Was steckte im Next Studio hinter den futuristische Konzepten der Referenten?
„Visionäre Architektur“ lautete der Titel des Vortrags von Tobias Walliser. Der Mitbegründer des “Laboratory for Visionary Architecture” (LAVA) und Professor für Architektur und Innovative Bau- und Raumkonzepte an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Stuttgart veranschaulichte zunächst die Philosophie des renommierten Büros – „More with less“ bedeute zum Beispiel, mit möglichst geringem Einsatz natürlicher Ressourcen ein für den Bauherr bestmögliches Ergebnis zu erzielen. Charakteristisch für LAVA sei auch die Arbeitsweise.
Man setze auf eine ausführliche Bestandsaufnahme bzw. Analyse, einen konsequenten digitalen Workflow sowie neueste (Produktions-)Technologien und lasse sich immer wieder aus der Natur inspirieren, so Tobias Walliser. Wie dies in der Praxis genau aussieht, schilderte der Architekt unter anderem anhand des LIFE Hamburg – einem innovativen energieautarken Campus für lebenslanges und selbstbestimmtes Lernen.
Darüber hinaus zeigte Tobias Walliser visionäre Projekte wie den Energie- und Zukunftsspeicher in Heidelberg oder den Deutschen Pavillon zur EXPO 2020 in Dubai. Hier gestaltete LAVA ein besonders nachhaltiges vertikales Ensemble von Gebäudeteilen, das von einer gemeinsamen Struktur gefasst wird – ein kreativer und visionärer Entwurf.
Recycling-Aluminium von Wicona für Hochhaus-Fassaden
Andreas Moser beleuchtete das von Cyrus Moser entworfene „Hybrid-Konzept“ des One Forty West in Frankfurt. Das Hochhaus fällt mit seinen umlaufenden Balkonen direkt ins Auge und zeichnet sich durch eine gemischte Nutzung mit Premium-Appartements, Hotel und Gastronomie aus – kurze Wege und flexible Strukturen fördern die Interaktion und Lebensqualität der Menschen.
Ein weiteres, herausragendes Projekt des Büros ist das in unmittelbarer Nähe noch im Bau befindliche Ninty-Nine West – auch Senckenberg Turm genannt. Eine der Besonderheiten hier: Dank des Einsatzes von Recycling-Aluminium von Wicona an der Fassade konnten mehr als 2600t CO2 eingespart werden.
Die Gebäudehülle für das nördlichste Rathaus in Schweden
„Architektur ist im Wesentlichen die Inszenierung menschlicher Interaktion“ – so lautete das Credo von Louis Becker. Was der Global Design Principle des international agierenden Büros Henning Larsen Architects unter „Creating Places“ versteht, erklärte er in seinem Vortrag anhand zahlreicher beeindruckender Projektbeispiele aus verschiedenen Klimazonen.
Ob das neue Rathaus in Kiruna – der nördlichsten Stadt Schwedens –, das Zukunftsquartier Wolfsburg Connect in der VW-Stadt oder die kreative Umsetzung der Queensland University of Technology in Brisbane: Für jedes der Bauvorhaben hat das Team von Henning Larsen Architects ein genau auf die örtlichen Gegebenheiten abgestimmtes Gebäudedesign- und Nutzungskonzept mit dem „Menschen im Mittelpunkt“ entwickelt – immer auf Basis einer ausführlichen Analyse der Nutzeranforderungen. Louis Becker: „Architektur muss direkt mit den Nutzern sprechen und der Gesellschaft, in der sie gebaut wurde, etwas zurückgeben.“
Tipp der GLASWELT Redaktion
Die Aufzeichnung des Events ist unter https://www.youtube.com/watch?v=MbWqhJeRClE oder über den Kanal des Next Studio by Wicona + Partners auf YouTube abrufbar.