Die Gestellpool Europe GmbH fasst die Transportgestelle der teilnehmenden Glaswerke in einem Pool zusammen und verwaltet die für die Nachverfolgung notwendigen Bewegungsdaten (aktueller Standort, Verleihstatus etc.) und ist für die Abrechnung verantwortlich. Ziel ist es, den Schwund und die damit entstehenden Kosten einzudämmen. Auf rund 20 Mio. Euro pro Jahr beläuft sich der Schaden durch Schwund, Nachverfolgung und Produktionsunterberechungen.
Um dieses Problem zu lösen, wurde, initiiert von Semcoglas, in 2008 die Gestellpool Europe GmbH & Co.kg gegründet, die zentral für ihre Mitglieder die Koordination und Nachverfolgung der Transportgestelle übernimmt. Aktuell sind bereits die meisten großen deutschen Glasverarbeiter (u.a. Semcoglas, Glas Trösch, Glaswerke Arnold, Hero-Glas, Interpane, Saint-Gobain Deutsche Glas, Schollglas, Teuto-Glas uvm.) am Gestellpool mit beteiligt.
Dazu Türk Kiziltoprak, der Geschäftsführer der Gestellpool Europe GmbH: „Allen interessierten Unternehmen steht die Mitgliedschaft offen. Teilnehmen können alle Betriebe, die Mehrweggestelle, vor allem die klassischen A- und L-Gestelle, im ‚außer Haus Verkehreinsetzen. Je mehr Betriebe sich beteiligen, desto effektiver wird das ganze System.“
Geschäftsführer Kiziltoprak hat die Konzeption des Gestellpools mit entwickelt, damals noch als Mitarbeiter des beauftragten Oldenburger Forschungsinstituts für Informatik. Die Zielsetzung lautete damals wie heute:
- Effiziente Gestellverwaltung der Teilnehmer
- Verbesserte Gestellversorgung und geringerer Schwund
- Informationsbereitstellung über Gestellstatus für Teilnehmer/Kunden
- Einheitliche Identifikation der Gestelle
- Klar nachvollziehbare Abrechnung
So funktioniert das System
Die Gestellpool Europe GmbH verfügt über die Daten aller registrierten Transporteinheiten, und weiß, ob ein Gestell gerade belegt oder frei ist und wo es zuletzt abgeliefert bzw. übergeben wurde. Die Freimeldungen und gesamte Kommunikation in Bezug auf die Transporteinheiten, wird zukünftig komplett von den Gestellpool-Mitarbeitern durchgeführt, was die Administration der beteiligten Unternehmen deutlich erleichtert.
Um die Übergabe und Entgegennahme von Gestellen besser nachvollziehen zu können, wurden Belegzettel durch eine digitale Lösung abgelöst, wie man sie von UPS kennt. Die Fahrer sind mit einem handlichen Scanner ausgestattet, mit dem sie die Gestelle beim Abliefern auf einen Kunden verbuchen und bei einer Abholung zurückbuchen. Bei diesen Buchungen wird (ohne manuelles Eingeben) der einheitliche Gestellpool-Barcode gescannt, mit dem jedes Gestell ausgezeichnet ist. Dabei wird zudem die Geokoordinate (GPS Ortsstempel) erfasst und die Unterschrift des Kunden aufgenommen. Damit ist die genaue Nachverfolgung gewährleistet.
Die zentral eingehenden Bewegungs- und Stammdaten der Gestelle werden dann in einer Datenbank verwaltet und online auf einer eigenen Internetseite zur Verfügung gestellt. Dort können die Verarbeiter die relevanten Informationen einsehen. Der eigentliche Transport bleibt jedoch nach wie vor Aufgabe des Gestelleigners.
„Was den gewohnten Ablauf beim Ausliefern und Abholen der Gestelle durch den Fahrer angeht, ändert sich eigentlich nichts“, so Geschäftsführer Kiziltoprak, „was sich aber ändert ist, dass man immer genau auf der Gestellpool-Homepage nachverfolgen kann, wo und bei wem ein Transportgestell abgeliefert wurde.“
In der nächsten Ausgabe der GLASWELT zeigen wir, wie einfach die Übergabe eines Gestells, einschließlich des Scannens, durch den Fahrer des Glastransporters funktioniert.—
Die Vorteile des Systems
Für die Kunden, d.h. die Empfänger von Glas oder Fenstern auf Transportgestellen, ergeben sich eine Reihe von Erleichterungen:
branchenweites, einheitliches Verfahren zur Gestellverwendung
zentraler Ansprechpartner für alle Gestelle
freimelden über den Zugang im Internet oder via Telefon/ Fax
aktuelle Übersicht über alle Gestelle mittels kostenloser Software