Bei Neubau des Nationalparkzentrums Ruhestein im Schwarzwald mit seinen spitzwinkligen Geometrien ist kein Detail wie das andere. Die beteiligten Ingenieurbüros und Gewerke wurden vor Ort vor außergewöhnliche Herausforderungen gestellt. Das komplexe statische Konzept mit mehreren übereinanderliegenden Brückenträgern stößt an die Grenzen des konstruktiven Holzbaus.
An Stellen, an denen die physikalischen Kräfte zu groß werden, wurden daher hybride Konstruktionen aus Holz und Stahl eingesetzt. Je nach Anforderungen an die Nutzung des Gebäudes wurde eine vielfältige Verwendung von Holzarten (Nadelholz, Buche) und Holzwerkstoffen (Vollholz, Brettschichtholz, Brettsperrholz, Furnierschichtholz) berücksichtigt. Das verwendete Holz stammt vorwiegend aus heimischen Wäldern.
Wie ist das Gebäude aufgebaut?
Das Haupttragwerk besteht aus Holz-, Stahl- und Hybridfachwerken mit einer Höhe von bis zu fünf Metern. Zwischen den Fachwerken sind vorgefertigte Dach- und Bodenelemente als Kastenträger eingehängt. Einige der Riegel sind vollflächig als wandartige Träger aus Brettsperrholz ausgeführt. Die besonderen Geometrien der Ecken und Winkel sowie die Installation der Promat-Verglasung auf der vorhandenen Holzfachwerk-Konstruktion stellten für das Team eine nicht alltägliche Herausforderung dar, die perfekt gemeistert wurde, so Promat Projektleiter Steffen Fritz.
So wurden die Gläser befestigt
Da das Objekt keinen klassischen „Rohfußboden“ hat und die Verglasung sicher auf der Holzfachwerk-Konstruktion angebracht werden musste, erfolgte die Aufstellung der Verglasung direkt auf mit Promat-H bekleideten Stahlwinkeln, die seitlich an den Holzdecken befestigt wurden.
„Nach dem Einbau der statisch bemessenen Stahlwinkel und der Bekleidung mit Promat-H wurden diese Bereiche mit Holzvertäfelungen optisch „retuschiert“, erklärt Steffen Fritz.
Insgesamt wurden im Gebäude etwa 120 m2 der Promat-Konstruktion 385.33, Promat-Ganzglaswand F1-30 ohne glasteilende Profile sowie eine Promat-Konstruktion 385.41 - Promat-Ganzglastür 30 verbaut. Die absturzsichernde Verglasung erfolgte mit einem 12/15/6:6 Scheibenaufbau (d = 40 mm).
Weitere Herausforderungen
Zusätzlich mussten zwei weitere Besonderheiten bewältigt werden: Für die Silikonierung der Glasstöße stand nur etwa 20 - 30 mm Platz zur Verfügung, und die spitzwinklige Geometrie des Gebäudes erforderte eine Bestätigung des 49°-Winkels der Glaskonstruktion.
Die Herausforderung bestand darin, zwischen dem diagonalen Holzfachwerk und der Verglasung sehr wenig Abstand zu haben. Daher war es äußerst komplex, die Verglasung zu silikonieren. Doch auch diese spezielle Herausforderung vom Stahlbauer oder Verarbeiter gemeistert, resümiert Projektleiter Steffen Fritz.
Mit dem Einsatz von Promat-Systemglas und dem Expertenwissen von Promat gelang die Kombination aus Transparenz, besonderer Gestaltung und Sicherheit bei diesem Objekt mit sehr speziellen Anforderungen.