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Der Omniturm in Frankfurt

Glasfassade mit flottem Schwung

Als „kecken Hüftschwung“ bezeichnen die Frankfurter die Wölbung in der Silhouette des neuen Hochhauses. Einige horizontal aus der Hauptachse verschobene Ebenen auf halber Höhe sind es, die die markante Kubatur des Omniturms ausmachen.

Entworfen vom dänischen Architekten Bjarke Ingels, steckt hinter dem architektonischen Akzent der besondere Nutzungsmix des Hochhauses: Der sich aus der Fassade wölbende „Hüftschwung“ kennzeichnet den Wohnbereich von der 15. bis zur 22. Etage, der sich von den übereinander gestapelten Geschossen mit Büros und öffentlichen Nutzungen optisch abhebt.

Als erstes Hochhaus in Deutschland vereint der Omniturm in seinem Raumprogramm Arbeiten, Wohnen und öffentliche Bereiche auf seinen 45 Ebenen.

Durch die Achsenverschiebung bei den Wohnebenen entstanden versetzt zueinander angeordnete Balkone. Aus statischer Sicht war der „Hüftschwung“ allerdings eine Herausforderung – die die Planer mit elegant geneigten Stützen lösten.

Die Ecklösung des Omniturms bedurfte der Zustimmung im Einzelfall und einer Fremdüberwachung. Die Fertigungskontrolle übernahm das ift Rosenheim.

Foto: Olaf Rohl/Saint-Gobain Glass

Die Ecklösung des Omniturms bedurfte der Zustimmung im Einzelfall und einer Fremdüberwachung. Die Fertigungskontrolle übernahm das ift Rosenheim.

Fassadenbauer aus Bayern

Die Entwicklung und Fertigung der Fassade erfolgte durch die Dobler Metallbau GmbH aus Bayern. Neben der speziell für dieses Projekt entwickelten geschosshohen Elementfassadenkonstruktion bildet das hochhaustaugliche Öffnungselement des Fassadenbauunternehmens ein besonderes Highlight des Projekts.

Das von den Dobler-Ingenieuren entwickelte Vertikalschiebesystem (VSF) schaffte es innerhalb kürzester Zeit vom Prototypen zum ausführungsreifen Öffnungssystem, das die Lüftungsfunktion, die Absturzsicherung und einen hohen Nutzerkomfort perfekt vereint.

Sämtliche Komponenten wurden im niederbayerischen Werk Deggendorf zu einer voll vorgefertigten Elementfassade komplettiert. Insgesamt wurden rund 2500 Einzelelemente zur Frankfurter Baustelle geliefert und mittels Konsolplatten direkt an den Rohbau montiert.

Sonnenschutz und Tageslicht

Viel Tageslicht gelangt durch die 15 000 m2 Sonnenschutzglas ins Innere des Hochhauses. Das für die Büroetagen verwendete Cool-Lite-Xtreme 70/33 von Saint-Gobain ist ein 3-fach-Sonnenschutzglas mit der Selektivität von 2,12 und einer Lichtdurchlässigkeit von 66 – 70 % (je nach Glasaufbau). Der g-Wert beträgt 0,32 – 0,33 (je nach Glasaufbau), der Ug-Wert 1,0 W/(m²K).

Anders als erwartet sind die 3000 × 3800 mm großen VSG-Scheiben nicht aus TVG oder ESG, obwohl dies bei großformatigen Gläsern zum Schutz vor thermischem Bruch meist nötig ist. Die ausführlichen Thermostressanalysen der Statiker ergaben, dass ein entsprechender Kantenschliff die Belastbarkeit der Kanten und damit die der ganzen Scheiben ausreichend erhöht.

Für die Ecken des Gebäudes wünschte sich der Architekt eine durchgehende und filigrane Optik. Darum verzichtete man dort auf Profile und wählte Ganzglasecken. Damit diese statisch wirksam sind, wurden sie als Stufen-Isolierglas ausgebildet. Als Randverbundmaterial dient ein Silikon, das zugleich die Stufen schwärzt.

Für die Ecklösung des Omniturms bedurfte es einer Zustimmung im Einzelfall und einer Fremdüberwachung. Die Fertigungskontrolle übernahm das IFT Rosenheim.

Drei SGG-Standorte im Einsatz

Die Produktion der 15 000 m2 Glas verteilte sich auf drei Saint-Gobain-Werke: So konzentrierte sich das Glassolutions Objekt-Center in Radeburg auf die Gesamtsteuerung des Projekts sowie die Herstellung der kleineren Gläser.

Eckelt Glas von Glassolutions Austria produzierte vor allem die komplexen Eckelemente. Und die Gläser mit hohem Seriencharakter wurden in Zusammenarbeit mit dem Saint-Gobain Werk Pietta Glass gefertigt.

Von den drei unterschiedlichen Standorten wurden die Gläser direkt zu Metallbau Dobler nach Deggendorf geschickt, der die Elementfassade im Werk vorfertigte. Die geschosshohen, bereits alle erforderlichen Bestandteile beinhaltenden Einzelelemente wurden dann von dort nach Frankfurt zur Baustelle geliefert und direkt ­montiert.

Die insgesamt 15 000 m² Glas für das Projekt lieferten drei Saint-Gobain Werke. Das Glassolutions Objekt-Center in Radeburg, Eckelt Glas von Glassolutions Austria und das Saint-Gobain Werk Pietta Glass.

Foto: Olaf Rohl/Saint-Gobain Glass

Die insgesamt 15 000 m² Glas für das Projekt lieferten drei Saint-Gobain Werke. Das Glassolutions Objekt-Center in Radeburg, Eckelt Glas von Glassolutions Austria und das Saint-Gobain Werk Pietta Glass.

Objektdaten ­Omniturm

Architekten: BIG – Bjarke Ingels Group, Kopenhagen; B&V Braun Canton Architekten, Frankfurt

Fassadenberatung: ATF, Frankfurt a. M.

Metallbau: Dobler Metallbau GmbH, Werk Deggendorf

Glas: Saint-Gobain Building Glass Deutschland

Glastyp: Klares Basisglas Planiclear mit Sonnenschutzbeschichtung Cool-Lite Xtreme 70/33

Glas: SGG Glassolutions Objekt-Center, Standort Radeburg, ; Eckelt Glas, ; SC Pietta Glass Working Srl,

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