Seit rund über einem Jahr arbeiten wir mit zwei systron-Anlagen. Diese Anlagen nutzen wir mit Fokus auf Interieurgläser und sind damit sehr zufrieden,“ so Matthias Baumgartner, technischer Betriebsleiter bei Arbonia in Deggendorf.
Der Hauptfokus von Arbonia liegt im Segment Interieurglas, inklusive Duschkabinen sowie weitere Glassysteme für den Innenbereich. Hierfür werden Produkte aus ESG sowie auch aus VSG gefertigt. Seit dem Jahr 2021 richtet sich ein Trend zunehmend hin zu Sonderlösungen, und entsprechend werden so auch immer stärker Modellscheiben nachgefragt. Diese steigende Nachfrage erforderte entsprechende Investitionen.
„Wir konnten unseren Regionalmarkt mit Modellscheiben im VSG-Bereich nicht mehr richtig bedienen, daher brauchten wir eine weitere CNC-Anlage zur Fertigung dieser Gläser“, erläutert Matthias Baumgartner. Nach Prüfung einer Reihe von Anlagen von unterschiedlichen Anbietern entschieden sich die Verantwortlichen von Arbonia dann für eine zweite systron 3525proHD inklusive Wasch- und Trocknungsstation.
Dazu Betriebsleiter Baumgartner: „Für uns war systron der einzige Anbieter, der es uns mit seinen Anlagen ermöglicht, Gläser mit einem Minimalmaß von 120 mm Höhe – statt bisher 200 mm – vertikal zu fertigen. Diese kleinen Gläser mussten wir bisher an horizontalen Anlagen fertigen, notwendige Löcher dann händisch bohren, das war äußerst unproduktiv. Durch die neue Anlage können wir nun auch bei solchen Produkten einen Großteil der Gläser automatisiert fertigen. Dadurch ist hier die Produktion jetzt deutlich schneller und effizienter.“
Baumgartner ergänzt: „Außerdem hatten wir uns in den Jahren zuvor schon einiges an Know-How in der Bedienung der systron proHD aufbauen können. Das Ergebnis: Mit der gleichmäßigen und gleichbleibend guten Qualität des bearbeiteten Glases sind wir top zufrieden.“
Clever geplante Montage
Die Herangehensweise des Auf- und Umbaus der beiden systron Bearbeitungsanlagen war penibel geplant, da keinerlei Leerlauf entstehen durfte. So wurde zuerst die neue Maschine inklusive Speicherlösung an einem gut durchdachten, neuen Standort installiert.
Nach kurzer Einarbeitung der neuen Anlage, konnte die erste proHD zum neuen Platz übersiedelt und genau gegenüber der neuen Anlage aufgebaut werden. Diese wurde daraufhin auch gleich mit den Speichersystemen ausgestattet. „Die Face-To-Face Aufstellung der beiden Anlagen hat aus unserer Sicht mehrere Vorteile: Neben dem gemeinsamen Vorbereitungsplatz, sowie einer einfacheren Ersatzteilbevorratung ist auch das Einarbeiten von neuen Mitarbeitern viel einfacher, wenn gleich daneben an der zweiten Anlage ein erfahrener Bediener arbeitet,“ erklärt Matthias Baumgartner.
Auch bei Losgröße 1 hohe Flexibilität und gute Performance
Im Schnitt werden rund 50 Gläser bei Arbonia pro Schicht auf der proHD verarbeitet. „Wir produzieren größtenteils komplexe Gläser in Losgröße 1, eine flexible Anlage mit umfangreichen Bearbeitungsmöglichkeiten ist für uns deshalb sehr wichtig,“ erklärt der Betriebsleiter.
„Der Wasserstrahler ist hier eine produktive Technik, da er sehr vielseitig für Löcher und Ausschnitte im Glas eingesetzt werden kann. Wir erwarten, dass die nachgefragten Gläser künftig noch komplexer werden, so gab es für uns an der Wasserstrahl-Schneidetechnik keinen Weg vorbei.“
Automatisierung mit 30-Slot-Speichersystemen
Aktuell sind bei Arbonia insgesamt vier systron Glasspeicher im Einsatz: Ein- und auslaufseitig bei der neuen proHD, sowie der nachgerüstete ein- und auslaufseitige 30-Slot-Speicher bei der proHD von 2019.
Der Betriebsleiter zeigt sich damit sehr zufrieden: „Bei Schichtwechseln und in den Pausen wurde vor der Speicher-Einführung nicht gearbeitet, diese Stillstände gehören jetzt der Vergangenheit an.“
Ebenso arbeitet die Anlage beispielsweise bei einem kurzfristigen Ausfall eines Bedieners von selbst weiter. Um die 4 Stunden kann ein voll befüllter Speicher fahren. Man merkt deutlich an der Stückzahl, dass die Speicher mehr Output bringen, die Steigerung liegt bei rund 20 Prozent. Zudem spart sich der Bediener viele Wege und kann viel ergonomischer arbeiten als bisher.“
Künftig setzt das Team von Arbonia noch weiter auf Automatisierung: „Mit dem neuen Speichersystem von systron haben wir uns an diese Automatisierungslösung herangetastet.
Die Umstellung war einfach, wir haben ab dem 1. Tag gesehen, dass sich die Mehrkosten für den Glasspeicher lohnen, auch bei 3-Schicht-Besetzung.
Aufgrund unseres hohen Komplexitätsgrades in der Fertigung ist Automatisierung nicht ganz leicht. In Richtung Speicherlösungen wollen wir noch weiter automatisieren, sowohl beim Ofen als auch beim Zuschnitt wären Speicher dieser Art für uns sinnvoll,“ erläutert Matthias Baumgartner weitere Pläne zur Automatisierung.