Pyrobel Brandschutzgläser von AGC sind seit über 35 Jahren am Markt, die Produktpalette ist umfangreich und deckt mehrere Bauarten ab. Einziartig ist, dass diese Gläser Cradle to Cradle Silber zertifiziert sind.
Die allgemeine bauaufsichtliche Zulassung (abZ) der Pyrobel Brandschutzgläser ist derzeit beim Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) in Vorbereitung.
Das gut ausgebaute Liefernetz steht bereits, sodass die Marke bald auch in Deutschland ohne Zustimmung im Einzelfall (ZiE) einsetzbar wird, so AGC. Die Pyrobel-Produkte sind als zuschneidbare VSG sowie als maßgeschneiderte und vorgespannte Isoliergläser mit Brandschutz, Wärmedämmung und Sonnenschutz verfügbar. Sie sind ein zuverlässiger Schutz vor Feuer, Rauch und Hitze. Im Brandfall schützen die Gläser die Fluchtwege, erleichtern Rettungsdiensten der Zugang und erhalten die Stabilität von Strukturelementen. AGCs’ Pyrobel-Unit bietet zudem auch eine anwendungstechnischer Beratung an. Das Netzwerk in Europa umfasst inzwischen 100 Partner und drei europäische Produktionsstätten.
Wie ist Pyrobel Brandschutzglas aufgebaut
Pyrobel ist eine Verbundglas, das im GebäudeInneren, je nach Klassifizierung, über einen oder mehrere schaumbildende Interlayer verfügt. Im Brandfall reagieren die Interlayer und bilden eine feste und opake Feuerschutz-Barriere, die den Feuerüberschlag verhindert, den Wärmedurchgang mindert und die Temperatur auf der Scheibenoberfläche niedrig hält. Die entsprechenden Glas-Interlayer sind für den Betrachter unsichtbar. Das Produkt ist beidseitig feuerbeständig gemäß EN 13501-2 und in Holz-, Stahl- und Verbundstofftüren, verglasten Trennwänden und Vorhangfassaden getestet.
Die Gläser werden im Format 2250 x 3210 mm geliefert und sind, mit entsprechenden Anlagen, schneid- und verarbeitbar. In Deutschland wählen Verarbeitern derzeit meist den direkten Vertriebsweg und lassen sich die Gläser schon zugeschnitten liefern. Das Standardprodukts Pyrobel 16 ist einem breiten Temperaturbereich von – 40 bis + 50 °C einsetzbar.
Wie dick sind die Pyrobel Brandschutzgläser?
Der symmetrische Aufbau des Standardprodukts Pyrobel 16 (EI30) ist relativ schlank: Die beiden Außenscheiben aus Floatglas sind nur je 3 mm dick, die Innenscheibe 8 mm, zwischen den Scheiben trägt AGC einen jeweils 1,5 mm dünnen Interlayer auf. Das Glas erlaubt Brandschutz bis zur Klasse EI180, bietet Schutz vor Strahlung bis zur Klasse EW60 und eine hohe Aufprallsicherheit gemäß EN 12600. Der Strahlungsdurchgang beträgt unter 6 kW/m².
Anwendung findet Pyrobel bei Schutzabschnitten, in Türen, Vorhangfassaden, Böden und Dächern (für Letzteres in EI30 und EI60).
Die Produktvariante „Pyrobelite“ ist ideal geeignet für Glastrennwände und (Innen-)Türen. Mit einer aufgebrachten Sicherheitsfolie ist es zudem in Außenanwendungen mit Sicherheitsanforderungen einsetzbar.
Pyrobelite ist beidseitig feuerfest, in Holz- Stahl- oder Aluprofilen getestet und einfach zu installieren. Von seiner Performance entspricht es den EW-Klassen und EI15 und EI30 und bietet eine hohe Aufprallsicherheit nach EN 12600.
Sind auch maßgeschneiderte XXL-Brandschutz-Isoliergläser erhältlich?
Ja, die vorgespannte Variante Pyrobel-T ist in großen Abmessungen bis 2000 x 4500 mm als maßgefertigtes Isolierglas mit allen Low-E- und Sonnenschutzbeschichtungen von AGC verfügbar. Pyrobelite wurde ebenfalls in Holz- Stahl- und Aluprofilen getestet. Es verfügt über eine hohe Tageslichttransmission von TL = 87 %. Das Produkt ist unempfindlich gegenüber UV-Strahlen und Feuchtigkeit sowie schlagfest. Pyrobelite-Gläser bieten bietet einen Raumabschluss und Wärmedübertragung bis zur Klasse EI60, Schutz vor Strahlung bis zur Klasse EW120 und eine hohe Aufprallsicherheit gemäß EN 12600.
Hersteller AGC führt bei Pyrobel-T zudem einen Heißlagerungstest (Heat-Soak-Test) durch, um die Gefahr von Spontanbrüchen der ESG-Scheiben auszuschließen. Hierfür wird es in einem speziellen Ofen mehrere Stunden lang einer Wärmebelastung von 290 °C ausgesetzt. Anwendung findet Pyrobel-T vor allem im Außenbereich, zum Beispiel in Fassaden und Vorhangfassaden.
Sind mit Pyrobel auch Ganzglaswände ohne Pfosten umsetzbar?
Ja, das ist möglich mit dem hochtransparenten und sehr hellen „Pyrobel Vision Line“. Mit diesem Produkt lassen sich Ganzglaswände ohne störende Pfosten zwischen den einzelnen Scheiben realisieren. Ausschließlich getrennt durch eine schmale und feuerbeständige Silikonfuge und einen sogenannten Intumeszenz-Streifen, der die „Lücke“ im Brandfall sicher schließt, steht Glas an Glas. Sogar über Eck lassen sich damit Ganzglaswände mit höchster Transparenz realisieren. Auch Pyrobel Vision Line ist beidseitig feuerfest und bietet zudem eine optimierte Schalldämmung (EN 12758).
Das Pyrobel Vision Line ist sehr hell durch den niedrigen Eisengehalt des AGC-Weißglases „Clearvison“. Es kann mit Pyrobel-T in maximalen Abmessungen aufgebaut werden. Das Glas biete laut AGC einen zuverlässigen Raumabschluss und Wärmedübertragung bis zur Klasse EI120, bietet hohe Aufprallsicherheit gemäß EN 12600 und kann optional mit einem Filter für ultraviolettes Licht ausgestattet werden.
Alle Brandschutz-Gläser von AGC sind mit dem Cradle to Cradle Zertifikat in Silber ausgezeichnet, das Architekten und Planern die ökologische Zertifizierung von Gebäuden nach Umweltstandards wie Leed und Breeam erleichtert.