Aufgrund der teilweise sensitiven Beschichtungen, sind die Oberflächen beschichteter Gläser (für die ISO-Fertigung) eher anfällig für Schäden wie Kratzer, etc. als früher. Die Sensibilität in Bezug auf die Handhabung der beschichteten Scheiben, plus der Umstand, dass jede Hand, die das Glas während der Produktion berührt, spürbar zu höheren Fehlerraten beiträgt. Bei einer hochautomatisierten, d.h. computergesteuerten und maschinengeführten Produktion hinhegen, bewegt sich die Fehler- und Reklamationsrate auf sehr niedrigen Niveau.
In der ISO-Produktion lassen sich alle Prozesse sowie die vor- und nachgelagerten Arbeitsschritte automatisieren: von der Abstapelung der Bandmaße, über den Zuschnitt und das Sortieren der Gläser, bis hin zur Platzierung der Gläser in der richtigen Reihenfolge auf der Isolierglaslinie. Auch die Arbeitsschritte Kantenbearbeitung und Randentschichtung, sowie das Aufbringen eines (trockenmittelintegrierten flexiblen) Abstandhalters und die Gasfüllung sowie die dauerhafte Versiegelung der ISO-Einheit bis hin zum auftragsgemäßen Abstapeln der fertigen Isoliergläser können so umgesetzt werden, dass kein Bediener das Glas berührt. Auf dieser Basis lassen sich ISO-Einheiten in hoher Qualität herstellen.
Setzt der Verarbeiter flexible Abstandhaltersysteme ein, lassen sich auch 3-fach-Einheiten (automatisiert) in einer konstant hohen Produktqualität ebenso schnell und effizient fertigen, wie 2-fach-Gläser. Durch solche flexiblen Spacer auf Silikonschaum-Basis wird der gesamte Randverbund flexibel. Das reduziert (bei thermisch-/klimatischen Veränderungen) die Zugbelastung beim Einbauchen der Scheiben auf den äußeren Dichtstoff, was sich positiv auf die zu erwartende Lebensdauer des Isolierglases auswirkt.
Ein weiterer Vorteil von trockenmittelintegrierten Abstandhaltern auf Schaumbasis sei neben der Flexibilität ihre starke Haftung mit Glas mittels Acrylkleber. Diese zusätzliche Haftebene entlastet das Polyisobutylen, das so ausschließlich als Wasserdampf- und Gasbarriere zum äußeren Dichtstoff (Silikon, Polyurethan oder Polysulfid) fungieren kann. Mit diesen stark haftenden Randverbünden lassen sich höchste Anforderungen für Windlast- und Hurrikan-Tests problemlos bewerkstelligen.
Kurzinterview mit Edgetech
Die GLASWELT sprach mit den Edgetech-Vertretern Johannes von Wenserski (Prokurist) und Christoph Rubel (Leiter Technik und Qualitätssicherung) über die Dynamik am Isolierglas-Markt.
GLASWELT – Wie sehen Sie die aktuelle Entwicklung bei Isolierglas und bei der Warmen Kante?
Johannes von Wenserski – Wir sehen ein deutliches Ansteigen bei 3-fach-ISO. Dies wird sich weiter fortsetzen. In den nächsten 5 bis 10 Jahren wird es fast nur noch Isoliergläser mit Warmer Kante geben. In den USA hat dieser Prozess etwa so lange gedauert.
Christoph Rubel – Das steigende Interesse an Warm-Edge-Produkten wird Investitionen in Anlagentechnik mit sich bringen, insbesondere mit Blick auf die Automatisierung der ISO-Fertigung. Systeme wie unser Super Spacer erlauben durch die automatische Applikation eine wesentlich präzisere Positionierung der Abstandhalter, was sich besonders bei 3-fach-Isolierglas und bei schlankeren Ansichtsbreiten der Fensterprofile auszahlt.
GLASWELT – Gibt es noch weitere Vorteile?
von Wenserski – Für Verarbeiter wird es immer wichtiger, 3-fach-Gläser so schnell wie herkömmliches ISO zu fertigen. Auch das verlangt nach Automation. Heute bieten die Maschinenanbieter Bystronic, For.El und Lisec automatische Applikationen für unsere Abstandhalter an. In Europa sind bereits über 70 solcher Anlagen in Betrieb.
Rubel – Der Isolierglas-Hersteller kann mit flexiblen Spacern auf die Biegestation und die Lagerhaltung von verschieden breite Metall-Abstandhalter-Profile verzichten. Unsere Spacer kommen von der Rolle, sie benötigen deutlich weniger Lagerraum. —
Die Fragen stellte Matthias Rehberger, Chefredakteur der GLASWELT.