Der zweistöckige Bau, für dessen Entwurf das Architekturbüro EHDD aus San Francisco verantwortlich zeichnet, ist von einer blau schimmernden Glasfassade (1672 m2) vollständig umhüllt.
Obwohl alle Gläser den gleichen Blauton aufweisen, ergibt sich durch die unterschiedlichen Lichteinfallwinkel eine faszinierende, abstrakte Wirkung, die dank der Beleuchtung selbst nach Einbruch der Dunkelheit sichtbar bleibt.
Dazu Architektin Katherine Miller von EHDD: „Die Glasfläche soll an den Ozean erinnern. In den ersten Stadien des Designs beschlossen wir, dass die Gebäudehülle drei Eigenschaften aufweisen sollte: Tiefe, Variabilität und Leuchtkraft. Da der Bau in erster Linie als Theater dient, sollte der Tageslichteinfall durch die Fassade ausgeschlossen werden.“
Als Werkstoff wählten die Designer Glas, um eine Lebendigkeit in der Fassade zu erzielen. Das Ergebnis ist eine belüftete Fassade als Wetterhaut, die aus 839 entspiegelten Glastafeln besteht. Diese weisen unterschiedliche Größen und Formen auf, die auf die geschwungene Linie des Gebäudes abgestimmt sind.
Zum Einsatz kamen 3-fach-Laminate: Für den Aufbau wurde 6 mm starkes, thermisch gehärtetes Ätzglas verwendet – kombiniert mit 1,52 mm dicken SentryGlas Ionoplastfolien, blau getöntem thermisch gehärtetem Glas, einer weiteren Lage SentryGlas in 1,52 mm Dicke und 6 mm Sicherheitsglas, das auf Position 6 mit einem keramischen Trübungsmittel beschichtet ist.
Die innerste Glasscheibe enthält eine Spiegelbeschichtung, die Leuchtkraft und Variabilität erzeugt. Sie sorgt für eine subtile Reflexion des Himmels und der Umgebung, wodurch sich zwischen den Tafeln leichte Farbverschiebungen ergeben.
Angesichts dieser Farbvariationen herrscht allgemeines Erstaunen, wenn man erfährt, dass alle Glastafeln gleich aufgebaut sind. Die blaue Farbe des Ozeans wurde durch eine Mittelscheibe aus blau getöntem Glas erzeugt. Die äußere Lage besteht aus eisenarmem Glas, das auf der ersten Oberfläche mit Säure geätzt wurde, um die Reflektivität der innersten Glasschicht zu verringern.
Die Gläser wurden von der Firma Woodbridge Glass (www.woodbridgeglass.com) aus Kalifornien (USA) geliefert. Jedes der trapezförmigen Gläser wurde direkt nach einem 3-D-Modell gefertigt. Für SentryGlas als Zwischenlage entschied sich das Design-Team aufgrund dessen strukturellen Eigenschaften und seiner hohen Kantenstabilität, da alle Fugen zwischen den Tafeln beständig den Einflüssen der Elemente ausgesetzt sind.
Eine „Übung in Frustration“ für den Laminierer
Der Glas-Laminierer war Pulp Studio (www.pulpstudio.com) aus Kalifornien (USA). Für Geschäftsführer Bernard Lax war das Projekts eine „Übung in Frustration“. Über 800 Modellgläsern herzustellen, sei eine Aufgabe, die an Komplexität kaum zu überbieten sei. Jede Scheiben setzt sich aus drei verschiedenen Teilstücken zusammen, keine zwei Gläser mit gleicher Form.
Die drei Basisgläser der Laminate mussten vorab poliert werden und bei der Kantenausrichtung waren engste Toleranzen einzuhalten.
Aquarium of the Pacific
Architektur: EHDD Architects
Fassadenberater: Büro Happold
Glaslieferant: Woodbridge Glass
VSG-Hersteller: Pulp Studio, Inc.
Verbundglas-Folien: Trosifol