Es ist beeindruckend: Wenn man den neuen Showroom in Grevenbroich betritt, wird man von neuesten State-of-the-Art Maschinen von Bottero empfangen. Dazu zählen der VSG-Schneidtisch 548 LAM sowie ein CNC Bearbeitungszentrum Pratica Plus 3300, ebenso Scheiftechnik vom Feinsten mit der Victralux 111 FX zur Kantenbearbeitung. Alle Anlagen im Showroom in Grevenbroich sind Wandermaschinen, das bedeutet, sie kommen für ein Jahr hierher, dann stehen sie zum Verkauf.
Auf die Frage der GLASWELT, warum Bottero kürzlich in Grevenbroich einen Showroom eröffnet hat, sagt Stéphane Soudais, Niederlassungsleiter von Bottero Deutschland: „Jetzt war einfach der passende Zeitpunkt. Die Möglichkeit auf Messen zu gehen, war im letzten Jahr sowie im erste Halbjahr 2021 nicht möglich. Das war dann der finale Auslöser, dass wir in einen eigenen Showroom investiert haben. Dazu kommt die Zeit, die wir hier haben, um unsere Kunden ganz gezielt betreuen zu können.“
So etwas schätzen die Kunden, wie Soudais unterstreicht. Darüber hinaus Nutzen die Verarbeiter gerne die Chance, ungestört die Anlagen begutachten und prüfen zu können, inklusive einer persönlichen Betreuung durch die Bottero-Techniker.
Bei Events ist in Grevenbroich häufig die Bohle AG als Partner mit vor Ort. Bohle hat im Showroom eine Wasseraufbereitungsanlage stehen, die mit der Schleifanlage gekoppelt ist. Zudem bietet Bohle bei Events auch Schulungen mit an, z. B. zur industriellen Glasschneidtechnologie.
Was leistet der neue Showroom?
Stéphane Soudais: „Maschinen lassen sich auf Messen kaum in Ruhe begutachten, geschweige denn selbst über Stunden auszuprobieren. Im Showroom geht das hingegen, denn diesen beziehungsweise die Anlagen haben unsere Firmenkunden auf Wunsch ganz für sich allein, zudem können sie Mitarbeiter mitbringen oder auch ein Team.“
Zudem erlaube der Showroom, Events mit einem ausgewählten Kreis an Verarbeitern durchzuführen und dabei neue Entwicklungen zu präsentieren und (neue) Maschinen und deren Arbeitsweise vorzuführen. Gleichzeitig besteht für Besucher die Möglichkeit, sich mit Kollegen auszutauschen, wenn diese ebenfalls vor Ort sind.
Weiter führt Bottero (www.bottero.com) im Showroom auch Schulungen für Glasverarbeiter durch. Diese können aufgrund der großzügigen Räumlichkeiten mit ihren Mitarbeitern, den Bedienern und Maschinenführern kommen.
Dazu erläutert Soudais: „Unser Showroom-Konzept haben wir in Italien erfolgreich erprobt und sprechen jetzt hier in Grevenbroich Kunden aus ganz West- und Nordeuropa an. Und das wird bereits vielfach genutzt.“
Zur Erinnerung: Kunden aus der DACH-Region, aus Benelux, Dänemark und Polen werden von hier aus betreut, selbst bis nach Kroatien bieten wir unsere Services an.“
Welche Anlagen sind aktuell in Grevenbroich zu sehen?
Gegenwärtig ist im Showroom der Deutschlandzentrale von Bottero für den Zuschnitt eine Float-VSG Kombi mit 363 BCS + 548 LAM-38 Vollauto in Betrieb. So lassen sich vor Ort im laufenden Betrieb ungestört Details aus der Fertigung der Verarbeiter diskutieren und beleuchten.
Die Float 363BCS ist mit der Kombi-VSG Schneidanlage 548LAM gekoppelt, mit der ein automatisches Brechen im Vollautomatikmodus umgesetzt werden kann, inklusive automatischer Trimmentfernung und Diagonalschnitten.
Beim VSG-Zuschnitt mit der 548er kommen spezielle Heizlampen zum Einsatz. Mit dem Heizelement wird die Wärmeenergie fokussiert auf die Folie gebracht und nur in diesem Bereich erwärmt. Soudais: „Mit der 548er lassen sich Zyklen umsetzen, die mit dem Laser vergleichbar sind, wobei unsere Anlage viel günstiger ist.“
Saubere Glaskante wird immer wichtiger
Nicht nur mit Blick auf das Vorspannen und zur Senkung der Bruchgefahr im Ofen, sondern auch in Bezug auf die (optische) Kantenqualität wird das Kantenschleifen von Gläsern immer wichtiger. Deshalb steht im Showroom auch ein Kantenschleifautomat: Mit der Bottero Victralux 111 FX zur Kantenbearbeitung ist eine Anlage zu sehen, die mit 11 Spindeln ausgestattet ist. Eine Besonderheit ist die „Diamant-Spindel“, diese verfügt über eine automatische Null-Stellung, die dafür sorgt, dass der Verbrauch der eingesetzten Diamantscheiben kompensiert wird.
Stéphane Soudais: „Weiter haben wir unsere Flex Edge im Programm, die jüngste Generation unserer horizontalen, doppelseitigen Schleifmaschinen. Diese
Schleifanlage ist ein gutes Beispiel dafür, wie vielseitig sich Anlagen heute aufbauen lassen. Die Flex Edge lässt sich mit 10 bis 17 Spindeln bestücken.“
Bei der Flex Edge lassen sich Position und Typ der Spindel an die Kundenwünsche anpassen sowie später auch wieder ändern/erweitern: Das umfasst die Reihenfolge, den Typ und die Anzahl der Spindeln.
Dadurch kann ein Glasverarbeiter bei Bedarf sehr schnell seine Leistungsfähigkeit erhöhen, ohne gleich eine neue Anlage anschaffen zu müssen.
Wie entwickelt sich der Markt?
„In meinen Augen entwickelt sich der Markt sehr positiv. Die Situation ist ganz anders als in 2020, als die Pandemie über uns hereinbrach. Damals haben die meisten Unternehmen ihre Investitionen zurückgehalten und verschoben und so sehen wir aktuell einen Boom. Wir bei Bottero Deutschland haben schon jetzt unsere Planziele für 2021 erreicht. Die Herausforderung mit der wir konfrontiert sind ist es, alles produzieren zu können was unsere Kunden benötigen. Wir haben dafür bereits heute eine Reihe an Projekten am laufen und Verträge für 2022 abgeschlossen.“
Welche Anlagen liegen im Trend?
„Generell muss in der Werkstatt der gesamte Prozess stimmen“, so die Auskunft von Stéphane Soudais: „Was braucht der Kunde? Die beste Technik, die er für den passenden Preis erhalten kann. Hier muss für ihn die Wirtschaftlichkeit stimmen und der Return of Invest. Und danach richten wir auch unsere Anlagen aus.“
Ganz neu im Programm ist die Flex Egde, eine horizontale doppelseitige Schleifanlage, die komplett modular aufgebaut ist, d. h. der Verarbeiter kann die Anlage nach Bedarf erweitern, und das sowohl in der Länge, als auch in der Breite, inklusive der Spindelanzahl, diese reicht von 10 bis 17 Spindeln. Das kann für den Verarbeiter wichtig werden, wenn er z. B. durch Anschaffung eines ESG-Ofens deutlich mehr Schleifkapazitäten braucht.
Soudais: „Wir sehen zudem eine verstärkte Nachfrage nach Laminier-Anlagen. Bei uns ist das die Flex Lami. Insbesondere fertigen immer mehr Verarbeiter VSG aus ESG.
Wie sieht es mit der Digitalisierung aus, wie ist Bottero hier aufgestellt?
Im Rahmen der Digitalisierung hat Bottero auch eine Reihe von Augmented Maintainence-Tools entwickelt. Dazu Stéphane Soudai: „Wir bieten für den Maschinenbediener einen einfachen Zugang zu den notwendigen Informationen. Das ist für die Techniker wichtig, damit sie falls nötig schnell eingreifen können. Nehmen Sie unsere Pratica Plus, dort finden Sie an allen wichtigen Stellen QR-Codes aufgeklebt. Hält der Bediener das zugehörige Tablet darauf, kann er an den jeweiligen Stellen den aktuellen Stand der Anlage und die zugehörigen Daten abrufen und entsprechend reagieren. Weiter kann er über die QR Codes auch Handlungsanleitungen abrufen, die zeigen, was genau zu machen ist. Unser Remote-Support kann sich mit dem Tablet des Technikers verbinden und ihn bei seiner Arbeibt leiten und unterstützen.
Welche Rolle spielt der Service?
Der Service werde laut Bottero immer wichtiger, insbesondere der Remote Support, der täglich vielfach genutzt wird. Soudais: „Über eine Art Team-Viewer kann der Anwender direkt mit dem Support sprechen, und die Techniker können ihn führen bzw. direkt auf die jeweilige Maschine zugreifen.“ So wird meist schnell eine Lösung gefunden, oder falls ein Techniker doch kommen muss, wird vom Support alles entsprechend vorbereitet. Soudais: „Der Remote-Support ist sehr schnell und das schätzen die Kunden.“
Bottero Showroom: Jetzt zum open House anmelden
Hier zum Open House anmelden:
Das nächste Bottero Open House findet vom 21. bis 23.09.2021 im Showroom in Grevenbroich statt. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, bitten die Veranstalter um eine frühzeitige Anmeldung.
Interessierte können sich anmelden unter