Einer der Arbeitsschwerpunkte der Inntaler Metallbau Vertriebs GmbH ist in Zusammenarbeit mit dem Partnerbetrieb FeBaTec GmbH die Entwicklung, Herstellung und Vertrieb von absturzsichernden Systemen.
Dazu erläutert Geschäftsführerin Andrea Konrad: „Wir sind ein sehr innovativer Familienbetrieb, der sich seit Jahren intensiv mit dem Thema der Lastableitung bei der Montage von Absturzsicherungen beschäftigt. 2014 brachten wir die ersten eigenen Produkte zu diesem Themenbereich auf den Markt, nachdem wir keine akzeptablen Lösungen dafür gefunden hatten.“
Alle lieferbaren Befestigungsdübel oder Montageschienen waren für diesen Anwendungsfall entweder nicht geeignet oder im baurechtlichen Sinn nicht verwendbar, so die Geschäftsführerin.
Hintergrund: Die entsprechenden Produkte wurden weder nach technischen gültigen Baubestimmungen hergestellt, noch verfügten sie über eine allgemein bauaufsichtliche Zulassung.
Dazu Konrad: „Es gab zwar viele Produkte, welche über Prüfberichte nach ETB-Richtlinie verfügten, was aber laut Aussage von unseren Beratern als Verwendbarkeitsnachweis nicht ausreichend ist.
Die am Bau verwendeten Produkte wurden zwar von Statikern und Prüfstatikern leidlich ‚akzeptiert‘, aber meist nur, da es nichts anderes gab.“ Die Planungssicherheit des Monteurs war somit von der jeweiligen Einstellung des Prüfstatikers abhängig. Das führte bei einer Reihe von Bauvorhaben zu teuren Umrüstungen oder Rückbauten, erinnert sich die Geschäftsführerin.
Die Spezialisten von Inntaler Metallbau nahmen dann kurzentschlossen das Ruder selbst in die Hand und entwickelten für ihre Geländer-Produkte einen Spezial-Anker (BS600 und BS700). Diese werden entsprechend der technischen Baubestimmungen hergestellt.
Dazu kommt, dass die Tragfähigkeit dieser Ankers rechnerisch nachweisbar ist. Konrad: „Damit ist dieses Bauprodukt als geregeltes Bauprodukt einzustufen und wir konnten unseren Kunden eine rechtssichere Lösung bieten.“
Interessant für Monteure: Bei dieser Befestigung werden die Lasten zwar durch das Profil geleitet, jedoch dann direkt in den Baukörper eingeleitet, so dass keine Kräfte auf das Fenster-Profil beziehungsweise auf dessen Stahleinlage selbst einwirken.
System-Alternativen bereichern den Markt
„Mittlerweile verfügen sowohl die Anbieter Würth als auch SFS über allgemein bauaufsichtliche Zulassungen für ihre Montageschienen, was wir sehr begrüßen, denn das gibt uns wiederum die Möglichkeit, diese Systeme unseren Kunden als Alternative zu empfehlen“, so die Geschäftsführerin. „Unser Haupt-Anliegen ist es, unsere innovativen Geländersysteme, wie z. B. die Glasbrüstung BG015, sicher anbieten zu können. Wir sehen es dabei als unsere Service-Aufgabe an unsere Kunden dafür rechtssichere Befestigungslösungen empfehlen zu können.“
Leider gibt es laut Konrad am Markt noch viele Unklarheiten und unterschiedliche Aussagen der Anbieter, aber auch immer wieder unterschiedlich interpretiertes Fachwissen bei Prüfämtern, Statikern und anderen Fachleuten.
„Es ist ein großes Anliegen unseres Unternehmens, dass bald von offizieller Stelle eine allgemeine und verständliche Handlungsanleitung für den Nachweis von absturzsichernden Bausystemen herausgegeben wird“, so Geschäftsführerin Konrad gegenüber der GLASWELT.