicht mehr selbst vorhalten, sondern können es im Verband abrufen.“
Darüber hinaus ergeben sich als Mitglied des Flachglas MarkenKreises viele neue Möglichkeiten in Bezug auf die Liefergeschwindigkeit und auch in Sachen Materialkosten.
Auf die Frage nach den Vorsätzen für 2011 meint Axel Rössler abschließend: „Unsere Ziele für 2011 und darüber hinaus sind: 100-prozentig zufriedene Kunden durch pünktliche und qualitativ einwandfreie Bauleistungen. —